Der heilige Martin, Papst -
Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag ist der 12. November
* im Jahr 310 oder 316
† im Jahr 655
Im 7. Jahrhundert herrschte die Sekte der Monotheleten, welche in Christus nur einen Willen und nur eine Wirkungsweise annahm.
Christus ist aber Gott und Mensch zugleich, hat also auch einen göttlichen und einen menschlichen Willen; darum lehrt die katholische Kirche die Wahrheit, daß in Christus, entsprechend den zwei Naturen, zwei Willen seien bei einer gottmenschlichen Willensrichtung.
Papst Martin verwarf auf einer Kirchenversammlung von 500 Bischöfen im Jahr 649 die Sekte der Monotheleten: dafür aber wurde er, weil der Kaiser Konstans II. die Irrlehre begünstigte, als Empörer gefangen genommen und nach Konstantinopel gebracht.
Auf dem Wege dahin, mußte Martin unsägliche Mißhandlungen ausstehen.
Im Hafen zu Konstantinopel gab man ihn auf dem Verdeck des Schiffes in einem elenden Bett liegend dem Mutwillen eines ausgelassenen Pöpels preis.
Drei Monate wurde er bei rauher Nahrung und grober Mißhandlung gefangen gehalten.
Dann erst wurde er vor ein Gericht gestellt, wo er des Verrates an Kaiser und Reich angeklagt und verurteilt wurde; die Henkersknechte beraubten ihn aller seiner Kleider, bis auf das Unterkleid; legten ihm einen eisernen Ring um den Hals und schleppten ihn durch die ganze Stadt.
Mit Ketten beladen mußte der heil. Vater wieder drei Monate im Kerker schmachten.
Endlich, da man seine Geduld nicht beugen konnte und er nie den katholischen Glauben verleugnete: wurde der Heilige nach Chersonnesus Taurica, in die jetzige Krimm in Südrußland verbannt, wo er nach einem halben Jahr für seine Verfolger betend, Gott möchte ihnen bußfertige Gesinnungen geben, im Jahr 655 starb.
Quellen:
- Legende der Heiligen für katholische Schulen und katholische Familien von Karl Borromäus Bestlin, Stadtpfarrer von Weil (1857)
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
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