Der heilige Simeon (Simon, Simonino) von Trient - ein von den Juden zu Trient, aus Haß gegen Jesus Christus, getötetes Kind
- Festtag, Gedenktag ist der 24. März
- * am
- † im Jahr 1472
Die Juden von Trient, eine durch die letzte allgemeine Kirchenversammlung berühmte Stadt, kamen am Dienstag der Karwoche des Jahres 1472 in ihrer Synagoge zusammen, um die Vorbereitungen für das auf den nächsten Donnerstag fallende Osterfest zu treffen.
Sie nahmen sich vor, ihrem Hass gegen Jesus Christus und dessen Jünger, des anderen Tages ihrer Feier eine Christenkind zu opfern.
Ein Arzt aus ihnen nahm es auf sich, das Opfer zu liefern.
Zur Ausführung seines gräulichen Vorhabens wählte er den Abend des Mittwochs, wo die Christen in der Mette waren.
Als er an der Türe eines Hauses ein Kind allein, mit dem Namen Simon, das etwa 2 Jahre alt war, erblickte, lockte er es durch tückische Schmeicheleien an und führte es mit sich fort.
Donnerstag abends versammelten sich die Häupter der Juden in einem an die Synagoge angrenzenden Zimmer und begannen um Mitternacht die schauderhafte Handlung.
Mit einem Schnupftuch verstopften sie dem Kind den Mund, machten mehrere Schnitte in seinen Leib und fingen das Blut, das von allen Seiten herab floss, in einem Becken auf.
Die einen hielten seine Füße, die anderen seine Arme, die sie kreuzweise über einander legten.
Dann stellte man es gerade auf die Füße, obgleich es beinahe ohne Lebenszeichen war.
Zwei Ungeheuer der Rotte hielten es aufrecht, während die anderen mit Ahlen und Pfriemen die verschiedenen Teile seine Körpers durchstachen.
Als das Kind seinen Geist aufgegeben hatte, begannen sie alles folgendes zu singen:
"So haben wir`s mit Jesus, dem Christengott, gemacht; möchten alle unsere Feinde also auf ewig zu Schanden werden."
Die Juden, um den Nachforschungen der Behörden zu entgehen, verbargen die Leiche des Kindes auf einem Heuspeicher, dann in einem Keller und dann warfen sie es in einen Bach.
Gott aber ließ zu, daß ein so gräulicher Frevel entdeckt wurde.
Man überführte die Verbrecher ihrer Tat und sie wurden zum Tode verurteilt.
Die Synagoge wurde niedergerissen und eine Kapelle auf den Platz erbaut, wo das Kind gemartert worden ist.
Gott verherrlichte durch mehrere Wunder das unschuldige Opfer.
Die Reliquien des heil. Simon befinden sich in der Peterskirche zu Trient.
Sein Name steht im römischen Märtyrerbuch.
Quellen:
- Leben der Väter und Einsiedler nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 4. Band von 1823, Seite 217
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2009)
- und Internetrecherchen
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