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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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über die Legenden der Heiligen

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Der heilige Nikolaus von der Flüe - Bruder Klaus
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Der heilige Nikolaus (Bruder Klaus) von der Flüe -

  • Festtag, Gedenktag ist der 27. März - Papst Pius XII. verlegte den offizieller Gedenktag bei seiner Heiligsprechung auf den 25. September. Als Grund wurde angegeben, daß Benedikt von Nursia bereits an seinem Todestag als Gedenktag gefeiert wird.
  • * am 25.9. im Jahre 1417 im Bauernhaus unter der Flue (= Fels) bei Sachseln im Kt. Oberwalden (Schweiz)
  • am 21. März im Jahre 1487 auf dem Flüeli bei Sachseln im Kt. Oberwalden (Schweiz)
  • Seligsprechung: 1669
  • Heiligsprechung: durch Papst Pius XII. am 15. Mai 1947

Ein gar frommer Mann war der heil. Bruder Klaus und sein Leben ist so wundervoll, daß man darüber ausrufen möchte mit dem Propheten! „Wunderbar ist Gott in seinen Heiligen;”

In der Schweiz, in dem Lande, wo die hohen Berge und Firnen mit ihren Eisspitzen bis zu den Wolken des Himmels reichen, als wollten sie den Menschen sagen: „da oben ist dein Vaterland, dahin mußt du ziehen,” in diesem schönen Lande wurde im Kanton Unterwalden in einer abgelegenen Hütte der heilige Klaus von frommen Eltern im Jahre 1417 geboren. Schon als Knabe hatte er ein wunderbares Heimweh zum Himmel; er war still und in sich gekehrt. Als ein Jüngling von 16 Jahren ging er einst durch ein schauerliches Bergtal nicht weit von seiner Heimat, da sah er auf einer Anhöhe einen schlanken Turm, der wie ein Zeiger zum Himmel empor wies; lange betrachtete er ihn und seine Seele wurde von einem unbeschreiblichen Verlangen nach der Einsamkeit ergriffen. Von nun an suchte er gerne heimliche, stille Orte zum Gebete, das er herzlich liebte. Nach dem Willen seiner Eltern nahm er eine gottesfürchtige Jungfrau zum Weibe, welche ihm 5 Söhne und 5 Töchter gebar; der älteste Sohn wurde Pfarrer zu Saxeln. Mehrmals mußte er in den Krieg ziehen, wo er tapfer gegen die Feinde focht. Einmal wollten seine Landsleute das Kloster Katharinental, in welchem sich die friedlichen Soldaten verschanzt hatten, anzünden. Diesem Vorhaben widersetzte sich mutig der fromme heilige Klaus.

„Brüder, sprach er, befleckt doch den Sieg, den ihr durch Gott erkämpft habt, nicht mit Grausamkeit.”

Das Kloster wurde gerettet. Seine Mitbürger wählten ihn trotz seines Sträubens zum Richter und Landrat; 19 Jahre verwaltete er gewissenhaft diese Ämter. Dabei vergaß er aber das Heil seiner Seele nicht. Mitten in der Nacht pflegte er aufzustehen und bis früh Morgens in der Stille zu beten. Seine gewöhnlichen Gebete, die er oft und oft zum Himmel schickte waren:

„O du mein Herr und mein Gott! nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.

Nimm Alles mir, das mich hindert zu dir; gib Alles mir, was mich fördert zu dir.”

