Suchbegriff(e) eingeben:

Heiligenlegenden im Jahresverlauf oder von A - Z
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
A B C
D E F
G H I
J K L
M N O
P Q R
S T U
V W X
Y Z

Weitere Legenden


Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




Hier entsteht ein Nachschlagewerk
über die Legenden der Heiligen

Ein Service von
www.feiertagsseiten.de



Infos hinzufügen  |  Druck Version  |  PDF Version  |  Buchtips  |  Zurück
Translate this page into English Translate this page into English   |   Traduction française de cette page Pressure Version

Martinian, der heil. Einsiedler zu Athen
Copyright © by www.heiligenlegenden.de
Martinian - heil. Einsiedler zu Athen zu Athen

  • Festtag, Gedenktag, auch Verehrungstag genannt, ist der 13. Februar
  • * ?
  •   Anfang des 5. Jahrhunderts in einem Alter von ungefähr 50 Jahren

Um seine Seele zu retten, hatte sich unweit der Stadt Cäsarea der achtzehnjährige Jüngling Martinian in die Einsamkeit begeben. Abgeschieden von der Welt führte er ein englisches Leben, aber nicht ohne heißen Kampf. Satan suchte ihn zu verderben und nachdem er ihn durch allerhand unreine Bilder, die er ihm vorspiegelte, nicht beflecken konnte, ließ es Gott zu, daß er ihm eine der gefährlichsten Schlingen legte, in welcher er schon so viele Menschen, selbst heilige gefangen hatte. Es verbreitete sich nämlich in der Stadt Cäsarea der Ruf, daß ein junger Mann in der Wüste lebe, den Gott mit engelreiner Keuschheit begnadigt habe. Dies hörte eine Buhlerin mit dem Namen Zoe. Sogleich vom Satan entflammt, erwachte in ihr die schändliche Begierde , diesen Jüngling in ihr Garn zu locken. Ihren Sündengenossen offenbarte sie ihr Vorhaben, die es billigten und mit Beifall aufnahmen. Sie wirft nun über ihre schönen, üppigen Kleider das Gewand einer herum irrenden Bettlerin und macht sich auf den Weg zur Zelle Martinians, der noch keine Ahnung hatte von der Gefahr, die ihm drohte.  —  
Eben ging die Sonne unter, als Zoe an die Türe seiner Zelle klopfte und mit jämmerlicher Stimme als eine verirrte Wanderin um Einlaß und Nachtherberge flehte. Martinian von Mitleid gerührt, nimmt sie auf, macht ein Feuer, damit sie sich wärmen konnte, setzte ihr eine Speise vor und zieht sich dann in das innere der Höhle zurück, nachdem er ihr die Mahnung gegeben hat, daß sie früh Morgens ihres Weges weiter ziehen müsse. Die Nacht brachte er im Gebet zu.

Früh Morgens nun, als er zur Zelle heraus treten wollte, sieht er anstatt der Bettlerin ein Weib vor sich, angezogen mit prächtigen Kleidern, einem freundlichen Blich und ihn anlachend. Erschrocken fragt er sie, wer sie sei? Sie entgegnete: "Ich bin gekommen, dir Herz und Hand und großen Reichtum anzubieten. Erschrecke darüber nicht; auch die Heiligen des alten Testaments lebten im Ehestand." Martinian, statt die böse Gelegenheit zu fliehen wie der keusche Joseph, hörte die Worte an; ihr süßes Gift drang in sein Herz; sein Wille wurde gefangen.  —  
Doch nun klopfte die Gnade an sein Herz, er überhörte die Stimme Gottes nicht. Es war gerade die Stunde da, wo mehrere Personen zu Martinian kamen, um seine lehrreichen Worte zu vernehmen und seinen Segen zu erhalten. Schon trat er aus seiner Zelle in der Absicht sie abzuweisen, um mit der Buhlerin allein sein zu können. Kaum aber befand er sich allein, als ihm plötzlich die Augen aufgingen und sein Gewissen ihn anklagte. Voll Scham und Reue kehrte er in seine Zelle zurück, zündete vor den Augen der Buhlerin ein großes Feuer an und steckt seine Füße in die Flammen. Schon sind seine Füße halb verbrannt, vor Schmerz stößt er Jammertöne aus, aber mutig spricht er zu sich selbst: "Wie wirst du das Feuer der Hölle ertragen, das ewig währt, wenn du dieses Feuer, das nur eine Zeit lang dauert und vom Wasser gelöscht wird, nicht ertragen kannst!" Jetzt war die böse Begierde plötzlich in seinem Innern dahin zu Zoe, die geile Buhlerin, konnte dem Anblick des büßenden Heiligen nicht mehr widerstehen. Die Gnade Gottes hatte ihr Herz gerührt, sie warf ihre prächtigen Kleider in das Feuer, zog ihre ärmlichen dagegen an, bekehrte sich, beweinte ihre Bosheit und bat den heiligen Einsiedler, daß er ihr verzeihe und sie auf den Weg des Heiles führe. Martinian behielt sie nicht bei sich, sondern schickte sie in das Kloster der heiligen Paula zu Bethlehem, wo sie bußfertig lebte, so daß sie nach 12 Jahren als Heilige starb.

