Der heilige Theodorich - Abt von Mont-d`Hor, bei Rheims
- Festtag, Gedenktag ist der 1. Juli
- * im Bezirk Rheims
- † am 1. Juli im Jahre 533
Der heilige Theodorich, in dem Bezirk von Rheims geboren, war ein Sohn Marquard`s, eines Mannes, der allen Schändlichkeiten ergeben war.
Wäre er daher in dem väterlichen Hause geblieben, so hätte er keine christliche Erziehung genießen können; und würde man ihm auch gute Grundsätze eingeflößt haben, so hätten sie doch wegen der bösen Beispiele seines Vaters keine Früchte tragen können.
Zum Glück für ihn übernahm der heilige Remigius seine Erziehung und bildete ihn zur gründlichen Frömmigkeit heran.
Als er auf drängen seiner Eltern in den Ehestand getreten war, machte er seiner Gattin den Vorschlag, in steter Jungfrauschaft zu leben, was diese ihm auch ohne Schwierigkeit zugestand.
Hierauf widmete er sich dem Klosterleben, und war Vorsteher einer Abtei, die der heilige Remigius auf dem Berg Hor bei Rheims gestiftet hatte.
Danach erhob ihn der heilige Oberhirte zur Priesterwürde und bestimmte ihn zum Predigtamt, das er mit herrlichem Gedeihen verwaltete.
Theodorich bekehrte eine menge Sünder, unter anderen seinen Vater, der seine übrige Lebenszeit, unter der Leitung seines Sohnes, in Buße zubrachte: auch verwandelte er gemeinschaftlich mit dem hl. Remigius ein liederliches Haus in ein Kloster Christlicher Frauen.
Nach der gewöhnlichsten Meinung ist er am 1. Juli 533 gestorben.
Man versichert, der König Theodorich, Clodwigs I. Sohn, habe seinem Leichenbegräbnis beigewohnt, und sich zur Ehre gerechnet, seinen Leib selbst in die Erde zu versenken.
Seine Reliquien, die man aus Furcht vor den Normannen vergraben hatte, sind 976 gefunden worden, und werden nun in einem silbernen Kästchen aufbewahrt.
Der heilige Theodorich steht an diesem Tag im römischen Martyrologium, im Brevier von Soissons, das 1742 gedruckt worden ist, wie auch in jenem von Rheims vom Jahr 1759.
Vergl. Mabillon, Act, tom. I, p. 614; Bulteau, Hist. de Lòrdre de S. Benoit, tom. I, p. 287; Baillet, unterm 1. Juli, und die Gallia Christ. nova, tom. IX, p. 180.
Quelle:
Leben der Väter und Märtyrer nebst anderer vorzüglicher Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß und Dr. Weis (1824)
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