Die heilige Leocadia von Toledo, - antiker Name: Leucadia
- Festtag, Gedenktag ist der 9. Dezember
- * in Toledo, Spanien
- † um 303-305 (jedenfalls Anfang des 4. Jahrhunderts)
- Patronin von Toledo
(Vergl. ihre Akten, welche P. Flores, mit Anmerkungen begleitet, in seine Spana Sagrada, tom. VI, p. 3131, eingerückt hat)
Der Name der heiligen Leocadia ist sehr berühmt in Spanien.
Sie wurde in Toledo geboren, wo sie auch durch ihren Eifer im Bekenntnis der christlichen Religion während der Christenverfolgung des Kaisers Diocletian erkannt wurde.
Der Statthalter Dacian, berüchtigt durch seine Grausamkeit gegen die Jünger Jesus, ließ sie ein kerkern.
Nachdem sie schreckliche Folterqualen überstanden hatte, führte man sie ins Gefängnis zurück.
Durch die Folgen der Folter, verstarb sie gefesselt im Gefängnis.
Was sie von dem Märtyrertod der heiligen Eulalia hörte, hatte in ihr ein glühendes Verlangen ausgelöst, für den Glauben ihr Blut zu vergießen und von den Banden dieses Lebens gelöst, mit der heiligen Eulalia die Ehre und die Kämpfe des Märtyrertums zu teilen.
Und diese Gnade, um welche sie unaufhörlich bis zu ihrem seligen Ende gebeten hatte, wurde ihr durch den Herrn gegeben.
Leocadia ist Patronin von Toledo, wo drei berühmte Kirchen ihren Namen führen.
In einer dieser Kirchen sind mehrere Konzilien abgehalten worden.
Im vierten Konzil dieser Kirche kam es zu einer ehrenvollen Erwähnung unserer heiligen Märtyrerin Leocadia.
Ihre Gebeine wurden damals in der eben berühmten Kirche aufbewahrt.
Bei den Überfällen der Mauren versetzte man sie nach Oviedo, dann in die Abtei St. Guislain, bei Mons im Hennegau; der König Philipp II. ließ sie aber 1380 wieder nach Toledo zurück bringen.
Diese Übertragung wurde mit aller Feierlichkeit begangen.
Der König, der Prinz Philipp, sein Sohn, die Prinzessin Elisabeth, seine Tochter, die Kaiserin Anna, seine Schwester, wohnten der Feierlichkeit in der Hauptkirche zu Toledo bei.
Die heilige Leocadia, welche zum Leiden für Jesus berufen wurde, erwies eine unbesiegbare Standfestigkeit, weil sie ihr ganzes Leben hindurch die christlichen Tugenden ausübte und ihr hierdurch diese Übung einiger Maßen natürlich geworden war.
Man sagt zuweilen, es sei damals den Christen leicht gewesen, in einer vollkommenen Abtrennung von allem Irdischen zu leben, weil sie jeden Augenblick für ihren Glauben sterben konnten.
Der Name der hl. Leocadia steht auch im Mart. Rom. am 9. December. †
Quellen:
- Leben der Väter und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier —
aus dem 18. Band von 1825, Seite 146.
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
- vollständiges Heiligenlexikon, Augsburg 1869
- und Internetrecherchen
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