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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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über die Legenden der Heiligen

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Das Fest der heiligen unschuldigen Kinder zu Bethlehem
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Das Fest der heiligen unschuldigen Kinder zu Bethlehem -

  • Festtag, Gedenktag ist der 28. Dezember

Mit dem Fest der gnadenreichen Geburt des Weltheilandes vereinigt die heilige Kirche noch drei andere Feste, nämlich das Fest des heiligen Stephan, des heiligen Johannes und der unschuldigen Kinder. "Der neugeborene Christus," sagt ein frommer Gottesgelehrter, "der Bräutigam der Kirche, hat sich einen dreifachen Chor beigestellt: einen blendend weißen in dem reinen Jüngling und Bekenner Johannes, einen rot gefärbten in dem Blutzeugen Stephan und einen erwählten Chor von unschuldigen Kindern." Und der heilige Bernard gibt auf die Frage, warum gerade diese drei feste auf die Feier der Geburt Christi folgen, zur Antwort: Dies geschehe zum Zeichen, daß in dem neugeborenen Christus alle Menschen gerechtfertigt werden; denn hier, in dem heiligen Stephan, Johannes und den unschuldigen Kindern  —  spricht er  —   finden wir drei Klassen von Heiligen, nämlich Märtyrer im Willen und in der Tat; dann Märtyrer im Willen ohne Werk und Märtyrer in Werk ohne Willen. In der ersten Klasse steht der heilige Stephan, der für Jesus sein Blut vergießen wollte und in der Tat vergoß, in der zweiten Klasse steht der heilige Johannes der gerne für Christus des Martertodes sterben wollte, aber nicht starb; in der letzten Klasse erscheinen die unschuldigen Kinder, die für Jesus starben, ohne es zu wollen.

Die Geschichte des Martertodes dieser unschuldigen Kindlein ist folgende:
Zur Zeit da Christus geboren wurde, herrschte zu Jerusalem als König, Herodes. Er stammte nicht aus dem alten Königshaus Davids und er war auch kein Jude, sondern ein Idumäer, von den Römern den Juden als König aufgedrungen und daher diesem verhaßt. Aber auch er haßte die Juden und legte ihnen unerhörte Lasten auf. Von Natur aus grausam, verfolgte er besonders die Abkömmlinge des Königs David, von denen noch mehrere lebten, weil er fürchtete, durch sie seines Thrones beraubt zu werden. Seine eigene Gemahlin Marianne, die mit dem selben verwandt war, ließ er deswegen töten und auch ihre beiden Söhne umbringen und die Geschlechtsregister der Juden verbrennen, um damit, wie er glaubte, auch das Stammregister der davidschen Königsfamilie, aus welcher der Messias hervor gehen sollte, zu vernichten.
  —   Er Wußte, daß die Zeit gekommen sei, wo die Juden in dem verheißenen Messias einen neuen König erwarteten, daher ließ ihm auch die Angst keine Ruhe und sein Argwohn und mit ihm seine Grausamkeit steigerte sich von Tag zu Tag.

Da vernahm er nun eines Tages, daß drei Fürsten und Weise aus dem Morgenland in Jerusalem angekommen seien und fragten: "Wo ist der neu geborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten." Herodes ergriff großer Schrecken, aber auch die Juden erschraken über dies Nachricht, denn sie fürchteten aufs Neue eine grausame Verfolgung von Seite des Herodes. Dieser aber sann auf einen listigen Streich, um den neuen König, wenn er wirklich geboren sei, sich vom Halse zu schaffen. Er berief die Hohenpriester und Schriftgelehrten zu sich und forschte sie aus, wo Christus sollte geboren werden. Sie antworteten: "Zu Bethlehem in Judäa," denn also steht durch die Propheten geschrieben: "Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten Judas; denn aus dir wird hervor gehen der Fürst, der mein Volk Israel regieren soll." Nun ließ Herodes die drei Weisen in seinen Palast kommen, tat recht freundlich mit ihnen und erkundigte sich genau um die zeit, da der Stern ihnen erschienen war. Hierauf gab er ihnen den Rat, nach Bethlehem zu gehen und sorgfältig nach den neugeborenen Kinde zu forschen und wenn sie es gefunden hätten, so sollten sie es ihm anzeigen, denn auch er werde dann hingehen und es anbeten. Es war aber dem listigen Wüterich nicht darum gegangen, das Kind anzubeten, sondern sein Plan stand bei ihm fest, dieses Kind aus der Welt zu schaffen. Doch der Mensch denkt`s und Gott lenkt`s.
  —   Die drei Weisen kamen vom Sterne geleitet nach Bethlehem, fanden das Kind mit Maria seiner Mutter, fielen nieder, beteten es an und opferten ihm Gold Weihrauch und Myrrhen. Als sie aber wieder nach Jerusalem zurück kehren und dem König Herodes Nachricht von dem gefundenen Kind bringen wollten, siehe, da erschien ihnen ein Engel im Schlaf und mahnte sie, auf einem anderen Weg in ihre Heimat zu ziehen. Die drei Weisen folgten der Mahnung und so wurde der tückische Plan des grausamen Königs zu nichte gemacht.

