Der heilige Deogratias, Bischof von Karthago -
- Festtag, Gedenktag ist der 22. März und am 5. Januar
- * am
- † im Jahr 457
Als Genserich, König der Vandalen und ein großer Beschützer des Arianismus, im Jahre 439 Karthago eingenommen hatte, übte er da die schauderhaftesten Grausamkeiten aus.
Er ließ den Bischof dieser Stadt, Namens Quodvultdeus, mit einer großen Anzahl Geistlicher, aus morschen Kähnen einschiffen.
Gott aber rettete sie alle aus der Gefahr, welcher die ausgesetzt waren, und führte sie glücklich an Neapels Küste.
Nachdem der Stuhl von Karthago vierzehn Jahre nicht besetzt war hatten endlich die Katholiken die Freiheit, sich einen Bischof zu wählen und ihre Wahl fiel auf den heil. Priester Deogratias.
Zwei Jahre darauf plünderte Genserich Rom und führte eine unzählbare Menge Gefangener aus Italien, Sardinien und Korsika mit sich nach Afrika.
Die Mauren und Vandalen verteilten sie unter sich und hatten noch die Grausamkeit, daß sie die Weiber von ihren Männern und die Kinder von ihren Eltern trennten.
Der heilige Bischof von Karthago verkaufte, um diese Unglückseligen auszulösen, sogar die goldenen und silbernen Gefäße, welche zum Gebrauch der Altare dienten.
Er verschaffte ihnen Wohnungen und Betten, nebst allem, was sie nötig hatten.
Seines hohen Alters ungeachtet, besuchte er täglich die Kranken, oft sogar übte er zur Nachtzeit dieses mühsame Liebeswerk aus.
Dann war er von seinen Arbeiten so erschöpft und starb im Jahr 457.
Sein Tod verursachte sowohl seiner Herde, als den Gefangenen, die dadurch ihren Vater verloren, den lebhaften Schmerz.
Der alte Kalender von Karthago, welcher aus dem 5. Jahrhundert herrührt, verzeichnet seinen Namen am 5. Januar.
Im römischen Märtyrerbuch aber stet er am 22. März.
Quellen:
- Leben der Väter und Einsiedler nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 4. Band von 1823, Seite 193
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2009)
- und Internetrecherchen
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