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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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über die Legenden der Heiligen

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Der heilige Viktor (21. Juli)
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Der heilige Viktor - Gedenktag ist der 21. Juli

Ihr Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag genannt ist der 21. Juli

* am

um 290 ?

Die Stadt Marseille, im Süden von Frankreich am Meere gelegen, war schon zur Zeit des Kaisers Maximian eine große, reiche Handelsstadt. Eine unermeßliche Menge von Menschen aus allen Ländern strömte da zusammen. Die Bewohner waren die eifrigsten Götzendiener und verfolgten die geringe Zahl der Christen, welche sich dort aufhielten, auf das Grausamste. Diese ihre Grausamkeit aber erreichte den höchsten Grad, als der Kaiser Maximian der die Christen tödlich haßte, dahin kam. Männer und Frauen, Kinder und Greise wurden nicht verschont; sie wurden zu Füßen der Götzenbilder, denen sie nicht opfern wollten, hingeschlachtet. Zur Zeit nun, als der Kaiser Maximian nach Marseille kam und den Christen keine andere Wahl mehr ließ, als entweder Christum zu verläugnen oder zu sterben, lebte in dieser Stadt der heilige Viktor, ein tapferer Kriegsmann von vornehmer Abkunft, ein treuer Anhänger Jesu des Gekreuzigten.

Als er bemerkte, welche furchtbare Leiden den Christen bevorstünden, ging er jede Nacht von Haus zu Haus, besuchte die Gläubigen, suchte sie zu ermutigen, und entzündete jedem Herzen die Verachtung des drohenden Todes und die Liebe zum ewigen Leben. Auch in die Gefängnisse drang er, um dort die heiligen Bekenner zu trösten und ihnen Mut und Ausdauer im Kampfe einzuflößen.

Als er nun eines Tages wieder in ei Gefängnis ging, wurde er ergriffen und vor des Stadthalters Richterstuhl gebracht. Dieser versuchte durch schmeichelhafte Worte ihn wankend zu machen und beschwor ihn, doch um eines gekreuzigten Menschen willen nicht die Götter zu verlassen, seine Ehrenstellen und die Gnade des Kaisers nicht zu verscherzen. Doch Viktor antwortete voll heiligen Geistes:

"Euere Götter sind unreine Geister. Ich war eher ein Soldat Christi als ein Soldat des Kaisers, und nie werde ich den Dienst Christi, meines Hauptes, verlassen um der Freundschaft eines irdischen Herrschers willen. Jener Christus, den ihr verachtet, ist gekreuzigt worden, aber nur — um die Welt zu erlösen. Er wurde durch göttliche Macht wieder vom Tode erweckt und sitzet jetzt im Himmel zur Rechten des allmächtigen Vaters in Ehren ewiglich."

Da erhob sich von allen Seiten wütendes Geschrei, ertönten schreckliche Beschimpfungen und Drohungen. Die Richter aber sendeten Viktor wegen seiner hohen Abkunst vor das Gericht des Kaisers.

Mit Ketten beladen stand der mutige Krieger vor dem wütenden Cäsar, der ihm mit allen Arten von Martern drohte, falls er nicht die Götter ehre. Allein Viktor ließ sich nicht irre machen und zeigte dem Kaiser die Eitelkeit seiner Götzen, dagegen die Majestät Christi. Zornentbrannt befahl der Kaiser, den heiligen Märtyrer mit einem langen Strick durch die Strassen der Stadt zu schleifen. Es geschieht. Die Steine färben sich vom Blute des Heiligen; Das Volk bewirft ihn mit Steinen und verflucht seinen Namen. Zerrissen am ganzen Leibe, triefend von Blut, wird er wieder vor den Richterstuhl geschleppt. Da dringt man von Neuem in ihn, Christum zu verleugnen, man verspricht ihm die höchsten Belohnungen, wenn er einen erbärmlichen, gekreuzigten Menschen verlasse und die mächtigen Götter anbete.

Da gebot der Heilige Stillschweigen und sprach:

"Ich habe in meinem Leben keine böse Tat verübt; ich habe nie die Pflichten meines Standes verletzt und den Kaiser beleidigt, und nun frage ich Euch: wenn Jemand zwischen zwei Gütern wählen sollte, von denen das eine unendlich größer ist als das andere, wäre es nicht der größte Unsinn, das kleinere vorzuziehen? Was sind nun aber die kurzen, eitlen vergänglichen Freuden und Genüsse der Welt gegen den Genuss Gottes, mit dem man Alles besitzt und der uns ewige Freuden anbietet! Müßte ich nicht mein eigener Feind sein, wenn ich meinem Gott eure Götter vorzöge, welche selbst lasterhaft sind und die Menschen in allen Verbrechen unterrichteten, um sie mit sich in die Hölle zu begraben!"

