Der heilige Wiro, Glaubensbote am Niederrhein -
- Festtag, Gedenktag ist der 8. Mai
- * im 7. Jahrhundert im heutigen Irland
- † am 8. Mai zu Ende des siebten oder anfangs des achten Jahrhunderts
Dieser Heilige erblickte das Tageslicht im 7. Jahrhundert und verdankte seinen Eltern, die in Irland, welches damals noch Schottland hieß, wohnten, eine Christliche Erziehung und wissenschaftliche Bildung.
Als Tugendmuster wählte er sich die drei Apostel der britischen Inseln, nämlich den heiligen Patricius, den heiligen Euthbert und den heiligen Abt Columban.
Nachher gelangte er zur bischöflichen Würde,ohne daß ihm ein bestimmter Sitz zugewiesen wurde.
Ehe er aber consekriert werden wollte, unternahm er mit dem heil. Priester Plechelm und dem heil. Diakon Otger eine Reise nach Rom.
Der Papst (welcher damals der heil Sergius I: sein mochte) nahm sie freundlich auf und erteilte selber dem heiligen Wiro und dem heil Plechelm die bischöfliche Weihe.
Hierauf nahmen alle drei Glaubensprediger Abschied von dem Statthalter Christi und reisten zurück in ihr Vaterland, wo sie verschiedene Oberhirten in Leitung der ihnen anvertrauten Schafe kräftig an die Hand gingen.
Einige Jahre später setzten sie alle drei nach Frankreich über und kamen dann in die Niederlande um den dortigen Heiden das Evangelium zu verkünden.
Pipin von Hersital schätzte sie ungemein wegen ihrer vollendeten Heiligkeit und ihres brennenden Eifers und schenkte dem heil. Wiro unweit Röremonde, einen einsamen Ort, der damals St. Petersberg hieß, nun aber St Odilienberg 1) genannt wird.
Pipin besuchte häufig diese gottselige Stätte, um dort das Bekenntnis seiner Sünden abzulegen und nie unternahm er ein wichtiges Geschäft, ohne vorher seinen Gewissensführer zu Rat gezogen zu haben. —
Der Heil. Wiro, erschöpft durch vielfältige Kasteinungen, reich an Jahren und an Verdiensten, starb zu Ende des siebten oder anfangs des achten Jahrhunderts.
Seine Verehrung ist sehr ausgebreitet in dem Gebiet Geldern und einigen Provinzen des Unterrheins und an der Maas.
1)
Nicht zu verwechseln mit dem St. Odilienberg, einem berühmten Wallfahrtsort im Elsass
Quellen:
- Leben der Väter und Einsiedler nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 6. Band von 1823, Seite 271
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