Martinian konnte wegen seiner Brandwunden an den Füßen lange Zeit nicht mehr gehen; machte aber Gott das Versprechen, an einem Ort zu gehen, wo kein Weib mehr kommen könne. Nachdem seine Füße geheilt waren, nahm er den Wanderstab, bezeichnete sich mit dem Zeichen des Kreuzes und ging, Psalmen singend, an das Ufer des Meeres. Dort traf er einen Schiffer, den er um eine unbewohnte Insel befragte, wo er sich in Zukunft aufhalten könnte. Dieser zeigte ihm eine einsame Felseninsel, führte ihn dahin und gab ihm das Versprechen, daß er ihn dreimal des Jahres besuchen, Brot und Wasser zur Nahrung, und Palmblätter zum Flechten von Körben bringen werde. Martinian dagegen versprach, für ihn zu beten und ihm die geflochtenen Körbe zu schenken. Hier lebte nun der Einsiedler 6 Jahre unter freiem Himmel voll des Dankes gegen Gott, der ihn der Gefahr entrissen hatte. Aber er sollte nun erfahren, daß auch in der tiefsten Einsamkeit der Mensch versucht werden könne.  —   Ein Sturmwind trieb ein Schiff an das Ufer der Insel, wo es an den Felsen zerschmettert unterging. Alles ging mit dem Schiff zu Grunde, ein Mädchen ausgenommen, welches sich an ein Brett angeklammert hatte und an das Ufer geworfen wurde. Es sah den Einsiedler und rief ihm zu: "Diener Gottes, komm mir zu Hilfe, reich mir die Hand und rette mich." Ein gewaltiger Schrecken ergriff da den Heiligen, als er merkte, daß der Teufel ihm eine neue Schlinge lege. Da er aber die Todesgefahr dieser Person sah, zog er sie ans Land, indem er in der Stille zu Gott flehte, er möge ihm beistehen, und sogleich den Entschluß faßte, die Insel zu verlassen, um der Gefahr zu entrinnen. Als das Mädchen am Ufer sich befand, sprach er zu ihm: "Meine Tochter, wir beide können hier nicht bleiben, denn Feuer und Heu passt nicht zusammen. So bleibe also hier und fürchte dich nicht. Hier hast du Brot und Wasser und der Schiffer, der mich ernährt, wird nach zwei Monaten kommen und wird dich in dein Vaterland führen. Vertrau` auf Gott, lieb` und diene ihm, er wird dich nicht verlassen." Nach diesen Worten bezeichnete er sich mit dem Kreuze und zu Gott um Beistand flehend, stürzte er sich im Namen Jesu in`s Meer um sich aus der Gefahr zu retten, die neuerdings seiner Keuschheit drohte. Die Wellen trugen ihn sanft an das Ufer. Nachdem er sich zum Dank gegen Gott auf die Knie geworfen und um Erleuchtung gebeten hatte, entschloß er sich als Pilger sein Brot zu betteln. Zwei Jahre irrte er in größter Armut umher, bis er endlich in der Stadt Athen das Ziel seiner irdischen Laufbahn erreichte. Der Bischof dieser Stadt, von Gott gemahnt, fand den frommen Pilger in der Kirche auf einer Bank liegend und versah ihn mit den heiligen Sterbesakramenten, worauf er mit den Worten: "Herr! in deine Hände empfehle ich meinen Geist," sanft entschlief. Die Person, welche auf der Insel zurück blieb, verharrte 6 Jahre auf der selben in strenger Buße. Der Schiffer nährte sie, bis sie in einem Alter von 31 Jahren gottselig verschied.

Der heilige Martinian wird abgebildet in Einsiedlerkleidung stehend auf einem Felsen im Meer.

Sein Name steht nicht in den römischen Martyrologien aber man findet ihn in den Menaeen der Griechen. Er wurde im Morgenland und besonders in Konstantinopel in einem nahe bei der Sophienkirche gelegenen Gotteshaus hoch verehrt.

siehe seine Akten bei Bollandus; und Jos. Assemani, in calend, univ.; ad 13.Febr.; tom VI, p.145:

Quellen:

  • Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
  • Albun Butler zweiter Band 1823
  • und weitere
  • Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)
Heilige, Seelige im Monat Februar -
  1. • Brigida (Schröder)
    • Brigitta, Brigida (Butler)
    • Brigitta, Brigida (Sintzel)
    • Ignatius
  2. • Maria Lichtmeß
    • Maria Reinigung
    • Hadeloga (Adela)
    • Burkhard
  3. • Blasius
    • Anscharius, Ansgar
  4. • Andreas
  5. • Agatha
    • Ingenuin, Bischof
    • Agnellus, Bischof
    • Albuin Bischof
  6. • Dorothea
  7. Romuald
  8. Johannes u. Martha
  9. • Alto, Abt
    • Apollonia
    Nicephorus
  10. • Scholastika
  11. Saturnin
    Dativus u. Gefährten
  12. • Eulalia v. Barcelona
  13. • Martinian
    • Stephan, Abt in Rieti
  14. • Valentin von Rom
  15. • Faustin und Jovita
    • Siegfried von Schweden
    • Cyrillus und Methodius
    • Walfried
    • Quinidius von Vaison
  16. • Juliana
  17. • Flavian, Erzbischof
    • Loman
    • Silvin von Auchy
  18. • Simeon, Simon
    • Helladius von Toledo
  19. • Konrad
  20. • Eleutherius
  21. • Felix von Tibiura
  22. Margareta v. Kortona
  23. Petrus Damianus
  24. • Matthias
  25. • Walburga, Äbtissin
  26. • Porphyrius von Gaza
  27. • Baldomer, Galmier
  28. • Roman, Romanus
  29. Märtyrer der Nächstenliebe



Die Heiligenlegenden    (http://www.heiligenlegenden.de)
Copyright © by Josef Dirschl, www.heiligenlegenden.de    -    info@heiligenlegenden.de
ALLE RECHTE VORBEHALTEN / ALL RIGHTS RESERVED
Suchmaschinenoptimierung mit Ranking-Hits

Haftungshinweis:
Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf meiner Homepage und mache mir diese Inhalte nicht zu eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Website angebrachten Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.