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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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über die Legenden der Heiligen

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Der heilige Willibald, Bischof zu Eichstätt (7. Juli)
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Der heilige Willibald - Gedenktag ist der 7. Juli

angeblich am 7. Juli 786 in Eichstätt in Bayern oder aber im Jahre 787 oder 781, wobei auch der 7. April, wie in dieser Legende als Datum genannt wird.

Der heilige Willibald , des heiligen König Richards Sohn, war geboren in England und hatte den heiligen Wunibald zum Bruder, die heilige Walburgis zur Schwester, und den heiligen Bonifazius zu seinem Verwandten. — Drei Jahre alt, brachte ihn eine Krankheit den Tode nahe. Da trugen ihn seine betrübten Eltern vor den Fuß eines Kreuzes, das auf einem öffentlichen Platze neben ihrer Wohnung stand, beteten dort für ihr ihn inbrünstig zu Gott und versprachen, im falle das Kind genesen werde, es dem Dienste des Herrn zu weihen. Ihr Gebet fand Erhörung, der Knabe wurde gesund und die hocherfreuten Eltern begannen sogleich ihr Gelübde zu erfüllen. Sie machten den kleinen Willibald frühzeitig mit Gott bekannt und sendeten ihn, als er sechs Jahre alt geworden, nach Waltheim in das Kloster der Benediktiner, damit er von den frommen Vätern erzogen würde; Die Väter hatten nicht viel Mühe mit ihm; der heilige Geist, der in seinem Herzen wohnte, flößte ihm alle schönen Tugenden ein; die Sanftmut, Bescheidenheit, Demut und vor Allem leuchtete eine wunderbare Unschuld und Gottesliebe aus seinem Antlitze. — Die Psalmen lernte er alle auswendig, um immer einen Gegenstand himmlischer Betrachtung zu haben.

Siebzehn Jahre alt, machte er mit seinem heiligen Vater und seinem Bruder Wunibald eine Wallfahrt zu den Gräbern der heiligen Apostel nach Rom. Sein Vater starb auf dem Wege den Tod des Gerechten. Nachdem beide Brüder ihn zur Erde bestattet hatten, setzten sie ihre reise fort und nahmen in Rom das Ordenskleid des heiligen Benedikt. Zwei Jahre blieben sie in der heiligen Stadt, und als Wunibald nach England zurückkehren mußte, wollte Willibald seinen schon lange gehegten Herzenswunsch erfüllen, und in das gelobte Land pilgern, um dort die heiligen orte zu besuchen.

In Begleitung von zwei englischen Edelleuten trat er, etwa zwanzig Jahre alt, die Pilgerschaft an; sie lebten dabei nur von Wasser und Brot und schliefen auf bloßem Boden. Überall, wohin sie kamen, besuchten sie die Kirchen und gottesgeweihten Orte, um dort zu beten. Zu Emesa in Phöizien wurden sie nebst fünf anderen Christen von den Sarazenen in Ketten gelegt und in den kerker geworfen. Doch Gottes Auge wachte über sie. Ein Kaufmann dieser Stadt, voll Mitleid über ihr Unglück, wollte sie loskaufen, und da ihm dies nicht glückte, versah er sie täglich mit Speise und schickte alle Mittwoch und Sonntag seinen Sohn in ihr Gefängnis, um sie zu trösten und unter seiner Bürgschaft in die Kirche zu führen.

Da sie alle junge, blühende Männer waren, so versammelten sich, wenn sie zur bestimmten Stunde in die Kirchen gingen, eine Menge Menschen, um sie zu sehen und die Liebe des Kaufmanns zu bewundern. Ein Spanier, der in der Stadt ansässig war und ebenfalls mit den unglücklichen Pilgern Bedauern hatte, ging zum Fürsten der Sarazenen, bei dem er viel galt, und erhielt auf seine Bitte endlich die Freiheit.

