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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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über die Legenden der Heiligen

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Der heilige Gallus, Bischof zu Clermont (1. Juli)
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Der heilige Gallus - Gedenktag ist der 1. Juli

Gregor von Tours erzählt und rühmt uns das leben des heiligen Gallus in diesen Hauptzügen:
Zu Clermont wohnte eine Familie, angesehen vor vielen im Lande. Georg, der Vater, bekleidete eine der vornehmsten Ratsstellen; Leokadia, die Mutter, stammte aus dem berüjmten Geschlechte des Bectius Pagatus, eines Römers, der in der Christenverfolgung zu Lyon die Marterkrone erhielt. Diese hatten einen Sohn, Namens Gallus, welchen sie eine vortreffliche Erziehung zu Teil werden ließen. Gallus war von Kindheit an Gott ergeben und eifrig im Gebete. Als er die mannbaren Jahre erreicht hatte, bewarben sich die Eltern um ein Amt für ihn und gedachten ihn zugleich mit einer Senatorstochter zu vermählen. Des Jünglings Sinn aber stand nicht nach Würden und weltlichen Freuden; darum verließ er heimlich das väterliche Haus und begab sich in das Kloster Cournon, welches ungefähr 3 Stunden von Clermont entfernt war. Von hier aus ließ er durch den Abt die Bitte an seine Eltern stellen, sie möchten ihm gestatten, den irdischen Gütern zu entsagen und ein Jünger Jesu zu werden. Der Vater gab die Antwort:

„Mit betrübten Herzen seh` ich meinen Erstgeborenen von mir scheiden; aber wenn es Gott gefällt, ihn zu seinem Dienste aufzunehmen, so geschehe vielmehr der Wille des Herrn, als der meine.”
Sonach legte Gallus die Gelübde ab und zeichnete sich bald vor allen übrigen Brüdern aus durch seinen Hang zur Abtödtung und seinen Eifer in allen gottseligen Übungen. Seine Frömmigkeit und sein einnehmendes Betragen gewannen ihm die Liebe der ganzen Genossenschaft. Im Chorgesange bezauberte er jeden, der ihn hörte, durch den Wohlklang seiner Stimme. der Heilige Quintian, Bischof von Clermont, fand so grpßes Gefallen an ihm, daß er ihn in seinen besonderen Dienst nahm und zum Diakon weihte.

Bald nachher berief Theodorich, König von Austrasien, Gallus an seinen Hof und behielt ihn dasselbst bis zum Jahre 527. Er behandelte ihn wie das Kind im hause, wollte ihn immer an der Seite haben und nahm ihn auch auf seinen reisen als Gesellschafter mit. So kam der Heilige nach Köln, wo noch ein prunkvoller Götzentempel stand. Es war gerade die zeit eines Opferfestes, und das Volk überließ sich beim Mahle der maßlosesten Böllerei. Solcher Gräuel ging dem Manne Gottes tief zu Herzen, un er ereiferte sich dermaßen, daß er Feuer in den Tempel warf, also daß dieser sammt den Götzenbildern verbrannte. Die wütenden Heiden suchten ihn auf und wollten ihn ermorden; aber er hatte in der königlichen Burg eine sichere Zufluchtsstätte gefunden. Um diese Zeit starb der heilige Quintian, und die Gemeinde von Clermont begehrte einstimmig Gallus zu seinem Nachfolger. So wurde dieser auf den Bischofstuhl erhoben und glänzte auf demselben durch Tugenden eines wahren Oberhirten.

Vor Allem bewunderte man an ihm die Geduld in Ertragung der Unbilden. Als ein aufbrausender Mensch ihm einen Streich auf das Haupt versetzte, äußerte er nicht die mindeste Gemütsbewegung, sondern ertrug stillschweigend die ihm zugefügte Schmach und entwaffnete durch seine Sanftmut den Grimm desjenigen, der ihn mißhandelt hatte. Evodius, früher Senator, dann Prister, vergaß sich eines Tages so sehr, daß er seinen Bischof mit Schimpfworten überschüttete. Gallus Schwieg, als hätte er gar nichts gehört, und ging seiner Wege. Dieses Schweigen erschütterte den Lästerer mehr, als die schärfste Gegenrede. Beschämt eilte er dem Heiligen nach, fiel ihm auf offener Straße zu Füßen und bat ihn um Verzeihung, die ihm auch bereitwillig erteilt ward. Von der zeit an lebten beide im besten Einvernehmen.