Als er 50 Jahre alt war, vernahm er einst im Gebete vertieft eine Stimme vom Himmel, die rief: „Nikolaus! wie tust du so einfältig; hab allein ein Aufmerken auf den Willen Gottes und verlasse dich nicht auf deine eigene Kraft; es ist Gott nichts Angenehmeres als ein gut williger Dienst.” Bald darauf hörte er eine Stimme in seinem Innern also: „Verlaß Alles, was du lieb hast, und du wirst erfahren, daß Gott für dich sorgen werde.” Nun verstand er, daß Gott von ihm verlange, Alles, Weib und Kind, Haus und Hof zu verlassen und ihm wie die ersten Jünger Jesu zu dienen. Es kostete ihm einen langen, ernsten Kampf, endlich siegte die Gnade; sein Entschluß stand fest, um Gotteswillen Alles zu verlassen. Zuerst verlangte er die Einwilligung seines braven Weibes. Diese betete mit ihrem Manne, fragte dann gute Freunde um Rat und gab endlich ihre Einwilligung. Die meisten seiner Kinder waren schon gut erzogen, die übrigen versprach die Mutter in christlicher Zucht zu nehmen. Nachdem er Alles geordnet, nahm endlich der fromme heilige Klaus Abschied vom Weib und Kind, dankte ihnen für alle Liebe, die sie ihm erwiesen, und wanderte dann barfuß in einen langen, groben, braunen Rock gekleidet, mit einem Rosenkranze in der Hand, ohne Geld und Zehrung aus seinem Vaterlande. Er kam nach Liehstall, einem Orte im Kanton Basel. Hier traf er einen frommen Bauersmann, dem erzählte er sein Vorhaben und bat ihm, einen heimlichen Ort zu zeigen, wo er unbekannt dem Herrn dienen könnte. Der Landmann lobte ihn, gab ihm aber den Rat, wieder in seine Heimat zu gehen, wo er eben so gut in der Einsamkeit Gott dienen könnte.   —   Klaus wollte den Rat befolgen. Es war inzwischen die Nacht angebrochen, die nun Klaus unter freiem Himmel zu brachte.   —   Mitten im Schlafe erwachte er plötzlich und sah sich vom hellen Glanze umgeben, zugleich durchzückte es seinen Leib als wie der Blitz und verursachte in seinem Innern einen Schmerz, als wenn ein Messer in seinen Leib umgekehrt würde; auch kam ihm vor, als wenn ihn ein Seil, das vom Himmel herab reiche, in seine Heimat ziehe. Von nun an hatte er sein ganzes Leben lang keinen Hunger und Durst mehr. Er kehrte nun in seine Heimat zurück. In dunkler Nacht schlich er sich vor seinem Hause vorbei und bestieg in einem Bergtal eine ihm gehörige Alpe, Klüster, genannt. Unter einem großen Lerchenbaum, der sich über dichtes Gesträuch aus breitete, schlug er seine Wohnung auf. Nach acht Tagen fanden ihn hier herumziehende Jäger, die seinen Bruder Peter von der Flüe Nachricht gaben. Dieser stieg zu ihm hinauf, und wollte ihn bewegen, wieder heimzukehren, damit er nicht vor Hunger und Kälte sterbe. Klaus aber gab ihm lächelnd zur Antwort:

„Mein lieber Bruder, ich werde nicht des Hungers sterben; schon seit elf Tagen habe ich weder Hunger noch Durst noch Kälte gefühlt; Gott erhält mich und ich habe daher keinen Grund diesen Ort zu verlassen.”

