Siegfried, auch Siffried genannt - Bischof und Apostel von Schweden
- Festtag, Gedenktag, auch Verehrungstag genannt, ist der 15. Februar
- * ?
- † am 15. Februar im Jahr 1002 in Växjö (Schweden)
Der heilige Anscharius hatte den Schweden im Jahr 830 das Evangelium gepredigt; aber diese Völker verfielen in der Folge wieder in die Abgötterei.
Olaf Skautkonung, ihr König, der die christliche Religion wieder in seinen Staaten einführen wollte, wandte sich deshalb nach England und bat den König Edred, ihm einige Missionare zu schicken.
Dieser Fürst warf sein Augenmerk auf einen heiligen Priester von York, Namens Siegfried und der Erfolg rechtfertigte seine Wahl.
Sofort, als Siegfried in Schweden angekommen war, fing er an, das Heidentum mit allem Mute zu bekämpfen.
Er predigte zuerst in Wexio in Smaland, wo er einen bischöflichen Sitz errichtete; dann durch eilte er Süd-Gothland, Westor-Gothland und mehrere andere Provinzen, die er alles zum heiligen Glauben führte.
In allem bewies er sich als einen treuen Nachfolger der Apostel.
Durch seine Nächstenliebe und Uneigennützigkeit erwarb sich unser Heiliger selbst die Verehrung der Heiden.
Folgender Zug mag zum Beweis dienen, wie vollkommen er diese zwei Tugenden besaß.
Drei seiner Neffen, die er zu Wexio zurück gelassen hatte, während er den anderen Provinzen das Evangelium verkündete, wurden von den Götzendienern auf unmenschliche Weise ermordet 1).
Der König, entrüstet über eine so schwarze Tat, die gefährliche Folgen haben konnte, wenn sie unbestraft bliebe, faßte den Entschluß, die Mörder zum Tode zu verurteilen.
Als der Heilige von dem Vorfall Kunde erhielt, legte er so nachdrückliche Fürbitte für sie ein, daß er ihnen die Erhaltung des Lebens erlangte.
Der Fürst verurteilte sie jedoch zu einer großen Geldstrafe zum Vorteil Siegfrieds 2);
aber dieser ließ sich durch nichts bewegen, nur das Mindeste anzunehmen, obgleich er sehr arm war und des Geldes zur Gründung der neuen Kirche sehr bedurft hätte.
Unser Heiliger starb gegen das Jahr 1002 und wurde in der Kathedralkirche von Wexio beerdigt, wo sein Grab mal durch viele Wunder berühmt wurde.
Der Papst Hadrian IV., der selbst mit vielem Eifer an der Bekehrung von Norwegen und mehrerer anderer Gegenden des Nordens gearbeitet hatte, setzte ihn im Jahr 1158 unter die Zahl der Heiligen.
Die Schweden haben den heil. Siegfried, solange sie katholisch waren, als ihren Apostel verehrt
3).
1)
(Ihre Namen waren Sunaman, Unaman und Wiaman, die auch als Märtyrer verehrt werden.)
2)
Bei diesen Völkern waren, wie bei unseren deutschen Voreltern, die Geldstrafen für Todschläge zur Entschädigung der Verwandten durchgehends üblich.
3)
In dem Leben des Heiligen von Wenzel liest man, er habe sich, als er in Schweden ankam, eines Dolmetschers beim Predigen bedient.
(Gezogen aus Johann Magnus, Hist, Goth, I. 17, c. 20, den Bollandus anführt und besonders aus dem Leben des Heiligen, das zu Wexio gegen das Jahr 1205 geschrieben worden ist und das Erich Wenzel der Jüngere, nach einer alten Handschrift, in seinen Monumenta vetera Ecclesiae Suevo-Gothicae, gedruckt zu Upsala 1709, p. 1-14 und Proleg., — 1, herausgegeben hat.
Der Verfasser dieses Lebens ist nicht bekannt; was aber nicht befremden darf, wie Wenzel, nach Maussac, Dissert. crit.ad Harpocrat. sagt, weil mehrere Schriftsteller der Mönchsorden aus Demut ihre Namen den von ihnen herausgegebenen Werken nicht beigesetzt haben.
Man kann auch Mabillon sehen, Diar. Ital., p. 36. Wenzel hat in seinem angeführten Werke, p. 21-29, ein beträchtliches Fragment eines zweiten Lebens desselben Heiligen mit einigen Versen des Bischofs Brynoth III., über den heil. Siegfried und andere Bischöfe dieser Provinz, p. 72, gegeben)
Quellen:
- Leben der Väter und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 3. Band von 1823, Seite 83.
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
- und Internetrecherchen
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