Der heilige Simeon - mit dem Beinamen Salus (Salus ist ein syrisches Wort und heißt blödsinnig)
- Festtag, Gedenktag ist der 1. Juli
- * in Ägypten im Jahre 522
- † in Emesa, (das Jahr ist nicht bekannt)
Da der heilige in der Übung der Demut und der Selbstverachtung sich fest begründen wollte, freute er sich in den Augen der Menschen für blödsinnig gehalten, und als solcher durch einen in der Meinung der Welt brandmarkenden Namen zu gelten.
Er war von Geburt ein Ägypter, und erblickte das Tageslicht im Jahre 522.
Von Jerusalem, wohin er 552 eine Wallfahrt unternommen hatte, zog er in eine, nahe am roten Meer gelegene, Wüste, und brachte da 29 Jahre in dem strengsten Bußwerken zu.
Er gedachte immer, daß man nicht wahrhaft demütig sein könne, es sei denn, man liebe die Demütigungen.
Auch war er tief von dem Gedanken durchdrungen, daß wir wenigstens jene, die Gott uns zugeschickt, mit Ergebung annehmen, und sie rücksichtlich dessen, was wir von den Geschöpfen verdienen, als sehr unbedeutend ansehen müssen, und daß es zuweilen von größtem Nutzen sei, sie aufzusuchen, daß man sich in diesem Betreff niemals auf die menschliche Klugheit verlassen dürfe, daß es Umstände gebe, wo man den Anregungen des heil. Geistes folgen müsse, wofern man nur versichert sei, daß man auf dessen Eingebung handle.
Obgleich es uns nicht Not tut, dem heil Simeon in Allem zu folgen und es sogar eine Vermessenheit wäre, dieses ohne besonderen Beruf zu wollen, so ist es doch nicht weniger gewiß, daß sein Beispiel unsere Abneigung gegen Alles, was unserem Stolz zuwider ist, zu Schanden macht.
Der Diener Gottes, entflammt von brennender Begierde von den Menschen sich verachtet zu sehen, zog nach Emesa, wo es ihm gelang, sich für einen Blödsinnigen auszugeben, indem er sich äußerlich wie ein irrer Mensch gebärdete. (Das römische Martyrologium sagt von ihm: Stultus propter Christum factus est.)
Er hatte damals sein sechzigstes Jahr erreicht und brachte noch sechs oder sieben Jahre zu Emesa zu.
Er befand sich eben da, als diese Stadt 588 von einem Erdbeben verwüstet wurde.
Seine Liebe zur Demut blieb indessen auch nicht unbelohnt; Gott verlieh ihm außerordentliche Gnaden, und sogar die Wundergabe.
Sein Sterbejahr ist nicht bekannt.
Vergl. Evagrius, einen gleichzeitigen Schriftsteller, 1.4, c.5, das Leben des Heiligen von Leontius, Bischof von Napoli in Cypern, jenes des heil. Johannes des Almosengebers und die Bollandisten, tom. I, Juli, p.129
Quelle:
Leben der Väter und Märtyrer nebst anderer vorzüglicher Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß und Dr. Weis (1824)
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