Der Bruder ging wieder heim. Jetzt aber zog Klaus, da er entdeckt war und viele Leute ihn besuchten, noch tiefer in das Gebirge hinein, gerade an jenen Ort, wo ihm einst der Turm erschien. Aber auch hier besuchten ihn fromme Leute, die ihm aus Baumästen und Rinden eine kleine Hütte bauten, in welcher er Tag und Nacht betete und die himmlischen Wahrheiten betrachtete, ohne je Speise oder Trank zu sich zu nehmen. Ein Jahr trieb er es so, als das Gerede ging, dem Bruder Klaus bringe Jemand heimlich Speise. Da traten die Vorsteher des Landes zusammen und ließen seine Hütte lange Zeit scharf bewachen; aber Niemand ging in die Hütte des heiligen Klaus aus und ein, er allein blieb darinnen ohne die geringste Speise, nur den Leib des Herrn, die heilige Kommunion ließ er sich öfters reichen und diese erhielt so wunderbar seinen Leib an Gesundheit und Kraft, daß alle die ihn sahen, erstaunten. Da sendete der Bischof von Konstanz seinen Weihbischof zu Klaus, damit er dieses Wunder genauer untersuche. Dieser fragte ihn, welches die größte Tugend wäre: Klaus antwortet: „der Gehorsam.” Da legte ihm nun der Bischof Brot und Wein vor und befahl ihm zu essen. Er gehorchte, bekam aber sogleich einen so heftigen Magenkrampf, daß man glaubte, er werde sterben. Von nun an hatte der frohe Bruder Ruhe, man war überzeugt, daß Gott ihm ohne Speise das Leben erhalte. Nur ein Jahr lebte Klaus in seiner armen Hütte; denn seine Landsleute bauten ihm von Stein eine Klause und eine Kapelle, bei welcher bald so reichliche Opfer eingingen, daß Klaus einen Priester erhalten konnte, der alle Tage das heiligste Opfer der Messe darbringen mußte. In dieser Klause lebte er einsam zwanzig und ein halbes Jahr, ohne nur die geringste Speise zu sich zu nehmen, außer daß er alle Monate und an den Festtagen aus den Händen des Priesters die heilige Kommunion empfing.   —   Ohne Aufhören bei Tag und Nacht betete er unter vielen Tränen. Bis Mittag blieb er in seiner Zelle, Nachmittag pflegte er bei gutem Wetter ins Freie zu gehen, immer aber war er im Gebete versenkt. Nicht weit von seiner Klause bewohnte eine Hütte der Bruder Ulrich, der früher ein bayerischer Edelmann gewesen, aber von der Gottseligkeit des frommen Klaus angezogen hierher kam, um unter seiner Leitung auch Gott dem Herrn zu dienen. Diesen besuchte öfters der selige Klaus, und führte mit ihm wunderbar heilige Gespräche. Kam er in seine Zelle zurück oder blieb er daheim, so erteilte er dem Volke, das schaarenweise zu ihm kam, Rat und Trost und liebevolle Ermahnungen. Auch sein Weib kam mit seinen Kindern öfters zu ihm und sein Wort und Beispiel war für sie die schönste Predigt. Er ließ es auch an ernsten Mahn- und Strafworten nicht fehlen.

Eine vornehme Frau führte eines Tages das Weib ihres Sohnes zu ihm, das gar hoffertig gekleidet war. Klaus sah dem Weibe ernst in das Gesicht und sprach:

„Trägst du diese Kleider aus Hoffart, so wisse, daß du aus dem Himmel wieder verstossen würdest, auch wenn du schon darin gewesen wärst, und gewöhnst du deine Kinder, deren du viele bekommen wirst, an solche Üppigkeit, so wirst du vor Gottes Angesicht nicht kommen.” Er schwieg einige Augenblicke still, dann fuhr er fort: „Deine Kinder werden dir viel zu schaffen machen; und wenn du einst ein brennendes Scheit Holz ergreifst, um unter ihnen Frieden zu schaffen, dann gedenke meiner Worte.”

Dies Weib wurde Mutter von 11 Kindern, und was Klaus vom Scheitholz gesagt, traf wirklich ein. Einst besuchte ihn ein junger Mensch, ganz neumodisch gekleidet und fragte vorwitzig den Bruder: „Wie gefalle ich dir in dieser Kleidung?” Nikolaus sprach ernst:

„Wenn das Herz und die Meinung gut ist, so ist Alles gut, doch würde es dir besser stehen, wenn du die Eitelkeit fahren ließest und dich an die Einfalt unserer Kleidertracht halten würdest.”

Besonders hatte es Klaus auf die Vornehemen und auf die Beamten abgesehen; er wußte gar wohl, daß von ihrem Wort und Beispiel viel abhänge. Er mahnte sie, von recht und Gerechtigkeit keinen Fingerbreit abzuweichen   —   Gegenüber den Priestern hatte er die tiefste Ehrfurcht und hörte nicht auf, die Leute zu mahnen, die selben zu ehren und ihren Worten zu folgen, auch wenn sie nicht auferbaulich leben; denn Gott teilte durch sie seine Gnaden aus, ob sie böse oder gut seien, wie auch das reine Quellwasser eben so rein durch goldene oder kupferne oder hölzerne Röhren fließt.   —  

