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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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Das Marienfest Maria Schnee - 5. August
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Maria Schnee -

Festtag, Gedenktag des Marienfestes ist der 5. August

Auf einer Anhöhe des Berges Erquilinus in der Stadt Rom erhebt sich ein Tempel, errichtet zur Ehre der Mutter Gottes, der an Größe und Pracht alle übrigen Muttergotteskirchen Roms, deren beiläufig sechzig sind, weit übertrifft. Diese Muttergotteskirche, eine der vier Hauptkirchen Roms, heißt darum auch Maria Maggiore oder die große Marienkirche. Die selbe Kirche nannte man früher „die Kirche Mariä zur Krippe des Herrn,” weil diese Krippe von einem Papst dorthin versetzt wurde. Bei ihrer ersten Erbauung aber und lange danach nannte man sie nur „die Kirche Maria zum Schnee.”

Das Einweihungsfest dieser Kirche begehen wir heute. Diese Feier wurde schon im dreizehnten Jahrhundert eingeführt und endlich vom Papst Pius V. für die ganze Christenheit vorgeschrieben.   —   Offenbar will die heilige katholische Kirche durch dieses Fest das Einweihungsfest aller Tempel der Christenheit, die zu Ehren der heiligen Jungfrau errichtet sind, feiern; indem sie durch dieses Festbegängnis die erste und vornehmste aller Muttergotteskirchen der Welt verherrlicht.

Geheiligt wurde der Erdboden durch den Wandel der seligsten Jungfrau während ihrer Pilgerzeit; denn sie selber war eingeweiht zu einem Tempel Gottes des Allerhöchsten durch den heiligen Geist.

Lasset deshalb heute unsere Herzen reinigen von allem Irdischen und Sündhaften, lasset sie durch Gottes heiligmachende Gnade einweihen zu Muttergottestempeln, auf daß die göttliche Jungfrau ihren Sohn mit sich in unsere Herzen rege, das nicht Christo und der Gottesgebärerin geweiht ist. Die Veranlassung zu der herrlichen Muttergotteskirche auf dem Berge Erquilinus war folgende:

„Um Mitte des fünften Jahrhunderts, unter der Regierung des Papstes Liberius, lebten in Rom zwei fromme Eheleute, Johannes, ein römischer Patrizier und seine gottesfürchtige Gemahlin; sie waren sehr reich und da sie keine Kinder hatten, verlobten sie ihr ganzes Vermögen der heiligen Jungfrau, beteten auch inständig zu ihr in stetem Wachen, Fasten und reichlichen Almosen geben, sie möchte doch kund tun, wie sie zu ihrer Ehre und Verherrlichung durch Geld und Gut am meisten beitragen könnten. Sieh! da erschien in der Nacht vom dritten zum vierten August die heilige Jungfrau den beiden Eheleuten im Traume und nachdem sie ihr Wohlgefallen über der selben fromme Absicht geäußert, sagte sie, es sei der Wille ihres göttlichen Sohnes, sie sollten zu Ihrer Ehre auf dem Berge Erquilinus eine Kirche bauen. Den Platz und Umriß werde ihnen ein wunderbar gefallener Schnee bezeichnen.”

Weil beide Eheleute diese Erscheinung hatten, hielten sie es für keinen betrüglichen Traum, sondern für eine göttliche Eingebung und hinterbrachten es dem Statthalter Jesu Christi auf Erden. Der Papst Liberius erstaunte sehr bei der Erwähnung des Traumes; denn eben dieselbe Erscheinung hatte auch er die vergangene Nacht. Der Papst versammelte sogleich die Klerisei und zog mit dieser, so wie in Begleitung aller Verwandten des gottesfürchtigen Ehepaars, auf den Berg Erquilinus in Prozession. Da fanden sie zur Zeit, da gewöhnlich in Rom die größte Hitze ist, die von der allerseligsten Jungfrau bezeichnete Stelle mit neu gefallenem Schnee bedeckt. Hätte wohl die Engelreine und Makellose ein schöneres Wahrzeichen geben können, wie man ihr in Einfalt und Lauterkeit der Gesinnung, in einem unbeflecktem Wandel dienen, sie verehren solle! Ihr göttlicher Sohn und sie, die durch Ihn geheiligte Mutter, sind, wie die vom Propheten Jeremias bezeichneten Nazaräer, reiner denn Schnee;  —   ihre Gestalt rötlicher denn Korallen, ihr Ansehen wie der Saphir!

