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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

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Verlobung der Maria mit Joseph (23. Januar)
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Mehr über die Entstehung des Brauchs gibt es Hier

Das Marienfest "Maria Vermählung" - Verlobung der Maria mit Joseph

Festtag, Gedenktag ist der 23. Januar

Eine von den ausgezeichnetsten Gnaden, die Gott der seligsten Jungfrau, ehe sie Mutter des göttlichen Wortes geworden ist, verlieh, war ohne Zweifel jene, daß er sie für die ganze Zeit ihres Lebens die Jungfrauschaft erwählen ließ, wozu sie sich nach der gemeinen Lehre der Väter durch ein Gelübde verband. Und so fing, wie der heil. Augustin sagt, von der heiligsten Jungfrau die Würde der Jungfrauschaft an. Sie war nach dem Ausdruck des heil. Ambrosius, sie erste aus ihrem Geschlechte, "welche die Fahne der heil. Jungfrauschaft aufgesteckt hat."  —  
"Weiseste Jungfrau, frömmste Jungfrau, wer hat dich gelehrt, daß die Jungfrauschaft dem Herrn gefällt? Welches Gesetzt des alten Bundes befiehlt, die Jungfrauschaft zu halten? ruft der heil. Bernhard aus. Welche Stelle desselben rät auch nur dazu? wo kommt darin eine Ermahnung vor, daß man auf Erden ein engl. Leben führen soll? Dies war dir nicht nur nicht befohlen, sondern auch keinen Rat hierzu fandest du; nicht einmal ein Beispiel hattest du vor dir. Nur das lebendige und kräftige Wort Gottes (nämlich das ewige Wort) lehrte dich, daß er in deinem jungfräulichen Leibe menschliches Fleisch annehmen würde. Wie viele aber folgten hierin Mariä nach! Man findet jetzt in der ganzen Welt den Gebrauch, daß Menschen dieses himmlische Leben führen. O wie vielen Jungfrauen wird die erste der Jungfrauen, die heiligste Maria, entgegen gehen! Sie wird sie umarmen, dem Herrn vorstellen und ihm sagen...Diese haben die jungfräuliche Reinigkeit der ehelichen Verbindung vorgezogen. Unser Herr Jesus Christus selbst wird sie mit Freuden aufnehmen; er wird sie einem ewigen Vater empfehlen und sagen..."Wo ich bin, sollen auch sie sein!"

