Silvin von Auchy - Bischof ohne Sitz
- Festtag, Gedenktag, auch Verehrungstag genannt, ist der 17. Februar
- * in Toulouse
- † am 15. Februar 718 zu Auchy.
Dieser Heilige stammte aus einer der ersten Familien des Bezirkes von Toulouse 1).
Nachdem er seine ersten Jahre an dem Hof der Könige Childerich II. und Theodorich III. zugebracht hatte, verließ er die Welt, um in der Einsamkeit zu leben.
Dieser Schritt sorgte um so mehr für Aufsehen, weil er sich kurz vorher noch verehelichen sollte und schon alles zu seiner Verbindung bereit war.
Er empfing die heiligen Weihen zu Rom, wohin er aus Andacht gegangen war und wurde zur bischöflichen Würde erhoben, um den Ungläubigen das Evangelium zu verkünden.
Das Bistum Terouane, das damals noch mit Heiden angefüllt war, ist der Hauptschauplatz seines apostolischen Eifers gewesen und da er die Kraft des Beispiels mit den gründlich belehrenden Unterweisungen verband, gewann er für den Glauben viele Seelen. —
Er starb zu Auchy, den 15. Februar 718.
Das Martyrologium von Usuard, das römische und das flandrische Märtyrerverzeichnis erwähnen seiner erst am 17. Februar, als dem Tage seiner Beerdigung.
Der größte Teil seiner Reliquien wurde 951 in die Abtei von St. Bertin zu St. Omer gebracht, wegen der öfteren Überfälle der Normänner.
Das Leben des heil. Silvin, das Antenor, seinem Schüler, zugeschrieben wird, ist verloren gegangen.
Dasjenige, welches wir haben, ist aus dem neunten Jahrhundert.
1)
Einige Schriftsteller lassen ihn zu erst bei Brügge, in Flandern oder zu Duisburg, in Brabant, geboren sein.
Einige Schriftsteller haben ohne Grund behauptet, er sei Bischof von Toulouse oder Terouane gewesen.
Sein Name findet sich nicht in den Archiven dieser zwei Kirchen.
Die besten Kritiker stimmen jetzt darüber überein, daß er ein Regionalbischof gewesen sei, das heißt, ein Bischof, dem keine besondere Diözese zugewiesen war, weil er für die Missionen bei den Ungläubigen geweiht wurde.
Usuard ist der erste, welcher dem heil. Silvin den Titel: Bischof von Zerouane gegeben hat.
Quellen:
- Leben der Väter und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 3. Band von 1823, Seite 108/109.
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
- und Internetrecherchen
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