Die heilige Eulalia von Barcelona - Jungfrau und Märtyrerin
Der Festtag, Gedenktag, Verehrungstag genannt, ist der 12. Februar
* im †im Jahr 304
Ihre Reliquien sind in Barcelona, wo sie auch die Hauptschutzheilige ist.
In Guienne, Languedoc u.s.w. gibt es mehrere Kirchen und Dorfschaften, die ihren Namen tragen.
Die Heilige hat verschiedene Namen, nach der Verschiedenheit der Länder.
Man nennt sie die heil. Eulalia, heil Olaire oder Aulaire, heil. Olacie, heil. Occille usw.
Ohne Grund hat sie der Vincenz von Beauvais für die heil. Eulalia von Merida gehalten, von der Prudentius redet.
Ihre Märtyrerakten die wir von der heil. Eulalia haben sind nicht echt
und haben große Ähnlichkeit mit denen der Eulalia von Merida.
"Stärker als der Tod ist die Liebe": diese Worte der heiligen Schrift bestätigt die zarte Jungfrau Eulalia.
Unweit der Stadt Barcelona lebte sie auf einem Landgut unter den Augen ihrer Eltern in kindlicher Einfalt dahin.
Frühzeitig schon hatte sie die Süßigkeit der Liebe Jesu kennen gelernt und sich mit Leib und Seele seinem Dienst geweiht.
Als sie 14 Jahre alt geworden ist, hörte sie Erzählungen von den Martern, mit welchen der Statthalter Dazianus die Christen quälte, um sie zum Abfall zu bringen.
Da erwachte in ihr das Verlangen, auch für Christus zu leiden und zu sterben.
Da sie wußte, daß ihre Eltern und ihre Verwandten sie davon abhalten würden, verließ sie heimlich das Landgut, eilte in die Stadt und trat vor den Tyrannen.
Mit männlichem Freimut verwies sie ihm seine unmenschliche Grausamkeit gegen die Christen.
Erstaunt über den Mut der Jungfrau, fragte er, wer sie sei, und wie sie es wagen dürfe, einem kaiserlichen Statthalter Verweise zu geben, der Macht habe, sie zu töten.
Da bekannte sie:
"Ich bin eine Christin, eine Dienerin Jesu Christi, des Königs der Könige.
Alle Macht eines Menschen, fuhr sie fort, dauert nur eine kurze Zeit, wie der Mensch selbst, der heute ist und morgen stirbt!
Aber die Macht Jesus Christus, meines Herrn, nimmt nie ein Ende; sie dauert ewig, wie er selbst ewig ist."
Erzürnt über diese Worte, befahl Dazianus den bereit stehenden Henkern, ihr die Kleider vom Leib zu reissen und sie auf das schärfste zu geißeln.
Aber die zarte Jungfrau läßt standhaft ihren Leib zerfleischen und ruft den Henkern zu:
"Schlagt so lange ihr wollt; ich empfinde eure Streiche nicht, Gott ist mit mir, Gott stärkt mich."
Voller Wunden am ganzen Körper wird sie auf die Folter gespannt; mit eisernen Kämmen wird ihr Leib zerrissen, mit Fackeln wird sie gebrannt, zerschmolzenes Blei wird über ihr Haupt und ihre Glieder gegossen und ihre gräßlichen Wunden werden mit Essig ausgewaschen, dann die Augen mit Wachslichtern ausgebrannt.
In diesem schauderhaften Peinen rief die unerschrockene Jungfrau dem Henker zu:
"Brenne, schneide, zerteile die aus Erde gebildeten Glieder; eine gebrechliche Sache ist leicht zu zerstören.
Der wütende Schmerz durchdringt nicht das Innere des Geistes.
Ich bin eine Christin, ich leide als eine Christin, Jesu, meinem Geliebten, zu Liebe.
Jesus stärkt mich.
Ich bleibe ihm treu."
Da nun der Statthalter sah, daß keine Pein die Standhaftigkeit der Jungfrau besiegen könne, verurteilte er sie zum Kreuztod.
Mit heiliger Freude über dieses Urteil rief sie aus:
"Ich danke dir, Herr Jesus Christus und preise deinen heiligen Namen, weil ich meinen Wunsch für dich zu leiden erfüllt sehe!.
Ich hoffe, daß du durch deine Gnade meinen Willen unterstützt."
Sie wurde nun an das Kreuz geschlagen, von wo herab sie noch laut das Bekenntnis ihres Glaubens ablegte und bald darauf ihren Geist aufgab.
Sie wird abgebildet mit einem Kreuz in der Hand.
Quellen:
- Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
- Albun Butler dritter Band, Seite 33 von 1823
- und weitere
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