Der heilige Leodegar, Bischof -
Der Gedenktag ist der 2. Oktober
In Frankreich starb König Clotar III. in der Blüte der Jahre.
Da wählten die Einen Childerich II. zum Könige, die Anderen unter Anführung Ebroins den Bruder des Verstorbenen, Theodorich.
Der Erste siegte und erhielt den Thron; Ebroin als Empörer wurde zum Tode verurteilt.
Doch Leodegar, Bischof von Autun (Otün( legte kräftige Fürsprache für ihn ein; Ebroin wurde begnadigt, aber in ein Kloster zur Buße getan.
In genau dieses Kloster wurde Leodegar verwiesen, weil er mit edlem Freimute die Lasterhaftigkeit des Königs strafte.
Ebroin schwur jetzt dem Heiligen die treueste Freundschaft.
Denn früher hatte er ihm immer entgegen gehandelt; doch Gutes und Böses, Licht und Finsternis kann sich nicht vereinigen.
Bald wurde Childerich ermordet; Leodegar und Ebroin wurden freigegeben.
Ebroin bei dem neuen Könige in Gunst schickte ein Kriegsheer gegen Leodegar, der von seinem Bistume wieder Besitz genommen hatte.
Um die Stadt zu schonen, lieferte sich der Heilige den Feinden aus.
Ungerührt durch solchen Edelmut stachen ihm die Unmenschen die Augen aus.
Betend litt er die Pein ohne Seufzer.
Auf Befehl Ebroins sollte er dem Hungertod preisgegeben werden; doch Der, dem er übergeben worden, schonte den Heiligen.
Dafür wurde dieser grausam hingerichtet und dem Heiligen wurden Lippen und Zunge abgeschnitten.
Er aber verzieh von Herzen seinem Peiniger Alles, und betete für ihn.
Doch des Wüterichs Rache ist noch nicht gesättigt; er übergibt den Heiligen einem Grafen mit dem Befehle, ihn in einem abgelegenen Gehölze zu enthaupten.
Vier Soldaten wurden mit der Vollziehung des Blutbefehls beauftragt, von denen drei am Orte der Hinrichtung ihm weinend zu Füßen stürzten und ihn um Verzeihung und um seinen Segen baten.
Während der Heilige füre sie betete und ihnen den Segen gab, schlug ihm der vierte Soldat das Haupt ab im Jahre 678.
Quelle: Legende der Heiligen für katholische Schulen und katholische Familien von Karl Borromäus Bestlin, Stadtpfarrer in Weil (1857)
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