Dieser fand sich aber nun in schrecklicher Angst; er glaubte sich verraten und seinem Sturz nahe. Dumpfe Gährung herrschte bereits unter dem Volk. Vergeblich forderte er die Hirten von Bethlehem auf, ihn den Aufenthaltsort des Christkindleins anzugeben. Diese ließen sich um keinen Preis herbei, das heilige Kind dem grausamen König auszuliefern. Nun aber brach die lang verhaltene Wut des Tyrannen los. Was ihm durch eine List nicht gelang, das versuchte er jetzt durch blutige Gewalt zu erreichen.
  —   Er gab den grausamen Befehl, alle Knäblein zu Bethlehem und der ganzen Umgegend, so lange sie an der Mutterbrust lagen  —  was bei den Juden bis ins dritte Jahr der Fall war  —  unbarmherzig zu ermorden. Der Blutbefehl wurde von seinen Schergen auch vollzogen. Die armen Säuglinge wurden hin geschlachtet und während sie sich in ihrem Blut wälzten, wurden auch die unschuldigen Väter und Mütter, die inzwischen durch ihre Verschwiegenheit ihren Heiland auf der Flucht gerettet hatten, von den Schergen des Königs erschlagen. So ging in Erfüllung, was durch den Propheten Jeremias vorher verkündet wurde, wenn er spricht: "In Rama hat man das Geschrei gehört, lautes Weinen und großes Geheul; Rachel weinte über ihre Söhne und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie sind nicht mehr."

Rachel war die Mutter des ägyptischen Josephs; die Ahnfrau eines vorzüglichen Teils des jüdischen Volkes und vertritt beim Propheten das ganze Volk. Nicht weit von Bethlehem entfernt befindet sich unter Ölbäumen ihr Grab. Groß war der Jammer über diese schauderhafte Tat in der ganzen Umgegend. Weinend und wehklagend sammelte man die blutigen Leichen der hingemordeten Kindlein und begrub sie in einer Felsengrotte neben dem Stall, wo Christus geboren wurde. Diese Grotte ist jetzt in eine schöne Kapelle umgewandelt worden, unter dessen Altar die Gebeine der kleinen Märtyrer ruhen.

Doch der blutgierige Herodes hatte sein Ziel nicht erreicht. Auf seiner Seele lag jetzt eine neue Bluttat und der Fluch von Tausenden; aber das heilige Kind, dem er nach dem Leben strebte, wurde gerettet. Ein Engel mahnte in der Nacht vor der blutigen tat den heiligen Joseph, mit Maria und dem Kinde nach Ägypten zu fliehen. Joseph folgte der Mahnung, und das Kind war geborgen. Aber die strafende Hand Gottes traf bald darauf den Mörder so vieler Unschuldiger. Herodes wurde von einer scheußlichen Krankheit befallen. Feuer schien seine Gebeine zu verzehren; ein fürchterlicher Heißhunger mehrte seine Qual. Je mehr Speisen er genoß, desto größere Qual wütete in seinen Eingeweiden. Die Füße schwollen ihm von Wasser an, die Haut brach auf und abscheuliche Würmer krochen daraus hervor. Geschwüre am ganzen Leib öffneten sich und verbreiteten einen abscheulichen Gestank, so daß Jedermann vor ihn floh. Nun aufgerichtet im Bett konnte er nach Luft ringen. Dazu kam die Qual des bösen Gewissens und das Nahen des schrecklichen Gerichts, so daß er sich vor Angst und Qual selbst töten wollte. Aber bei aller Qual blieb er verstockt und verhärtet. Ja schon mit dem Tode ringend ließ er seinen Sohn Antipater töten und befahl, daß sofort nach seinem Tod die vornehmsten Juden hingerichtet werden sollten. Endlich starb er in Verzweiflung; sein Blutbefehl aber wurde nicht vollzogen. Sein Andenken ist mit ewiger Schmach bedeckt, dagegen bewahrt die Kirche fortwährend das Andenken an die unschuldigen Kindlein. Sie hatten das Glück, zur Verherrlichung Christi zu sterben in einem Alter, wo sie nicht einmal seinen Namen anrufen konnten. Sie waren die Erstlinge seiner Märtyrer und besiegten die Welt, noch ehe sie diese kanten und ihr kurzes Leben vertauschten sie mit einem glückseligen, das nicht endet ewiglich!  —      —  

