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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

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Die heilige Godoleva, eine heilige Ehegattin (6. Juli)
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Die heilige Godoleva - Gedenktag ist der 6. Juli

am 6. Juli 1070

Ein großes und für den glücklichen Bestand der menschlichen Gesellschaft Gefahr drohendes Übel ist die in unseren Tagen immer mehr hervor tretende eheliche Untreue sittenloser Ehegatten. Mögen sich Eheleute an dem Beispiele der heiligen Godoleva und ihres gottlosen Ehemannes spiegeln!

Godoleva war die Tochter reicher, angesehener Eltern im nördlichen Frankreich und eine überaus schön gewachsene Jungfrau. Aber was mehr wert ist als Reichtum und Schönheit, sie war auch sehr fromm und gottesfürchtig und keusch und rein wie eine Lilie. Bald fanden sich denn auch viele adelige Jünglinge ein, welche um ihre Hand warben, und unter diesen auch ein gewisser Bertulf aus den Niederlanden, ein reicher, vornehmer Herr, aber nichts weniger als tugenhaft. Die Eltern der Godoleva, ganz verblendet, sahen nur auf den hohen Stand und den Reichtum dieses Freiers, und versprachen ihm die Hand ihrer Tochter. Diese, den Eltern immer gehorsam und ohne Kenntnis des menschlichen Herzens und der Verderblichkeit der Welt, gab ihr Jawort. Sie wurde demnach reich ausgestattet und dann zur bestimmten Zeit von ihrem Bräutigam in Begleitung einiger Verwandten nach den Niederlanden abgeführt.

Wie sinnlos haben nicht diese Eltern gehandelt und wie sinnlos handeln nicht heut zu Tage noch viele Eltern, welche schon zufrieden sind, wenn nur ihre Kinder eine gute zeitliche Versorgung bekommen, und nicht bedenken, daß eine Ehe, welche nicht mit Gott eingegangen wird und ein rechtschaffenes, christliches Lebenzur Grundlage hat, nie glücklich sein kann! Auch Godoleva hat, obschon sie sehr fromm war, doch gefehlt, weil sie so unüberlegt ihr Jawort gegeben, ohne darauf zu sehen, ob ihr Bräutigam auch die nötigen guten Eigenschaften habe, welche einem christlichen Ehegatten nötig sind. O möchten doch alle Jungfrauen bedenken, daß Reichtum und Schönheit und ein vornehmer Stand das Glück einer Ehe nicht ausmachen, sondern nur wahrhaft tugendhafte Gesinnung!

Bertulf führte also die fromme Godoleva in seine Heimat; aber kaum waren sie dort angekommen, als Godoleva mit Schmerz sehen mußte, wie ihr Bräutigam sie mit Kält und Widerwillen behandelte; da sie aber hoffte, seine Gesinnung werde sich schon mit der Zeit ändern, so ließ sie sich mit ihm priesterlich einsegnen. Allein sie betrog sich sehr. Bertulf bezeigte kein Fünkchen Liebe, vielmehr nur Bitterkeit, Widerwillen und sogar Haß. Er wies ihr ein besonderes Haus zur Wohnung an, trennte sich von ihr und zog zu seinen Eltern mit der Erklärung, er wolle Godoleva nicht mehr sehen und von ihr nichts mehr hören.

Der Grund dieses Hasses lag aber in der Unbeständigkeit Bertulfs und in den Aufreizungen seiner stozen Mutter. Dieses Weib konnte Godoleva nicht leiden, sie hatte gewünscht, ihr Sohn sollte eine reiche, vornehme Inländerin heiraten, und deßhalb suchte sie das Herz ihres Sohnes, der ohnehin unbeständig und flatterhaft war, von Godoleva abwendig zu machen, was ihr auch vollständig gelang.