Maria machte also, wie der heil. Augustin bemerkt, dem Herrn das Gelübde der Jungfrauschaft, ehe sie noch wußte, wenn sie einst empfangen würde; damit sie den übrigen Jungfrauen zum Muster diente und man nicht glaubte, sie allein müßte Jungfrau sein, weil sie ohne menschliches Zutun Mutter werden sollte. Und Jesus Christus, der aus einer Jungfrau geboren wurde, die entschlossen war, Jungfrau zu bleiben, ehe sie noch wußte, wer aus ihr sollte geboren werden, wollte dadurch zeigen, daß er die heilige Jungfrauschaft vielmehr gut heiße, als befehle. Ungeachtet dieses Gelübdes aber, fährt eben dieser heilige Lehrer fort, weil es bei den Israeliten damals nicht gebräuchlich war, daß ein mannbares Mädchen ohne Mann blieb, so wurde sie an den heil. Joseph vermählt, der in dem Evangelium ein gerechter Mann genannt wird. Dieser aber sollte sie nicht um den Wert ihrer Jungfrauschaft, die sie Gott schon gelobt hat, bringen, sondern sie vielmehr gegen jede Gewalt verteidigen. Der heil. Thomas glaubt, die seligste Jungfrau sei schon, ehe sie sich vermählte, auf eine übernatürliche Art versichert worden, daß Joseph ganz keusch leben wolle; oder man muß vielmehr, nach eben diesem heiligen Lehrer, sagen, die seligste Jungfrau habe auf Eingebung des heil. Geistes...in ihre Vermählung eingewilligt und dabei auf den göttlichen Beistand vertraut, daß ihre Jungfrauschaft dadurch nicht Gefahr laufen würde, sie habe sich ganz der göttlichen Vorsehung überlassen und sei versichert gewesen, dieselbe würde alles so leiten, daß ihr Gelübde unverletzt bleiben würde. Es war zwar auch der heil. Joseph von dem so berühmten Stamm Davids; aber der Glanz desselben war ganz verdunkelt, Joseph mußte sich in der kleinen Stadt Nazareth als Zimmermann seinen Lebensunterhalt erwerben. Die in allen ihren Fügungen wunderbare göttliche Vorsehung wollte, daß an diesen zwei Jesu Christo am meisten angehörigen Personen sich nichts anders, als die wahre Größe, welche aus der erhabensten Tugend entspringt, aber nicht jene eitle, auf nichtigen Vorzügen beruhende, weltliche Pracht fände. "Wie schön sind hier, ruft der heil. Bernard aus, die Jungfrauschaft und die Demut vereinigt! Gewiß gefällt Gott jene Seele sehr gut, in welcher die Demut der Jungfrauschaft einen Wert gibt und die Jungfrauschaft der Demut zur Zierde dient. So erscheint Maria, da sie sich mit einem Zimmermann vermählt. Sie ist demütig und ist eine Jungfrau. Ist es dir nicht gegeben, die Jungfrauschaft dieser Demütigen nachzuahmen, so ahne die Demut dieser Jungfrau nach. Die Jungfrauschaft ist eine lobenswerte Tugend, die Demut aber ist notwendig. Jene wird geraten, diese wird befohlen. Von jener heißt es im Evangelium: Wer es fassen kann, der fasse es; von dieser aber lesen wir in demselben: Wenn einer nicht demütig wird, wie ein Kind so wird er in das Himmelreich nicht eingehen. Du kannst ohne die Jungfrauschaft, nicht aber ohne die Demut selig werden."

Es ist auch nicht zu zweifeln, daß diese keuscheste Vereinigung Mariä und Josephs eine wahre und rechtmäßige Ehe war. "Joseph wird ja im Evangelium der Mann Mariä genannt." "Jakob, heißt es bei dem heil. Matthäus, zeugte Joseph, den Mann Mariä." Und gleich darauf lesen wir: "Ihr (Mariä) Mann Joseph, weil er gerecht war." So wird auch Maria das Weib Josephs genannt. "Scheue dich nicht, sprach der Engel zu Joseph, dein Weib Maria zu dir zu nehmen." So lesen wir gleichfalls bei dem heil. Lukas: "Joseph ging, um sich aufschreiben zu lassen, aus der Stadt Nazareth mit Maria seinem getrauten Weibe, welche schwanger war." So sieht man endlich in den heil. Evangelisten Matthäus, Lukas und Johannes, daß man überhaupt Jesus Christus für einen Sohn Mariä und Josephs hielt, obschon dies in Hinsicht auf Joseph nicht so war, indem er zur zeitlichen Geburt Jesu Christi nichts beitrug.  —  
Diese Meinung gründete sich darauf, daß man wußte, Joseph und Maria habe eine wahre Ehe geschlossen. "Weil nun, sagt der heil. Augustin, Joseph und Maria in dem Evangelium Eheleute genannt werden, so muß man sagen, es habe unter ihnen eine wahre und rechtmäßige Ehe bestanden, nur habe nie eine körperliche Vereinigung dabei Statt gehabt."  —  
Dies ist ein herrliches Beispiel für die Verehelichten (sagt eben dieser heilige Kirchenlehrer an einer andere Stelle). Wenn sie mit beiderseitiger Übereinstimmung die Enthaltsamkeit beobachten, so kann unter ihnen eine Ehe sein und so heißen; sie leben durch die Neigung ihres Herzens vereinigt. Diese Ehe nun zwischen der seligsten Jungfrau und dem heil. Joseph war die reinste, die keuscheste, die heiligste, welche es auf Erden geben kann. Sie ist zugleich ein bewunderungswürdiges Muster von Enthaltsamkeit, welches auch einige Heilige, und unter anderen die heil. Kunegund mit dem heiligen Heinrich nachgeahmt haben. Diese saßen auf dem Kaiserthron; und doch wollten sie, durch den Beistand einer besonderen Gnade des Herrn, lieber die Krone einer vollkommenen Enthaltsamkeit von Gott erlangen, als Kinder hinterlassen, welche Erben ihrer irdischen Größe werden sollten.