Willibald machte sich nun mit seinen Gefährten wieder mit heiligem Eifer auf den Weg in das heilige Land. Zuerst gingen sie nach Nazareth und traten dort mit tiefster Ehrfurcht in das kleine Haus der heiligen Gottesmutter Maria, wo das unaussprechliche Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi statt gefunden und Jesus bis in sein dreißigstes Jahr gelebt hatte. Von Nazareth gingen sie nach Bethlehem und warfen sich im heiligen Stalle an dem orte der Krippe, in welches das göttliche Kindlein Jesu gelegen, auf die Knie nieder, küßten die heilige Stätte und lobten und dankten Gott für die Sendung seines Sohnes.

Von Bethlehem gingen sie nach Ägypten, in jenes Land, wohin Maria mit dem Kinde Jesu sich einst geflüchtet und kehrten dann wieder nach Nazareth zurück, wo sie das verborgene Leben Jesu als armer Zimmermann, betrachteten. Hierauf besuchten sie Kana, wo Jesus sein erstes Wunder wirkte, Kapharnaum, wo Jesus so oft predigte und viele Kranke heilte, und von da wanderten sie nach Jerusalem in die heilige Stadt. Hier hielten sie sich lange auf; ihr Herz konnte sich nicht trennen von jenem Orte, wo der göttliche Heiland so unendliche Leiden und den bittersten Tod geduldet. Mit den reichlichsten Tränen benetzten sie die heiligen Stätten, welche sie besuchten und ihr Mund konnte nicht genug Worte finden, um ihren Dank gegen Gott auszudrücken für seine unbeschreibliche Liebe.

Nachdem sie ihre Andacht an den heiligen Orten vollendet hatten, besuchten sie auch die Klöster und zahlreichen Einsiedeleien des Landes, um von den frommen Bewohnern derselben die beste Weise, ein vollkommenes Leben zu führen, zu erlernen. Endlich kehrten sie wieder, gestärkt im Glauben und von der Liebe zu Jesus entflammt, in das Abendland zurück. Unterwegs aber traf den heiligen Willibald ein schweres Unglück. Als er in der Stadt Gaza dem heiligen Meßopfer anwohnte, wurde er plötzlich blind. Mit Geduld und Ergebung in Gottes heiligen Willen ertrug er dies Mißgeschick. Nach zwei Monaten ließ er sich voll Vertrauen auf die Hilfe Gottes in die Kirche bringen, betete dort und erhielt wirklich das Augenlicht wieder. Mit Dank gegen Gott reiste er nun ab und kam endlich nach 7 Jahren der Abwesenheit wieder glücklich nach Italien, wo er zu seinem Aufenthalte das weltberühmte Kloster Monte Kassino wählte, welches der heilige Benedikt gestiftet hatte. Im ersten Jahr bekleidete er dort das Amt eines Sakristans, dann wurde er Vorsteher von zehn Mönchen und endlich wurde ihm das wichtige Amt eines Pförtners anvertraut, wozu man nur Männer von erprobter Tugend wählte, damit der Verkehr mit Weltleuten nicht auch den Geist der Welt in das Kloster bringen konnte.

Willibald war jetzt 34 Jahre alt; er hatte sich bis jetzt nur für das Heil seiner eigenen Seele bekümmert, und mit unermüdlichen Eifer nach Heiligkeit gestrebt, nun wollte ihn Gott auf den Leuchter stellen, damit er auch anderen den Weg zum Himmel zeige. Auf seiner Reise nach Rom hatte er vom damaligen Papste Gregor III. gehört, daß sein Bruder Wunibald mit dem heiligen Bonifaz in Deutschland das Evangelium verkünde und Bonifaz Verlangen trage , ihn zum Mitarbeiter zu haben. Willibald hörte dies mit Freuden, bat den heiligen Vater um Erlaubnis zu Bonifaz ziehen zu dürfen, erhielt sie und reiste nun, gesegnet vom Papste, geraden Weges nach Thüringen, wo ihn der heilige Bonifaz zum Priester weihte. Er fing nun sogleich an, mit allem Eifer sowohl in Franken als Bayern, den Heiden, die damals noch zahlreich waren, und den Christen, die noch an vielen heidnischen Gebräuchen hingen, die beseligende Lehre Jesu zu verkünden. Besonders tat er dies in der Gegend von Eichstätt, wo nur noch einige Wohnungen und ein Bethaus zu Ehren der Mutter Gottes geweiht stand, seitdem die Hunnen die Stadt zerstört hatten. Während seiner Wanderungen kam er auch an den Hof des Herzogs Odilo von Bayern und hier lernte ihn Suitgar, Graf von Hirschberg, kennen, der ihn wegen seiner Frömmigkeit liebgewann und ihm das Anerbieten machte, auf seine Kosten zu Eichstätt ein Bistum zu gründen, da Bonifaz und Willibald dies für höchst heilsam gefunden hatten. Das Bistum wurde wirklich errichtet und Bonifaz weihete seinen heiligen Vetter Willibald zum ersten Bischof von Eichstätt.

