Der heilige Blasius - Bischof und Märtyrer, einer der 14 Nothelfer
Der Festtag, Gedenktag, Verehrungstag auch Blasiustag genannt, ist der 3. Februar
* um ? † 316 in Sebaste Armenien,
dem heutigen Sivas in der Türkei
Der heilige Blasius wegen seiner Tugenden auf den Bischofstuhl von Sebaste in Armenien erhoben, hatte wegen des Glaubens an Jesum, den Sohn Gottes, sehr viele Peinen und den Martertod zu leiden.
Die Heiden hatten es damals ganz besonders auf die Bischöfe und Priester abgesehen, denn sie dachten, haben wir die Hirten getötet, wird die Herde wohl auseinander laufen.
Als daher die Verfolgung der Stadt Sebaste sich nahte, entwich der hl. Bischof Blasius, um sich seiner Herde zu erhalten, und verbarg sich in eine Felsenhöhle des Berges Agäus, wo er im Gebet und Betrachtung seiner Tage verlebte.
Die Tiere des Waldes waren seine einzigen Gesellschafter.
Weil aber der Heilige ein gar inniger Freund Gottes war und nichts Böses in ihm mehr herrschte, so taten auch die Tiere freundlich mit ihm und gehorchten ihm wie ihrem Herrn.
Die wildesten von ihnen kamen zutraulich zu ihm, legten sich zu seinen Füßen, ließen sich von ihm streicheln, und wenn sie verwundet waren, heilen.
So oft sie kamen und gingen, gab er ihnen seinen Segen.
dafür brachten ihm auch die Tiere Speise und die Vöglein sangen ihm beim Gebete schöne Lieder vor.
Unterdessen ging die Verfolgung ihren Gang; die Christen wurden gefangen und gemartert.
Viele wurden den wilden Tieren vorgeworfen.
Um nun solche Tiere einzufangen, schickte der Stadthalter Agrikola eines Tages seine Knechte aus zur großen Jagd.
Da zogen sie in den Wald, sahen aber wenig Wild; als sie jedoch in die Gegend kamen, wo der hl. Blasius wohnte, da war des Wildes in Überfluß.
Sie jagten den ganzen Tag; aber die Tiere waren ihnen schnell aus den Augen.
Als sie aber dieselben weiter verfolgten, kamen sie auch zur Wohnung des Heiligen, und siehe, da standen die wilden Tiere um ihn, wie bei einem guten Freunde.
Das ärgerte die Jäger.
Sie hinter brachten dem Stadthalter, wie sie kein Tier fangen konnten, weil sie in des Blasius Höhle Schutz gefunden hatten.
Der Stadthalter darüber heftig erzürnt, befahl den Heiligen gefangen zu nehmen.
Die Knechte eilten fort, den Befehl zu vollziehen.
Unterdessen war es Nacht geworden.
Da sah der heilige Bischof im Gebete den Herrn Jesum, der zu ihm sprach:
„Stehe auf, denn du sollst mir Opfer bringen.”
Der Heilige gehorsam dem Worte erhob sich und trat aus der Höhle, wo bereits die Knechte des Stadthalters standen, und ihm zu riefen:
„Komm mit uns, der Stadthalter läßt dich rufen.”
Da entgegnete er fröhlichen Angesichts:
„Meine Kinder, seid mir willkommen, denn nun sehe ich, daß Gott meiner nicht vergessen hat.”
Als sie sich auf den Weg begeben wollten, da liefen alle Tiere ihm nach und die Knechte flohen; aber der Heilige sprach:
„Fürchtet euch nicht, sie tun euch keinen Schaden, und er gebot den Tieren zurück zu bleiben. ”
Diese blieben traurig stehen, schauten lange dem Heiligen nach und entfernten sich dann stille in den Wald.
Unterwegs predigte Blasius den Knechten und allen, die dazu gekommen waren, und ihn hören wollten.
So kam auch eine Frau mit einem Kinde auf dem Arme herbei, dem eine Fischgräte im Halse stecken geblieben ist.
Die Frau rief trostlos:
„Ach lieber Herr, helfet meinem Kinde, sonst erstickt es.” und sie legte das Kind zu seinen Füßen.
Da kniete der Heilige nieder, betete, segnete das Kind und alsbald war es gesund.
Da nach seinem Tode viele, welche an einem ähnlichen und anderen Übeln das Halses zu leiden hatten, durch die Fürbitte des heiligen Blasius davon befreit wurden, so schreibt sich von da an der uralte Gebrauch der Kirche her, an seinem Festtage Wachskerzen zu weihen und mit den selben in Kreuzesform den Hals der Gläubigen zu berühren, wobei der Priester die Worte spricht:
„Durch die Fürbitte des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre dich der Herr vor allem Übel des Halses im Namen des † Vaters, Sohnes und heiligen Geistes. Amen.”
Der heilige Blasius wurde vor den Stadthalter geführt.
Von diesem aufgefordert, den Göttern zu opfern, sprach er:
„Ich opfere meinem Herrn Jesus Leib und Seele, deinen Göttern aber nichts.”
Nun ließ der Stadthalter dem Heiligen alle erdenklichen Qualen antun.
Er ließ ihn mit Krallen zerfleischen, mit Stöcken schlagen, ins Wasser werfen, und dann enthaupten.
Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)
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