Walerich (Valéry) - Priester und Abt in Leuconay
- Festtag, Gedenktag, auch Verehrungstag genannt, ist der 1. April
- * in Auvergne (Ohwerni) in Frankreich
- † am 1. April 619 in Leuconay (Frankreich)
In einem rauhen Gebirgsland im Frankenreich in der Auvergne (Ohwerni) ist Walerich von armen, aber gottesfürchtigen Eltern geboren.
Er mußte in zarter Kindheit die Schafe hüten.
Da saß er, wie David in Mitte seiner Herde und möchte nach seiner Wißbegierde über alles Auskunft finden, was er sah und hörte.
Das Gras und die Blumen der Wiese, die Fruchthalme auf dem Felde, die Bäume mit ihren Ästen und Früchten, das Wasser des Baches, die Würmer in der Erde, die Vögel mit ihren schönen Liedern, die Schafe und Lämmer in ihren fröhlichen Sprüngen, die Sonne mit ihrem Glanze und ihrer Wärme, der freundliche Mond und die funkelnden Sterne in ihrem Schimmer, Alles und Alles mahnte ihn an den Schöpfer und Vater im Himmel, der alles erschaffen hat, erhält und nährt.
Da kniete er denn nieder und faltete fromm die Hände und richtete sein unschuldiges Auge und Herz zum Himmel empor und — betete.
Und da möchte er recht vieles von dem himmlischen Vater und seinem Sohne, dem lieben Heiland hören: aber seine Eltern konnten seine Neugier nicht befriedigen; sie sagten ihm: in den Büchern könne er alles finden.
Da suchte er einen Schullehrer auf, der ihm die Buchstaben auf eine Tafel schrieb und mit dessen Hilfe er lesen lernte.
Auf dem Feld und zu Hause beschäftigte er sich eifrigst mit dem Lesen und wurde immer verständlicher und frommer.
Auf das Wort gehorchte er seinen Eltern; was er ihnen nur an den Augen ansah, tat er, um ihnen Freude zu machen.
Unter seiner Arbeit dachte er an Gott und sprach in seinem Herzen:
"Dir zu lieb o himmlischer Vater, arbeite ich.
Dir diene ich mit Leib und Seele.
Du hast mir ja alles gegeben.
Dir gebe ich alles wieder."
Seinen heil. Schutzengel verehrte er in besonderer Weise und betete ohne Unterlaß zu ihm.
In ein Kloster aufgenommen, wurde er in kurzer Zeit durch seinen Fleiß, seinen Gebetseifer, seine Demut das Vorbild Aller.
Er wurde später zum Abt, das heißt, zum Vorsteher des Klosters erwählt.
Wie rein seine Seele war, zeigte er unter anderem dadurch, daß er Menschen, die schamlose Reden führten, wie reißende Tiere fürchtete.
So kam er eines Tages in der strengsten Kälte in einen Ort, um sich zu wärmen.
Da hörte er einen Beamten unreine Reden führen.
"Wißt ihr nicht," warnte er, "da´ß man von jedem unnützen Wort Rechenschaft geben muß?"
Und als das böse Gespräch ein Ende nahm, sprach der Heilige:
"Ich war Willens, mich hier zu wärmen; aber ich will lieber die bitterste Kälte leiden, als ein solch Gespräch anhören.
Ich habe euch gewarnt; seht zu, was geschehen wird."
Er ging fort; aber Gottes Strafe kam schnell und züchtigte die Schuldigen schwer.
Sein reines Leben beschloß er am 1. April im Jahre 619.
Quellen:
-
Legende der Heiligen für katholische Schulen und katholische Familien, von Karl Borromäus Bestlin, Stadtpfarrer in Weil —
Seite 151 aus dem Jahr 1857
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2009)
- und Internetrecherchen
|