Die heilige Wulfhilda von Toledo, -
- Festtag, Gedenktag ist der 9. Dezember (auch der 9. September ist angegeben)
- * in England
- † im Jahr 900
- Patronin von Toledo
Wulfhilda, aus einer der ersten Familien Englands entsprossen, zeigte von Jugend auf große Verachtung gegen die Erdengüter.
Ihre Eltern brachten sie in das Kloster Winchester.
Der König Edgar entbrannte für ihre Schönheit, aber er konnte sie weder durch Bitten, noch durch Versprechungen und Geschenke gewinnen.
Er suchte daher durch die Base der Heiligen zu erlangen, was bisher allen seinen Bemühungen mißlungen war.
Diese schützte eine Krankheit vor und ließ ihre Nichte holen.
Sogleich traf der König ein; Wulfhilda erkannte die Gefahr, ergriff die Flucht, trotz der Gewalt, die ihr der König antat, um sie zurück zu halten.
Sie eilte in die Kirche und warf sich vor den Altar des Herrn nieder.
Schon lange Zeit war sie mit dem Gedanken umgegangen, sich dem klösterlichen Stande zu weihen und der eben gedachte Vorgang brachte nun ihren Entschluß völlig zur Reife.
Von dieser Zeit an beunruhigte sie der König nicht mehr; er ernannte sie sogar in der Folge zur Äbtissin von Barking und schenkte diesem Kloster beträchtliche Güter.
Wulfhilda selber gab dem Kloster 20 Dörfer, die ihr als väterliches Erbe zugefallen waren.
Sie stiftete noch ein anderes Kloster zu Horten in der Grafschaft Dorset.
Diese beiden Häuser regierte sie als eine kluge und heilige Vorsteherin und gab ihren Schwestern das Beispiel aller Tugenden.
Ihr Eifer zog ihr aber Feinde zu und die Königin Elfleda ging so weit, daß sie die Heilige aus ihrem Kloster vertrieb;
später wurde sie aber wieder ehrenvoll in ihr Amt eingesetzt.
Sie starb im Jahr 900 unter der Regierung Ethelreds II.
Bei Wilhelm von Malmesbury und anderen Schriftstellern kann man lesen, daß mehrere Wunder an ihrem Grab geschehen sind.
Die Engländer verehrten vor der Reformation mit großer Andacht die heilige Edilburga, die heilige Wulfhilda und die heilige Hildelida, deren Gebeine als der kostbarste Schatz in der Abtei Barking aufbewahrt wurden.
Diesem, von dem heiligen Erkonwald gestifteten, Gotteshaus stand die heilige Edilburga, Schwester des gottseligen Stifters, zuerst als Äbtissin vor.
Zur Gehilfin gab man ihr die heilige Hildelida, die man aus Frankreich berief, wo sie, obgleich von Geburt eine Engländerin, das Ordenskleid genommen hatte
1).
Sie folgte der heiligen Edilburga nach, welcher sie, so lange jene lebte, mit ihrem weisen Rat zur Hand gegangen war.
In den Kalendern Englands kommt sie am 24 März vor.
1)
Nach du Plessis, Hist. de lÈglise des Meaux, l .1, n. 84, Tritheim und anderen Gelehrten, die behaupten, die heil. Äbtissin Hildelida habe zu Farmontier oder Fara-Münster in Frankreich geblüht, haben sie mit der heil. Hilda verwechselt, weil Jene niemals in diesem Kloster wohnte.
Und wirklich ist die heilige Hilda nie Äbtissin von Farmoutier gewesen, gewiß aber ist es, daß sie in dieser Abtei oder zu Chelles lebte, ehe sie nach Barking kam. (Vergl. Beda über diesen Gegenstand, Hist., 1. 4.)
Quellen:
- Leben der Väter und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 18. Band von 1825, Seite 159.
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
- und Internetrecherchen
|