Allgemein war der Jubel und das Entzücken; schnell erstand der von Gott geordnete Tempel. Als im fünften Jahrhundert durch den in der Muttergotteskirche zu Ephesus gehaltenen allgemeinen Kirchenrat die Ketzerei des Nestorius verdammt worden, lies Papst Sirtus III. im Jahre 437 die Kirche Maria zum Schnee erneuern, auf das Herrlichste auszieren und bedachte sie mit kostbaren Geschenken, mit einem silbernen Altar, mit Kelchen, Bechern, Kronen, mit reichlichen Einkünften und Stiftungen für Priester, die bei dieser Kirche angestellt sind. Satan gab es dem Irrlehrer Nestorius ein, daß er behauptete, Maria dürfe nicht eine Mutter Gottes genannt werden. Diesem widersprach die ganze katholische Christenheit. Papst Sirtus, ein eifriger Verehrer der heiligen Gottesgebärerin, verkündete den Sieg des heiligen Geistes über den Fürsten der Finsternisse dem Erdkreis, indem er in der vornehmsten aller Muttergotteskirchen die Verdammung der nestorianischen Ketzerei und den Glauben der Kirche in Marmor eingraben ließ. Papst Adrian berichtet in einem Sendschreiben an Kaiser Karl den Großen, wie der Papst Sirtus diese Kirche mit kostbaren Bildnissen und Gemälden ausgezeichnet habe. Da die Pest in ganz Welschland wütete, zog der Papst Gregor der Große in Prozession in diese Kirche und erflehte durch die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau das Ende dieser furchtbaren Plage. In dieser Kirche kniete im Jahre 653 der heilige Papst Martinus, betend vor dem Altar der Hoch gebenedeiten, als der vom kaiserlichen Erarchen zu Ravenna abgeordnete Söldner, ausgesandt, den Heiligen, eine furchtbare Geißel der Ketzer, zu ermorden, beim Eintritt in die Kirche plötzlich erblindete. Der arianisch gesinnte Kaiser hatte befohlen, den heiligen Papst lebend oder Tod in seine Gewalt zu bringen.

Nutzanwendung:
Was Gottes Geist in der Kirche des alten Testaments von der himmlischen Weisheit spricht, das selbe spricht er in der Kirche des neuen Testaments von Maria der Hoch gebenedeiten. Wie ehemals in Jerusalem, der Stadt Gottes, so verherrlicht sich in Rom, der Stadt Gottes, die himmlische Weisheit durch Maria, die Mutter der ewigen Weisheit und göttlichen Liebe. Darum laßt uns, mit kindlichem Herzen und mit frohem Jubel das Einweihungsfest des vornehmsten aller ihrer Tempel feiernd, ausrufen:

„Vor der Welt im Anfange schuf er mich, und ich werde nimmer mehr vergehen. Im heiligen Zelte diente ich vor Ihm, und so bekam ich auf (dem neuen) Sion meinen Wohnsitz. In der geliebten Stadt wies er auch mir einen Ruheplatz an, und im (neuen) Jerusalem ist meine Herrschaft. So wurzelte ich bei einem berühmten Volke, in erblichen Anteile Gottes und in der Gemeinde der Heiligen ist mein Aufenthalt. Wie eine Zeder auf dem Libanon erhob ich mich, wie eine Zypresse auf dem Berge Sion. Ich wuchs hoch wie ein Palmbaum zu Kades und wie Rosenstöcke Jerichos, wie eine schöne Olive auf dem Felde und wie ein Ahorn schoß ich auf. Wie Zimmet und Gewürze duftete ich und verbreitete Wohlgeruch wie edle Myrrhen.”

Schon in den ersten Zeiten des Christentums ermahnte die Kirche ihre Kinder, sie sollten sich dem Schutze Mariä empfehlen. Aus ihr wollte ja Jesus geboren werden; und wie viele ausnehmende Gnaden hat er ihr verliehen! Sie ist die Mutter der Gnaden. Setzen wir ein großes Vertrauen auf ihre Fürsprache und wir werden dadurch von Jesus die uns notwendigen Gnaden erlangen.

Übungen für dieses Fest:
Fasse zur Feier dieses, schon im vierten Jahrhundert eingesetzten Festes den Entschluß, gegen die seligste Jungfrau jederzeit wahre Andacht zu hegen und diese Andacht auch bei anderen zu fördern! Empfiehl dich in den Schutz Mariä!

Kannst Du ihr keine Güter und Reichtümer zum Erbteil vermachen? so verschreibe Ihr deine guten Werke und deine Seele!

Gebet:
O Herr, verleih uns durch deine Barmherzigkeit und auf die Fürbitte der seligsten Jungfrau Maria deinen Frieden, Schutz und Segen; durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.

Quelle:
Leben und Taten der Heiligen - Eine Legendensammlung für das christkatholische Volk. Zuerst von einigen katholischen Geistlichen in der Schweiz, dann neubearbeitet und vermehrt herausgegeben von Michael Sintzel, Beichtvater des Mutterhauses der barmherzigen Schwestern zu München (1840). Jetzt nochmal etwas überarbeitet und digitalisiert von Josef Dirschl (2008)

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