Gib keinem Kinde Ärgernis
Wohl hat König Herodes ein schweres Verbrechen begangen, da er diese unschuldigen Kindlein umbringen ließ; aber ich frage dich, lieber Leser, welches Verbrechen ist größer. das Verbrechen des Herodes oder das Verbrechen eines Menschen, der ein Kind verführt? Herodes raubte den Kindern das zeitliche Leben, aber der Verführer raubt ihnen das ewige!
  —   Solche Verführer sind jene, welche den Kindern absichtlich Böses anlernen, sie z. B. zum Bestehlen ihrer Eltern, zum Verspotten ihrer Nebenmenschen, zur Verübung mutwilliger Streiche, zum Raufen und Schlagen anreizen. Solche Verführer sind jene, welche ohne Scheu vor der Unschuld in Gegenwart der Kinder unreine, garstige Reden führen, unsaubere Lieder singen, unartige Zotten und Possen und unsittliche Werke verüben, wie z. B. Dienstboten oft tun. Solche Verführer sind endlich Eltern selbst, welche ihren Eltern selbst, welche ihren Kindern böses Beispiel geben, in der Kinder Gegenwart von Dingen reden, die sie niemals hören sollen, in der Meinung, die Kinder verstünden es nicht, da doch die Kinder wie der Zunder alles Böse gleich sangen. Eltern, welche vor ihren Kindern beim Aus- und Ankleiden, beim Schlafen gehen, in der Schlafkammer nicht schamhaftig sind und die Kinder selbst nicht unter- und gegeneinander zur Schamhaftigkeit anhalten. Eltern die in Gegenwart ihrer Kinder fluchen, über ihre Nebenmenschen schimpfen, miteinander zanken und streiten. Eltern, die selbst nicht beten und ihre Kinder nicht zum Gebet anhalten. Eltern die ihren Kindern aus strafbarer Gleichgültigkeit das Böse nach sehen, sie nicht strafen, wo sie es verdienen, sie nicht zum Lernen, zur Arbeit, zum pünktlichen Gehorsam anhalten. Eltern die sogar soweit gehen und ihre Kinder zum Bösen verleiten oder sie aus schändlicher Gewinnsucht mißbrauchen, und ihre Unschuld preis geben. "Solche Eltern und Verführer sind grausamer und lasterhafter als die Kindsmörder, sagt der heilige Chrysostomus, denn diese scheiden nur den Leib von der Seele, jene aber übergeben die Leiber und die Seelen der Kinder den ewigen Flammen! Ein verdorbenes, verführtes Kind wird ein Verführer vieler anderer Kinder und derjenige, welcher dem Kind zuerst Ärgernis gegeben, muß dies Unheil alles vor Gottes Gericht verantworten!
  —   Wie aber wird ein solcher Verführer dort bestehen? Wird nicht die unschuldig gemordete Seele um Rache schreien?
  —   O glaube doch nicht, daß die Kinder dies und das nicht merken oder verstehen. Alles merken sie und was sie nicht verstehen, das fühlen sie, und was sie heute noch nicht verstehen, das verstehen sie zu ihrem Verderben nachher. O bedenke oft das Wort des göttlichen Kinderfreundes: "Wer eines von diesen kleinen ärgert, die an mich glauben, dem wäre besser, man versenke ihn mit einem Mühlstein an dem Hals in die Tiefe des Meeres. Wehe dem Menschen, durch den Ärgernis kommt!...

Quelle: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)

Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)

Heilige, Seelige im Monat Dezember -
  1. • Eligius
    • Marinus, Theklanus
  2. • Bibiana
  3. • Franz Xaver
    • Konrad
  4. • Barbara
  5. • Sabas
    • Johannes de Britto
  6. • Nikolaus v. Myra
  7. • Ambrosius
  8. • Mariä Empfängnis
  9. • Petrus Fourier
    • Leocadia
    • Cyprian o. Subran
    • Wulfhilda
  10. • Eulalia
  11. • Damasus I.
    • Fuscian, Victoricus, u.
      Gentian

    Daniel
  12. • Epimachus, Alexander
    • Finian
  13. • Lucia
    • Berthold
    • Ottilia, Odilia
  14. Spyridon
  15. • Christina
  16. • Adelheid
  17. • Sturmio
    • Begga
  18. • Wunibald
  19. Nemesion
    Thimotheus
  20. Dominicus v. Silos
  21. • Thomas, Apostel
    Petrus Canisius
  22. • Flavian
  23. • Victoria von Rom
    • Servulus
  24. • Adam und Eva
    • Tharsilla u. Aemiliana
  25. • Geburt Christi
    Anastasia
  26. • Stephanus
  27. • Johannes (Apostel)
    • Walto
  28. • Fest d. unsch. Kinder
  29. • Thomas
  30. Sabinus
  31. • Silvester, Sylvester
    • Columba von Sens



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