In dieser neuen Würde wandte nun der heilige Willibald alle seine Kräfte an, um das Reich Gottes zu verbreiten. Er sammelte um sich fromme Priester, mit denen er gemeinschaftlich wie ein Vater unter seinen Kindern lebte, baute eine Domkirche, um den Gottesdienst würdiger feiern zu können, ließ die finsteren Eichenwälder lichten, den Boden urbar machen und bebauen, und stiftete so aus den zerstreuten Bewohnern des Landes fromme Gemeinden. Wo Hilfe in der Not, rat im Zweifel, Trost im Unglück von nöthen war, da erschien der heilige Bischof. — Unausgesetzt arbeitend lebte er dennoch in der größten Strenge bis in sein höchstes Alter. Das rauhe Bußkleid legte er nicht ab, und Fasten war ihm zur anderen Natur geworden. Seine einzige Erholung war jährlich eine Reise nach Heidenheim in Schwaben, wo er für seinen Bruder Wunibald und seine Schwester Walburgis ein Kloster gegründet hatte. Dort brachte er einige Zeit in der Einsamkeit betend und betrachtet zu. Neu gestärkt kehrte er dann wieder in sein Bistum zurück, um mit neuer Treue seines heiligen Amtes zu pflegen. Nachdem er wie ein Licht im Dienste des Herrn sich verzehrt hatte, starb er, reich an Verdiensten, aber arm an vergänglichen Gütern, in seinem Sieben und Achtzigsten Jahre am 7. April 786. In der Kirche, welche einer seiner Nachfolger Bischof Hildebrand, im Jahre 1270 zu seiner Ehre erbaute, ruht sein Leib. Wunder verherrlichten ihn. Sein Fest wird in der Kirche am heutigen Tage gefeiert.

Der heilige Willibald wird abgebildet in bischöflicher Kleidung, einen Schild auf der Brust mit der Inschrift;
„Fides, Spes, Charitas”
Glaube, Hoffnung, Liebe

Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)

Heilige, Seelige im Monat Juli -
  1. • Rumoldus
    • Galus
    • Theobald
    • Aaron und Julius
    • Theodorich
    • Carilephus
    • Leonor
    • Eparchius oder Cybar
    • Simeon, Salus
  2. • Mariä Heimsuchung
  3. • Phokas
  4. • Ulrich
  5. Wilhelm
    Petrus
  6. • Goar
    • Godoleva
  7. • Willibald
  8. • Elisabeth
  9. • Kilian
  10. • Felizitas
  11. • Pius I.
  12. • Johannes Gualbertus
  13. • Heinrich
  14. • Kamillus von Lellis
  15. • Bonaventura
  16. • Eustathius
  17. • Alexius
  18. • Symphorosa
    • Friederich
  19. • Vinzenz von Paul
  20. • Margaretha, Marina
  21. • Viktor
  22. • Maria Magdalena
  23. • Franziskus Solanus
    • Brigitta von Schweden
  24. • Christina
  25. • Jakob der Größere
    • Christophorus
  26. • Anna
  27. • Pantaleon
  28. • Nazarius, Zelsus
  29. • Martha
  30. • Julitta
  31. • Ignatius von Loyola
    • Batho von Freising
    Johannes Kolumbini



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