Ganz von Liebe zu Jesus hingerissen, rief er dann aus:

"O welche Liebe, welche Ehrfurcht müssen wir gegen Den haben, der uns zuerst, da wir doch seine Feinde waren, geliebt hat? Er machte sich arm, um unsere Armut zu bereichern. Sein Tod war das Lösegeld unseres Todes, sein Leben unser beständiges Beispiel. Was gab es Heiligeres als sein Leben, was Reineres, als seine Lehre, was Gewisseres als sein Versprechen, was Schrecklicheres als seine Drohungen, was Herrlicheres als seinen Ruhm? Welcher Gott ist ihm ähnlich. Euere Götter sind Geister der Hölle, doch unser Gott ist der Schöpfer und König des Himmels. Glücklich jene, die ihn fürchten und auf seinen Wegen wandeln; glücklich in der Tat; denn der himmlische König ladet zu seinem Ruhme die Starken und Mutigen ein. Lasset also euere Henker beginnen, wir werden euch zeigen, wie weit unsere Hoffnungen sich erstrecken!"

Wie niedergedrückt von diesen Worten, riefen die Richter zu ihm: "Höre auf, o Viktor, zu vernünfteln, unsere Antwort soll viel kürzer sein: "Opfere oder stirb!" "So ist es nun so weit gekommen, entgegnete Viktor, entgegnete Viktor. Wohlan, so sollen meine Taten meine Worte bekräftigen; ich verachte Eure Götzen und bete Jesum Christum an. Euere Henker mögen beginnen."

Und die Henker begannen auch ihr blutiges Werk. Auf Befehl des Stadthalters Asterius wurde Viktor an`s Kreuz geheftet. Die Schmerzen der Kreuzigung waren so herzzerreißend, daß der Märtyrer zu Himmel empor rief, es möge Gott in seiner Barmherzigkeit sie lindern. Nicht lange ließ in Christus harren; er erschien ihm mit seinem Kreuze in der Hand und sprach:

"Friede sei dir, mein Viktor, ich bin Jesus; ich leide in meinen Heiligen alle Unbilden und Qualen, welche sie für mich erdulden. Handle als Mann, sei stark an Leib und Seele. Ich werde während des Kampfes dir beistehen und nach dem Siege die belohnen."

Nach diesen Worten verschwand der Heiland und zugleich waren alle Schmerzen hinweggenommen.

Die Henker waren ermüdet, und besiegt ließen sie ihre Hände sinken. Da befahl der wütende Stadthalter, den Märtyrer vom Kreuze zu nehmen und in das finstere Gefängnis zu werfen. Doch Jesus blieb seinem Versprechen getreu. Um Mitternacht sendete er seinem Diener leuchtende Engel. Die Türen des Gefängnisses öffneten sich von selbst angelweit; der hellste Glanz der beleuchtete den Kerker und mitten unter den Umarmungen der Engel sang Viktor Gotts Lob. Dieses sehend, fielen die Wächter bestürzt zu Boden und baten mit Tränen den Heiligen um die Taufe. Nachdem Viktor Priester hatte kommen lassen, um sie zu unterrichten, führte er sie noch in selbiger Nacht an das Meer und machte sie durch das Wasser der heiligen Taufe zu Christen.

Mit Tagesanbruch schon wurde es bekannt, daß die drei wachehabenden Soldaten Alexander, Longinus und Felizianus Christen geworden seien, und kaum hatte der grausame Kaiser Maximian davon gehört, als er auch den Befehl erteilte, ihnen keine andere wahl zu lassen, als wieder abtrünnig zu werden oder zu sterben, und den Viktor noch strenger zu behandeln. Als Viktor dies hörte, sprach er den neuen Bekennern Mut ein und redete folgende himmlisch-schöne Worte zu ihnen: "O meine mutigen Genossen, jetzt, in diesem ruhmwürdigen Kampfe braucht ihr Standhaftigkeit und Kraft. Ihr müsset jetzt mit männlichem Mute den Glauben, den ihr unserem Köönige gelobet habt, bewahren. Es nahet der Feind. Ihr seid noch junge Streiter für Christus und darum will euch der Feind überraschen und glaubt, euch leicht die Schwerter entreißen zu könen. Doch, meine Freunde, die heilige Taufe, welche euch vor einer Stunde zu Dienern Christi umgewandelt, hat euch auch die Kraft dazu verliehen, mutig zu kämpfen. Ihr habt eure Schwerter jetzt vertauscht mit dem Schwerte des Geistes. Von dem Kriegslager seid ihr jetzt übergetreten in das Lager der heiligen Kirche Christi. So möge denn unser himmlischer König Jesus euch, seine neu geworbenen Soldaten, erproben! Ihr sein bloß von einem Kriegsdienst in den anderen übergetreten, ihr habet bloß eure Waffengattung verändert und nicht der Kampf jagt euch Schrecken ein, der nur einen Augenblick des Mutes erfordert. Brechet euch Bahn mitten durch die Menge entblößter Schwerter, die man euch entgegen haltet. Jesus hat ja gesagt:

"Ihr werden von Seiten der Welt viel zu leiden haben, doch vertrauet, ich habe die Welt überwunden; sehet, ich bin bei euch bis ans Ende der Welt."

