Der heilige Papst Stephanus -
- Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag genannt ist der 2. August
Auch dieser heilige Vater, wie so viele Päpste, hatte gegen Irrlehrer zu kämpfen.
Novatian, ein Priester zu Rom behauptete, daß für den vom Glauben Abgefallenen keine Vergebung der Sünden und keine Wiederversöhnung mehr möglich sei.
Hat den aber Gott den Petrus selbst nicht wieder in Gnaden aufgenommen?
Marcian, Bischof von Arles (Arl) in Gallien nahm Novatians Irrtum an, und verweigerte nach den unmenschlichen Grundsätzen dieses Kezerhauptes mehreren Büßern, selbst in der Stunde des Todes, die Wiederaufnahme in die Kirchengemeinschaft.
Die übrigen Bischöfe wandten sich an Stephanus, damals das Oberhaupt der Kirche und an Cyprian, Bischof von Carthago wegen seines großen Ansehens.
Cyprian bat nun wiederum selbst den Papst, als das Oberhaupt der Kirche, sein Ansehen zu gebrauchen, daß der Friede der Kirche durch Auschließung des Irrlehrers hergestellt werde.
Die Irrlehre wurde verworfen und Marcian aus dem Verzeichnisse der Bischöfe von Arles ausgestrichen.
Auch Cyprian fiel in einem Irrtum, indem er lehrte, daß die von einem Ketzer erteilte Taufe allzeit nichtig und ungültig sei.
Aber so müßte jedes Sakrament, von einem Todsünder ausgespendet, ungültig sein: welche Gefahr, in der alle schweben, die ein Sakrament empfangen!
Sie könnten ja das Sakrament von einem mit einer Todsünde Belasteten und somit ungültig empfangen haben.
Aber die Kirche hat die Wahrheit, indem sie sagt, daß Jesus Christus, obgleich unsichtbar, der Hauptausspender der heiligen Sakramente sei.
Der heil. Papst starb den Märtyrertod im Jahre 257.
Die Schergen des Kaisers Valerius trafen ihn sitzend auf dem päpstlichen Stuhl, den man heutzutage noch zeigt, und enthaupteten ihn.
Frage: Was lehrte Novatian Irriges? Warum wandten sich die Bischöfe an den Heiligen?
Lehre: Weil die Diener der Kirche bei jener heiligen Verrichtung — der Ausspendung der Sakramente — nicht ihre, sondern Christi Person vertreten: darum geschieht es, daß sie, sie mögen gut oder böse sein, wenn sie nur der Form und des Inhalts sich bedienen, welche die katholische Kirche seit der Einsetzung Christi allezeit beibehalten und den Vorsatz haben, das zu tun, was die Kirche bei dieser Verwaltung tut, die Sakramente wahrhaft vollziehen und austeilen, so daß nichts die Frucht der Gnade hindern kann.
Judas, sagt der heilige Augustin, erteilte die Taufe und es wurde nach Judas nicht wieder getauft; Johannes taufte und nach Johannes taufte man wieder; denn die von Judas erteilte Taufe war die Taufe Christi; aber die von Johannes erteilte Taufe war des Johannes Taufe.
(Römischer Katechismus.)
Quellen:
- Legende der Heiligen für katholische Schulen und katholische Familien von Karl Borromäus Bestlin, Stadtpfarrer in der Stadt Weil (1857). Jetzt auch digitalisiert und nochmals neu überarbeitet von Josef Dirschl (2008)
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