Der heilige Leonor (Leonorius) - in Frankreich, gewöhnlich Saint-Lunaire genannt, Bischof in der Bretagne
- Festtag, Gedenktag ist der 1. Juli und der 13. Oktober
- * im
- † das Jahr ist unbekannt
Der heilige Leonor, aus einer berühmten Familie, weihte sich dem Klosterstande in der Grafschaft Wales, nachdem er unter der Leitung des heiligen Hiltut erzogen worden ist.
Der König Childebert schätzte ihn sehr hoch wegen seiner ungemeinen Tugenden, und lud ihn sehr dringend ein, zu ihm nach Paris zu kommen.
Der Heilige folgte der Einladung des Fürsten, der ihn, wie auch die Königin Ultrogotha, seine Gemahlin, mit allen Beweisen der Ehrerbietigkeit empfangen haben.
Nach seiner Rückkehr vernahm er den traurigen Tod seines Gönners Jonas, den Conomor zugleich seiner Besitzungen und seines Lebens beraubt hatte.
Dem Sohn des unglücklichen Grafen, Judual, eröffnete er eine Freistätte, und ließ ihn nach Großbritannien übersetzen, ohne die Rache des Tyrannen zu befürchten.
Judual kam nachher zurück und erlangte wieder die Herrschaft seines Vaters.
Der Heilige hat den Titel eines Bischofs, obwohl er niemals einen Bischofssitz hatte.
Es war damals in der britischen Kirche Brauch, die vornehmsten Äbte mit der Bischofswürde zu beehren.
In welchem Jahre der heilige Leonorius gestorben sei, ist unbekannt.
Sein Leib ist in eine Pfarrkirche bei Saint Malo, die Saint Lunaire heißt, übertragen worden.
Man zeigt da sein leeres Grabmal und seine in einem Kästchen eingeschlossenen Reliquien.
Die Feier seiner Übertragung wird am 13. Oktober begangen; sein Hauptfest aber wird am ersten Juli in den verschiedensten Diözesen Bretagne`s gehalten.
Dieser Heilige ist der Schutzpatron von mehreren Kirchen.
Vergl. die Lektionen des Leoner Breviers, jenes der Abtei von Saint Mean und jenes der übrigen Kirchen von Bretagne.
S. auch Lobineau, Vies de Saints de Bretagne, p. 9`; das Martyrologium von Usuard unterm ersten Juli, u.a.m.
Quelle:
Leben der Väter und Märtyrer nebst anderer vorzüglicher Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß und Dr. Weis (1824)
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