Ich selbst bin ein Zeuge dieser wahrhaftigen Worte, am Pfahle erhöht litt ich die schmerzliche Pein der Kreuzigung; ich erhob die Augen zum Himmel, rief um Erbarmen, und siehe, sogleich erschien mir Christus und sprach:

"Friede sei mit dir, mein Viktor, fürchte nichts, ich bin Jesus; ich leide in meinen Heiligen die Unbilden und Qualen, welche sie für mich dulden."

Deßhalb, meine Genossen, verachtet die Drohungen des Tyrannen, denket an die Freuden, an den Triumph und die Wonne der Ewigkeit, die euch erwartet.

Als Viktor geendet, wurde er mit den drei Gefährten zum Richthaus geführt. Auf dem Wege dahin wurden sie vom Volke mit Verwünschungen überhäuft. Die drei Bekehrten blieben standhaft im Bekenntnisse des Glaubens und wurden sogleich enthauptet; Viktor aber wurde gefoltert und mit Ochsenziemern gegeißelt. Als endlich die Henker ermüdet waren, wurde er wider in den Kerker geworfen und dort drei Tage bewahrt. Mit Sehnsucht wartete er auf den Tag seiner Vollendung, endlich erschien der glückselige Augenblick.

Der Kaiser selbst wollte der Henker Viktor`s sein; er ließ ihn vor sich kommen. Neben ihm stand ein Altar des Götzen Jupiter; auf seinen Stufen ein Götzenpfaffe. Der Kaiser rief Viktor zu: "Zünde den Weihrauch an; versöhne den Gott Jupiter und sei unser Freund!" Unvermögend seinen heiligen Unwillen zurückzuhalten, näherte sich Viktor dem Altare und — stürzte ihn mit dem Fuße um. Schäumend vor Wut, gab der Kaiser sogleich den Befehl, dem Heiligen mit der Art den Fuß abzuhauen. Viktor reichte ruhig den Fuß dar, und opferte ihn freudig Jesu Christo.

Endlich nahte die Stunde seines Todes. Auf Befehl des Kaisers führte man Viktor auf eine Mahlmühle; dort legten die Henker seinen verstümmelten, blutenden Körper unter den Mühlstein, damit er wie Weizen Gottes zermalmt würde; Allein wunderbarer Weise blieb die Mühle stehen, und da der Heilige noch einige Lebenszeichen von sich gab, wurde er enthauptet. In dem Nämlichen Augenblicke, als sein Haupt fiel, erscholl eine Stimme in den Lüften: "Du hast gesiegt, glücklicher Viktor, du hast gesiegt!"

Der Kaiser ließ die Leichname der vier heiligen Märtyrer in das Meer werfen; allein Engel trugen sie an das Ufer, wo sie die Christen ehrfurchtsvoll in einer Felsen-Grotte beerdigten. Wunder verherrlichten die Begräbnisstätte, worüber später eine Kirche erbaut wurde. Der Heilige Viktor wird abgebildet in römischer Kriegskleidung, neben sich ein zertrümmertes Götzenbild und einen Mülstein.

Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Heilige, Seelige im Monat Juli -
  1. • Rumoldus
    • Galus
    • Theobald
    • Aaron und Julius
    • Theodorich
    • Carilephus
    • Leonor
    • Eparchius oder Cybar
    • Simeon, Salus
  2. • Mariä Heimsuchung
  3. • Phokas
  4. • Ulrich
  5. Wilhelm
    Petrus
  6. • Goar
    • Godoleva
  7. • Willibald
  8. • Elisabeth
  9. • Kilian
  10. • Felizitas
  11. • Pius I.
  12. • Johannes Gualbertus
  13. • Heinrich
  14. • Kamillus von Lellis
  15. • Bonaventura
  16. • Eustathius
  17. • Alexius
  18. • Symphorosa
    • Friederich
  19. • Vinzenz von Paul
  20. • Margaretha, Marina
  21. • Viktor
  22. • Maria Magdalena
  23. • Franziskus Solanus
    • Brigitta von Schweden
  24. • Christina
  25. • Jakob der Größere
    • Christophorus
  26. • Anna
  27. • Pantaleon
  28. • Nazarius, Zelsus
  29. • Martha
  30. • Julitta
  31. • Ignatius von Loyola
    • Batho von Freising
    Johannes Kolumbini



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