Der heilige Finian -
- Festtag, Gedenktag ist der 12. Dezember
- * in der Provinz Leinster in Irland
- † am 12. Dezember 552
Der heilige Finian war nach dem heiligen Patricius einer der erlauchtesten Bischöfe Irlands.
Er wurde geboren in der Provinz Leinster und verdankte die Kenntnis des christlichen Glaubens den Jüngern des heil. Patricius.
Entflammt von Begierde nach höherer Vollkommenheit begab er sich nach Wales, wo er das Glück hatte, den heil. David, den heil. Gildas und den heil. Cathmael zu treffen und mit ihnen zu leben.
Dreißig Jahre später, d. h., um das Jahr 520 kam er wieder in sein Vaterland zurück.
Durch seine Tugend und Wissenschaft erweckte er unter seinen Landsleuten den Geist der Frömmigkeit, welcher bisher täglich mehr erkaltet war.
Er ergriff alle Mittel, seine apostolischen Arbeiten segensreich zu machen an dauerhaften Früchten und errichtete an verschiedenen Orten Klöster und Schulen.
Seinen Hauptsitz schlug er zu Cluain-Iraird oder Clonard in West-Meath auf, wo er auch seine Hauptschule gestiftet hatte, aus welcher eine Menge Heiliger hervor ging, die durch ihr Wissen sich auszeichneten, wie die beiden Kerane, Colomkille, Columbus, Craimthain`s Sohn, die beiden Brendane und Andere mehr.
In der Folge wurde unser Heiliger zum Bischof von Clonard geweiht 1).
Das Kloster, welches er da erbaute, wurde sehr berühmt und von allen Seiten her strömte man dort hin, um sich in der Wissenschaft und Frömmigkeit zu bilden 2).
Der heilige Oberhirt wählte sich als Muster den hl. Basilius und den hl. Chrysostomus; er liebte zärtlich seine Herde und arbeitet mit rastlosem Eifer an dem Heil der ihm anvertrauten Seelen.
Seine ganze Nahrung bestand in Brot und Kräutern;
Wasser war sein einziger Trank.
Er schlief auf bloßer Erde, zum Kopfkissen diente ihm ein Stein.
Er starb am 12. Dezember 552, nach den Annalen von Innisfallen die Usher anführt.
1) Simeon Rochefort, letzter Bischof von Clonard, ließ 1209 zu Trim ein Kloster für regulierte Chorherren erbauen, unter dem Schutz des heil. Petrus und des heil. Paulus und verlegte seinen bischöflichen Sitz dorthin.
Er und Eugen, sein Vorfahrer, waren die Ersten, welche den Titel als Bischof von Meath führten.
Mit diesem Stuhl verband man nun das 13. Jahrhundert. noch zwei andere, nämlich den von Kenlis oder Kells, wo der heil. Colomkille um das Jahr 550 sein Kloster Celles und das von Dulek, ehemals Damleaf genannt, erbaut hatte.
Diesen letzten Sitz gründete der heil. Kenan oder Eianan, Jünger des heil. Martin von Tours, der zur Zeit des heil. Patricius zum Bischof geweiht wurde.
In den alten Lektionen seiner Tageszeiten, die Ware anführt,ließt man, daß er eine steinerne Kirche gebaut, von der die Stadt Damleag genannt worden sei, da sonst die ältesten Kirchen von Irland sämtlich aus Holz waren.
Ware bemerkt noch, daß man in Irland vor der Zeit des heil. Malachias selten steinerne Kirchen findet.
Der heil. Kenan starb den 24. November um das Jahr 489. Vergl. Ware, Antiq. Hibern., 6. 29, p. 293.
2)
Das Kloster der regulierten Chorherren des heiligen Augustinus, das zu Clonard stand, und bis zur Aufhebung der Klöster in England blühte, war auf die Ruinen der Abtei St. Finian von Walter Lacy, Herrn von Trim und Hugo Lacy`s Sohn gebaut worden.
Als Letzterer dieses eroberte, wurde er zum Grundherren von Meath ernannt durch Heinrich II., der ihn später enthaupten ließ, weil er sich eine Burg errichtet hatte.
Siehe Ware, in Monasteriologia, Hibern., p. 194; Cambden, Monasticon Hibern. etc.
|
Quellen:
- Leben der Väter und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 18. Band von 1825, Seite 237.
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
- und Internetrecherchen
|