Der heilige Leopold, - Markgraf in Österreich
- Der Festtag, Gedenktag, Verehrungstag ist der 15. November
- * am 29. September 1073
- † am 26. November im Jahr 1136
Leopold, Sohn Leopolds des Schönen, wurde zu Melk in österreich am 29. September 1073 geboren.
Er zeigte von Kindheit an einen sanften Karakter und viel Talent.
Itha, die gottselige Mutter, eine Tochter Kaiser Heinrichs III., ließ sich dessen Erziehung vorzüglich angelegen sein; ihr Wort, ihr Beispiel, der göttliche Segen des öffentlichen Gottesdienstes, Weisheit und Frömmigkeit der Lehrer und vor allem diesem die Gnade Gottes legten den Grund zu jener Heiligkeit, zu welcher Leopold hinauf stieg.
Er liebte die Stille, die Zurückgezogenheit, übte die Selbstverleugnung im Reden, Essen, Ergötzen, suchte den Umgang gottseliger Menschen, las gerne in frommen Büchern, vorzüglich die Bibel und gab viel Almosen mit freudigem Herzen.
So war und blieb er Herr über sich selbst, über das Fleisch und dessen Neigungen.
Aus diesem Grund wurde er auch ein guter Regent; denn wer sich selbst beherrschen gelernt hat, der regiert gut.
Er kam nach dem Tod seines Vaters im jahr 1096 zur Regierung über die östliche Mark von Bayern und regierte sein Land über vierzig Jahre mit großem Segen.
Er nahm seine Regentenkunst, wei einst Salomon, durch Gebet vom Himmel.
Sein Hof und haus war der Sitz der Gerechtigkeit, der Wohltätigkeit und jeder christlichen Tugend.
Um zu Belohnen war Leopold sehr schnell, zum Strafen langsam, und Strafe erfolgte dem Laster, weil es Sünde ist und gebüßt werden muß.
Sein Volk war damals roh und wußte wenig von der Milde des Christentums.
Sein Augenmerk richtete sich also dahin, die Milde und den Tugendsinn des Christentums unter dem Volk zu verbreiten und zu beleben.
Der öffentliche Gottesdienst, den Empfang der heiligen Sakramente, die öffentliche Ehrfurcht vor allem Heiligen, Abscheu vor jedem Bösen lag ihm also besonders am Herzen.
Seine Gemahlin Agnes, Kaiser Heinrichs IV. Tochter, mit der er sich 1106 verehelichte, war mit ihm von gleicher Gesinnung und Frömmigkeit und nahm freudig Anteil an allen Werken seiner Gottseligkeit.
Sie beteten und lasen Erbauliches miteinander, weihten gar manche Stunde der nacht diesen Andachtsübungen, sie verhinderten Sünde bei Jedermann und förderten die Liebe Gottes.
Gott segnete diese Ehe mit 18 Kindern, wovon 7 sehr früh starben, die übrigen mit gutem Erfolg in Gottesfurcht erzogen wurden.
Der Eifer für Gottes Ehre und ihr Herzensdrang zum Gebet trieb beide Eheleute an, nahe dem Schloss Kahlenberg, wo sie Hof hielten, ein Zisterzinserkloster zu stiften, damit an ihrer Stelle Gottes Lob verkündet werde.
Auch die Stiftung zu Kloster Neuburg ist das Werk ihrer Gottseligkeit.
Das Benediktinerkloster zu Melk beschenkten sie reichlich und machten den Anfang für den Bau der Kirche zu Maria Zell in Neumarkt.
Leopolds Name wurde auf diese Weise berühmt im deutschen Reich.
Man wollte ihm nach des Kaisers Tod die Kaiserkrone und zwar zum dritten Mal antragen; aber seine Demut schlug diese Würde aus.
Er warf sich vor den versammelten Kurfürsten zu Mainz 1125 auf seine Knie nieder, weinte vor ihnen und bat sie, seine Seele mit solcher Last zeitlicher Sorgen zu verschonen.
Der Heilige starb am 15. November 1136 im Segen Gottes und in frommen Andenken der Menschen.
Wunder geschahen viel bei seinem Grab zu Kloster Neuburg.
Papst Innozenz VIII. setzte ihn 1484 in die Zahl der Heiligen.
Quellen:
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Leben und Taten der Heiligen — Eine Legenden-Sammlung für das christkatholische Volk von Michael Sintzel, Beichtvater des Mutterhauses der barmherzigen Schwestern zu München (Vierter Band 1841)
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
- Bild 1: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)
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