Godoleva hatte in ihrer traurigen Lage keinen Freund, dem sie ihr Leiden klagen konnte und nirgends fand sie Trost und Stärke, um ihr hartes Loos zu tragen, als bei Gott. Tag und Nacht lag sie auf den Knien und flehte inbrünstig, der liebe Gott, der die Herzen der Menschen wie Wasserbäche leitet, möge doch das Herz ihres Mannes ändern und demselben eine Christliche Liebe einflößen. Ihr Gebet fand aber keine Erhörung, wie sie meinte; dagegen verlieh ihr Gott eine heldenmütige Geduld und eine völlige Ergebung in seinen göttlichen Willen. Sie sollte ein Muster eines wahrhaft geduldigen, treuen Eheweibes werden und der Welt zeigen, wie die wahre Liebe Alles duldet, Alles trägt.

Bertulf hatte die Absicht, seien Ehegattin durch die bitterste Behandlung nach und nach aufzureiben und gab daher einem seiner Bediensteten den Befehl, ihr zum täglichen Unterhalt nicht mehr als ein Stück trockenen Brotes und einen Trunk Wasser zu reichen. Der Bediente, ein kriechender Augendiener, befolgte den Befehl genau und da er merkte, was sein Herr beabsichtigte, so tat er noch mehr, um sich nur bei ihm einzuschmeicheln. Er behandelte die gute Godoleva wie eine Sklavin mit der größten Rohheit und Verachtung; sie aber ertrug Alles mit unglaublicher Geduld; kein böses Wort kam aus ihrem Munde, keine Klage ließ sie hören; sie richtete ihre Augen auf das Kreuz ihres Erlösers und betete mit ihm:

„Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe.”
In ihrer Verlassenheit war die Betrachtung des Leidens des göttlichen Heilandes und die Freuden des Himmels ihr Labsal, ein wunderbarer Trost erfüllte ihr Herz und sie wünschte sogar, noch mehr leiden zu dürfen.

Als die gottlose Schwiegermutter sah, daß Godoleva durch Hunger und Betrübnis nicht aufgerieben werden könne, gab sie ihrem Sohne den teuflischen Rat, sie auf andere Weise aus dem Wege zu räumen. Bertulf stimmte mit seiner grausamen Mutter überein; allein er getraute sich noch nicht, den gottlosen Plan auszuführen, denn er fürchtete die Eltern und Verwandten seines Weibes. Er ließ einstweilen Godoleva noch grausamer beghandeln. Da diese aber merkte, wie man es nur auf ihren Tod abgesehen habe und ein solches Verbrechen ihrem Gemahl ersparen wollte, so entfloh sie heimlich zu ihren Eltern nach Frankreich und erzählte ihnen ihre bisherige Behandlung.

Die Eltern erstaunten über diese entsetzliche Grausamkeit und wandten sich an den Grafen von Flandern und den Bischof von Nimwegen mit der Bitte, den Bertulf über dieses Verfahren zur Rede zu stellen und ihm zu befehlen, seine unschuldige Gattin wieder zu sich zu nehem und künftighin besser zu halten. Beide Herren nahmen sich wirklich mit allem Ernste der Sache an und brachten Bertulf so weit, daß er eidlich versprach, mit Godoleva künftig in aller Eintracht zu leben und die beschworene Treue zu halten. Auf dieses versprechen kehrte Godoleva nachdem Willen ihrer Eltern wieder zu ihrem Gemahl zurück, dem sie so gerne eine treue Gattin gemacht hätte. Kaum aber war sie in der Wohnung Bertulfs angekommen, als ihre Leiden wieder von vorne anfingen. Sie wurde mit Schmach und Unbilden aller Art überhäuft und von ihrem Manne noch grimmiger gehaßt. Godoleva war jetzt auf Alles gefaßt; sie wollte ein Beispiel heldenmütiger Treue gene und ihren Gemahl nicht mehr verlassen, sollte es ihr auch das Leben kosten. Zu einigen Frauen, welche sie besuchten und sie trösten wollten, sprach sie heiteren Angesichtes:

„Ihr habt Mitleid mit mit, aber obwohl jetzt mit Trübsal umgeben, hoffe ich einst im Himmel Trost und ewige Ruhe zu finden.”
Ihr Herz war also schon im Himmel und bald sollte ihr Wunsch erfüllt werden.