Wegen seiner großen Weisheit fragten ihn seine Landsleute in wichtigen Angelegenheiten immer um Rat. Als einst eine große Zwietracht unter den Schweizern ausbrach und dadurch dem Vaterlande das größte Unheil drohte, da trat Klaus, der davon gehört hatte, plötzlich wie ein Gesandter Gottes unter sie, mahnte feierlich zu Frieden und Eintracht, zu Gottesfurcht und Treue gegen seine Gebote und alsbald war der Friede hergestellt. Der Dank des ganzen Vaterlandes begleitete den heiligen Bruder in seine Klause. Dort lebte er bis in sein hohes Alter in stiller Andacht, ganz mit seinem Gott und Herrn vereint. Eines Tages besuchte ihn wieder sein Bruder Peter in Gesellschaft eines ehrbaren Mannes. Sie wohnten der heiligen Messe bei. Während des heiligen Opfers sahen sie aus dem Boden der Kapelle ein Reislein hervor sprossen, das zusehends empor wuchs bis es zum großen Baume geworden, der mit seinen Ästen den heiligen Ort ausfüllte. Auch wuchsen gar schöne Blumen an den Zweigen des Baumes, die sanft auf die Häupter der Anwesenden herab fielen. Einige aber von den Blumen verdorrten sogleich, andere blieben frisch und grün. Auch der heilige Bruder Klaus sah das Gesicht, und legte es seinem Bruder, der ihn darum befragte, also aus:

„Der Baum ist ein Sinnbild des Segens, der von dem unblutigen Opfer des Heilandes auf die Menschen sich reichlich ergießt. Da fallen nun Gnaden wie Blumen herunter und verdorren in dürren, das heißt in lauen, kalten, unreinen Herzen, bleiben aber frisch und grün in Gott innigen Seelen.”

Siebzig Jahre ist der heilige Bruder Klaus alt geworden, als er an einem heftigen Nervenleiden erkrankte. Ein schrecklicher Schmerz durchdrang ihm Adern, Mark und Gebein. Ach Tage dauerte die Qual, schrecklich war die Todesangst. Ohne aber mutlos zu werden, empfing er mit tiefer Andacht die heilige Wegzehrung liegend auf einem Brette, einen Stein unter dem Kopfe. Vor seinem Ende sprach er zu den Umstehenden, die Angst und Schrecken ergriffen hatte:

„Wenn euch das Sterben schrecklich vorkommt, so ist es doch viel schrecklicher in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Darum richtet euer Leben so ein, daß euer Gewissen stille ist in der Todesstunde. ”

Dann gab er unter Dank- und Lobpreisungen Gottes seinen Geist auf am 21. März 1477. Das ganze Schweizerland trauerte über seinen Tod; sein Grab wurde und wird noch zahlreich von frommen Wallfahrern besucht; viele Heilungen geschahen dort.

Der Selige wird abgebildet in Einsiedlerkleidung unter einem Baume betend.

Quellen:
Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Holzstiche aus dem Buch:
Lebensbeschreibungen der Heiligen Gottes von P. Matthäus Vogel sowie aus Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Heilige, Selige im Monat September -
  1. • Ägidius
  2. Ingrid
  3. • Seraphia
  4. • Rosalia
  5. • Laurentius
  6. • Magnus
  7. • Regina
  8. • Mariä Geburt
  9. • Korbinian
  10. • Nikolaus
    • Pulcheria
  11. • Felix und Regula
    Paphnutius
  12. • Mariä Namen
    • Guido
  13. • Amatus
    • Notburga
  14. • Kreuzerhöhungsfest
  15. • Mariä sieben Schmerzen
    • Katharina
  16. • Cornelius
  17. • Lambert
  18. • Joseph
  19. • Januarius
  20. • Eustachius
  21. • Matthäus
  22. • Mauritius
    • Emmeram
  23. • Thekla
  24. • Gerhard
  25. • Nikolaus von Flüe
    Firminus
  26. • Cyprian
    • Justina
  27. • Vinzenz von Paul
  28. Wenzeslaus
  29. • Michael
  30. Hieronymus



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