Der heilige Alphons Maria von Liguori - Alfons (Alonso)
- Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag genannt ist der 1. August
Wer hat nicht schon etwas über das allerheiligste Altarssakrament gelesen, das so erbauend, so stärkend, so ergreifend ist, daß Nichts erbaulicher, Nichts stärkender und ergreifender sein kann?
Der heilige Alphons hat es verfaßt.
Wer hat nicht schon von der Genossenschaft des allerheiligsten Erlösers, von den Redemptoristen gehört, oder selbst schon Männer dieser Gesellschaft bei Missionen gesehen?
Der heilige Alphons hat sie gestiftet.
Der Heiliges stammt aus dem alten adeligen Geschlecht der Liguori.
Er ist im Jahr 1697 in Neapel geboren.
Schon in zarter Kindheit zeigten sich seine Knospen, welche sich zu den schönsten Blühten und Früchten entfalteten.
Als Knabe vermied er alle kindischen Spiele, brachte seine Erholungsstunden im Gebete zu und gab Armen und Notleidenden Alles, was er zu seinem Vergnügen verwenden durfte.
Als Jüngling hatte er seine Freude daran, in Spitälern den Kranken zu dienen, in den Kirchen Gott in glühender Andacht zu verehren, die heil. Sakramente zu empfangen.
Eine außerordentliche Verehrung brachte er dem allerheiligsten Altarssakramente und der gebenedeiten Gottesmutter dar.
Mit der Frömmigkeit vereinigte er solches Streben nach Wissenschaft, daß er bereits mit 16 Jahren des Doktorgrades, eines Titels für ausgezeichnete Kenntnisse, würdig erachtet war.
Nach dem Wunsche des Vaters wurde er Rechtsanwalt; aber, da er bei der Verteidigung einer Rechtssache Etwas übersehen hatte, von dem man meinen konnte, es sei mit Absicht geschehen, verließ er diese Laufbahn, auf welcher er schon so großen Ruhm geerntet hatte.
Zum Priester geweiht, verwaltete er sein apostolisches Amt mit solchem Eifer, daß er unzählige Sünder zu Gott bekehrte.
Insbesondere lagen ihm die Armen, die Verwahrlosten, die Unwissenden und Landleute am Herzen.
Zu ihrer Bekehrung und Besserung, also zur Gründung ihres zeitlichen und ewigen Heils stiftete er die religiöse Genossenschaft zum allerheiligsten Erlöser, auch Redemptoristen, sowie Liguorianer genannt, zur Nachahmung dessen, der sagt: Armen wird das Evangelium gepredigt.
Die Priester dieser Genossenschaft — an ihrer Spitze der Heilige — durchzogen Stadt und Land, Dörfer und Flecken, und belehrten und erschütterten und trösteten und besserten, wie einst der göttliche Erlöser in seinem irdischen Wandel von Flecken zu Flecken, von Stadt zu Stadt gezogen ist.
Während seiner Predigten goß die seligste Jungfrau einen wunderbaren Glanz über ihn aus, und sein Wort leuchtete in die Seelen der Menschen und entzündete sie zu aufrichtiger Buße.
Es war in dem ausgedehnten Reich beider Sicilien keine Stadt, welche nicht von seinem apostolischen Schweiße wäre befruchtet worden.
Kaum hatte er eine Mission abgeschlossen, wurde er schon wieder woanders hin berufen, um mit dem Feuer der Liebe wieder andere zu entzünden.
Obgleich er vor höherer kirchlicher Würde erschrak: mußte er doch aus Gehorsam das Bistum von St. Agatha in Neapel von Papst Clemens XIII. annehmen.
Sein Amt änderte nicht seine Lebensweise, wohl aber vermehrte es noch seinen Eifer für das Heil der Seelen.
Überall gründete er Bruderschaften, führte die tägliche Betrachtung, die Besuchung des allerheiligsten Sakramentes ein.
Nebst seinen unzähligen Arbeiten verfaßte er noch eine Menge Bücher, die von einer Gelehrsamkeit, von einer Tiefe und Gründlichkeit, von einer Liebe und Frömmigkeit zeugen, über welche wir staunen müssen.
Der Heilige erreichte ein Alter von 90 Jahren und 10 Monaten und entschlief unter dem Schutz und Schirm der gebenedeiten Gottesmutter, sanft und selig im Jahr 1787.
Frage: Was für eine Gesellschaft ist die der Redemptoristen?
Lehre: Zwei außerordentlich wirksame Mittel zur Heilung des Lebens sind: die Liebe des allerheiligsten Altarssakraments und die Verehrung Mariens.
Wer das Allerheiligste anbetet, schöpft aus ihm unzählige Gnaden.
Wer die reinste Jungfrau verehrt, bleibt von Sünden bewahrt, in welche Tausende fallen.
Anmutung:
O Gott, o unbegreifliche Liebe!
Weil Du uns so großer Liebesbeweise würdigst, und um uns nahe zu sein, auf unseren Altären gegenwärtig bleibst_ So nehme ich mir vor, Dich oft zu besuchen, damit ich, so oft ich kann, Deine süße Gegenwart genießen könne, welche die Seligkeit der Heiligen im Himmel ausmacht.
O Könnte ich immerhin hier bleiben, um Dich anzubeten, um Liebesakte zu Dir zu erwecken!
In alle Ewigkeit will ich die Barmherzigkeit Mariens verkündigen, in alle Ewigkeit will ich sie verkündigen!
Amen.
Quellen:
- Legende der Heiligen für katholische Schulen und katholische Familien von Karl Borromäus Bestlin, Stadtpfarrer in der Stadt Weil (1857)
|