Selber im höchten Grade demütig, suchte Gallus diese Tugend auch bei seinen Untergebenen zu pflegen. Er hatte einen gewissen Valentinian zum Kirchendienste aufgenommen, welcher, stolz auf seine schöne Szimme, sich mit ihr in der Kirche brüsten wollte. Gallus merkte, daß sein Diakon weniger zur Ehre Gottes, als aus Eitelkeit singe, und sprach zu ihm:

„Heute wird es dir nicht gelingen!”
Und so war es auch. Dem Ruhmsüchtigen vesagte plötzlich die Stimme und er müßte beschämt abtreten.

Gott verherrlichte seinen Diener auch mit der Wundergabe. Einst war Feuer in der Stadt ausgebrochen, und Gallus hielt durch sein Gebet die rasenden Flammen auf, welche notwendig Alles in Asche hätten legen müssen. Ein andermal befreite er durch das selbe Mittel seine Heerde von einer ansteckenden Krankheit, die in den Nachbarprovinzen große Verwüstungen anrichtete. Nachdem er fünfundzwanzig Jahre seinem Bistume mit größtem Eifer vorgestanden, rief ihn Gott zu sich, um ihm die Krone der Gerechtigkeit zu verleihen. Seine letzte Krankheit war sehr schmerzlich; aber er zeigte auch hier seine gewöhnliche Geduld und Stärke. Drei Tage vor seinem Ende nahm er noch alle Kräfte zusammen und teilte in seinem Zimmer den Gläubigen das heilige Abendmahl aus. Er starb um das Jahr 553 in einem Alter von ungefähr fünfundsechzig Jahren.

Zu Clermont verehrt man am ersten November noch einen andern heiligen Gallus, der Zweite genannt, welcher im Jahre 650 Bischof dieser Stadt geworden war.

Gebet. O Gott, der Du uns durch Deine Lehre und Deine Gnadenmittel zu Deinem Bilde neu schaffest, bedestige insere Schritteauf Deinen Wegen, damit wir einst zu Dir gelangen. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Quelle: P. Matthäus Vogel`s Legende der Heiligen auf alle Tage und Festzeiten des ganzen Jahres (1864)
Mit Approbation des hochwürdigsten bischöfl. Ordinariats Linz.

Bild: Holzstich

Heilige, Seelige im Monat Juli -
  1. • Rumoldus
    • Gallus
    • Theobald
    • Aaron und Julius
    • Theodorich
    • Carilephus
    • Leonor
    • Eparchius oder Cybar
    • Simeon, Salus
  2. • Mariä Heimsuchung
  3. • Phokas
  4. • Ulrich
  5. Wilhelm
    Petrus
  6. • Goar
    • Godoleva
  7. • Willibald
  8. • Elisabeth
  9. • Kilian
  10. • Felizitas
  11. • Pius I.
  12. • Johannes Gualbertus
  13. • Heinrich
  14. • Kamillus von Lellis
  15. • Bonaventura
  16. • Eustathius
  17. • Alexius
  18. • Symphorosa
    • Friederich
  19. • Vinzenz von Paul
  20. • Margaretha, Marina
  21. • Viktor
  22. • Maria Magdalena
  23. • Franziskus Solanus
    • Brigitta von Schweden
  24. • Christina
  25. • Jakob der Größere
    • Christophorus
  26. • Anna
  27. • Pantaleon
  28. • Nazarius, Zelsus
  29. • Martha
  30. • Julitta
  31. • Ignatius von Loyola
    Johannes Kolumbini



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