Dies alles geschah so nach dem tiefsten Ratschlusse der göttlichen Weisheit. "Denn da, wie der heil. Bernard sagt, Derjenige menschliches Fleisch annehmen wollte, der alle Menschen von den Makeln der Sünde reinigen sollte, so mußte er zur Mutter eine unbefleckte Jungfrau haben, aus der er unbefleckt geboren würde." Doch wollte er, daß diese Jungfrau verehelicht wäre. Die heiligen Väter führen mehrere Ursachen davon an. "1., sagt der heil. Hieronymus, wollte das göttliche Wort nicht von einer unvermählten, sondern von einer vermählten Jungfrau geboren werden, damit wir aus dem Geschlechtsregister des heil. Joseph auch jenes der seligsten Jungfrau kennen lernten. 2., damit sie nicht als eine Ehebrecherin von den Juden gesteinigt würde. 3., damit sie auf ihrer Flucht in Ägypten (und man kann wohl von ihren übrigen Leiden das Nämliche sagen) einen Trost hätte. Der heil. Märtyrer Ignatius setzt auch noch den Vierten Grund hinzu, damit nämlich die Geburt derselben dem Teufel verborgen bliebe, da er glaubte, er (Christus) sei nicht aus einer Jungfrau, sondern aus einem Eheweib geboren." Dies schreibt dieser große Bischof und Blutzeuge dieser Schüler der Apostel und der Dritte unter den Nachfolgern des heil. Petrus auf dem Stuhle zu Antiochia in seinem Briefe an die Ephesier.

"Gott hätte es freilich, wie der heil. Bernard bemerkt, auch auf eine andere Art machen können, daß man weder der Ehre seiner Geburt zu nahe getreten wäre, noch seine Mutter eines Verbrechens angeklagt hätte. Aber er wollte nicht nur seine Macht, sondern auch seine Weisheit zeigen. Es gefiel ihm, daß der Mensch eben so versöhnt würde, wie er gefallen war. Wie nun der böse Geist zuerst das Weib verführt und dann durch sie den Mann besiegt hat, so sollte er auch zuerst von einem Weibe, die eine Jungfrau war, hintergangen und dann von dem Manne, nämlich von Christus, offenbar überwunden werden... Maria mußte also mit Joseph vermählt werden: so bleibt das heilige den Hunden verborgen; der Bräutigam wird Zeuge von der Jungfrauschaft seiner Braut; die Schamhaftigkeit der Jungfrau wird gesichert und für ihren guten Ruf wird gesorgt."

Von dieser Vermählung der seligsten Jungfrau Maria mit dem heiligen Joseph, die Gottes Vorsehung so wunderbar angeordnet hat, die so passend die Vereinigung Jesu mit seiner Kirche vorstellt und die so geeignet ist, den Verehelichten die Liebe zur Enthaltsamkeit, noch mehr aber zur ehelichen Treue, einzuflößen, fing man in einigen Kirchen von Frankreich schon im fünfzehnten Jahrhunderte an, die Tagzeiten zu beten und das Fest zu feiern; im folgenden Jahrhundert betete man mit Gutheißen des Papstes Paulus des Dritten diese Tageszeiten auch in anderen Kirchen und durch ein Indult des Papstes Benedikt des Dreizehnten feiert man dasselbe seit dem Jahre 1725 in Rom, im Kirchenstaat und auch an anderen Orten am 23. Januar.

Quellen:

  • Leben und Taten der Heiligen — Eine Legenden-Sammlung für das christkatholische Volk von Michael Sintzel, Beichtvater des Mutterhauses der barmherzigen Schwestern zu München (Vierter Band 1841)
    Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2009)
Zur Übersicht aller Marienfeste



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