Bertulf hatte jetzt seinen Entschluß, Godoleva zu ermorden, gefaßt. Er bestellte zwei rohe Knechte zu dieser scheuslichen Tat. Um aber jden Verdacht von sich abzuwälzen, gab er eine Reise nach Brüssel vor, ging aber zuvor zu seiner Gattin und stellte sich, als bereue er sein bisheriges Benehmen, küßte und umarmte sie und versprach ihr, nach seiner Rückkehr sie zu sich zu nehmen und mit ihr in treuester Liebe zu Leben. Hierauf nahm er Abschied von ihr, mit der Versicherung, in wenigen tagen zurückzukommen. Er reiste fort, aber während dessen sollten die Knechte den Mord ausführen.

Godoleva durchschaute das Herz ihres Gemahles, sie ahnte ihren nahen Tod und bereitete sich auf denselben mit innigster Andacht vor. Wirklich kamen nach einigen Tagen die bestellten Mörder während der Nacht in ihr Gemach, rissen sie aus dem Bette, legten ihr einen Strick um den Hals und erdrosselten sie. Nachdem sie den Mord vollbracht, nahmen sie den Strick vom Halse, legten den Leichnam wieder in das Bett und deckten ihn zu, in der Meinung, daß niemand die Mordtat bemerken würde. Dies geschah am 6. Juli 1070. Wirklich glaubte man, als man sie am folgenden tage tot im Bette fand, ihre Leiden hätten ihren Tod herbeigeführt, und begrub sie, ohne an einen Mord zu denken.

Lange Zeit blieb auch die tat verborgen; aber Gott brachte sie ans Tageslicht. Bertulf hatte vor seinem bösen Gewissen keine Ruhe mehr, immer stand ihm seine ermordete, gottselige Gemahlin vor Augen und um sein Gewissen zu erleichtern, bekannte er endlich die Mordtat. Wegen seiner grpßen Reue durfte er sich in ein Kloster zurückziehen, wo er in strengster Buße, fern von allen Menschen, sein Leben beschloß. Das Grab seiner heiligen Gattin verherrlichte Gott durch zahlreiche Wunder. — Wie es der gottlosen Schwiegermutter ergangen, davon erzählt die Geschichte nichts. Hat sie nicht auch wie ihr Sohn, Buße getan, wird die Hölle ihr Lohn sien, denn eine lügenhafte Zunge geht zu Grunde, sagt die Schrift. Sprüchw. 21,28

Godoleva wird abgebildet in Matronenkleidung, vor einem Kruzifix betend.

Gebet.
Gütigster Vater im Himmel! verleihe allen Ehegatten um der Leiden und der Verdienste deiner heiligen Dienerin Godoleva willen Einigkeit und Friede in der Liebe zu dir, durch deinen Sohn Jesus Christus, Amen.

Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Heilige, Seelige im Monat Juli -
  1. • Rumoldus
    • Galus
    • Theobald
    • Aaron und Julius
    • Theodorich
    • Carilephus
    • Leonor
    • Eparchius oder Cybar
    • Simeon, Salus
  2. • Mariä Heimsuchung
  3. • Phokas
  4. • Ulrich
  5. Wilhelm
    Petrus
  6. • Goar
    • Godoleva
  7. • Willibald
  8. • Elisabeth
  9. • Kilian
  10. • Felizitas
  11. • Pius I.
  12. • Johannes Gualbertus
  13. • Heinrich
  14. • Kamillus von Lellis
  15. • Bonaventura
  16. • Eustathius
  17. • Alexius
  18. • Symphorosa
    • Friederich
  19. • Vinzenz von Paul
  20. • Margaretha, Marina
  21. • Viktor
  22. • Maria Magdalena
  23. • Franziskus Solanus
    • Brigitta von Schweden
  24. • Christina
  25. • Jakob der Größere
    • Christophorus
  26. • Anna
  27. • Pantaleon
  28. • Nazarius, Zelsus
  29. • Martha
  30. • Julitta
  31. • Ignatius von Loyola
    • Batho von Freising
    Johannes Kolumbini



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