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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

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Der heilige Rupert, Bischof von Salzburg
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Der heilige Rupert, Bischof von Salzburg -

  • Festtag, Gedenktag ist der 27. März und am 24. September, dem Ruperti-Tag wird in Deutschland und Österreich sein Festtag gefeiert.
  • * in ?
  • am 27. März 623 (andere Quellen nennen das Jahr 716 und 718 als Todestag)

Im Leben des heiligen Emmeram lesen wir von einer Peterskirche zu Aschheim und von einer mitleidigen Menge, welche den Leichnam des heiligen Märtyrers zu dieser Kirche begleitet hatten. Daraus können wir annehmen, daß schon vor dem heiligen Emmeram in diesen Gegenden das Evangelium gepredigt und christliche Kirchen gegründet wurden.

Aus dem Leben des heiligen Eustasius wissen wir, daß dieser heilige Abt mit Agilus nach Bayern gesendet wurde, um die lehre des Heils zu verkünden. Dies geschah mehrere Jahre nach der Synode zu Boganello 613. Diese zwei Glaubensprediger blieben, wie der heilige Emmeram, nur kurze Zeit in Bayern. Wie weit sich ihre Wirksamkeit erstreckt habe, können wir nicht bestimmen.

Nun behaupten einige Geschichtsschreiber in Übereinstimmung mit der Überlieferung des Benediktiner-Ordens und insbesondere des Stiftes St. Peter in Salzburg, der erste Verkünder des Christentums im südöstlichen Gebiet der Bojoarier, schon vor Eustasius und Emmeram, sei der heilige Rupert gewesen, und ihm habe Bayern den Anfang der Kultur und die erste Begründung der kirchlichen Ordnung zu verdanken.

Der heilige Rupert war der Sohn eines fränkischen Großen. Er hatte von Kindheit an der Welt und ihren Eitelkeiten entsagt, um sich ganz dem Dienste Gottes zu widmen. Eine natürliche Gemütlichkeit und Gelassenheit, eine vorzügliche Gelehrigkeit und Willigkeit, nebst einem klarem Verstand und offenem Sinn für die Wahrheit und Gerechtigkeit waren die Erbgüter seiner Eltern. Diese erhielten durch Gottes Gnade und durch die Treue des jugendlichen Diener Gottes jene höhere Weihe, die ihnen in den Augen der Ewigkeit einen Wert gibt. Rupert erwarb die Tugend, der Demut und Sanftmut in einem hohen Grade, noch ehe er als Diener der Kirche am Werke der Bekehrung Anderer zu arbeiten begann. Er war ausgerüstet mit himmlischer Weisheit und mit jener göttlichen Klugheit, die der Herr von seinen Mitarbeitern fordert. Durch ernstlichen Kampf gegen alle Gelüste des Fleisches, durch kindliche Treue des göttlichen Geistes gewann er gar früh jene sittliche Reife und Vollkommenheit, in der er die Schmach Christi allen Ehren und Vergnügen der Welt vorzog und seinem Erlöser das Kreuz nach zu tragen entschlossen war.

Diese ausgezeichneten Eigenschaften des treuen Jüngers Christi waren es, was die Vorstände der Kirche bewog, ihn in die Reihe der Kleriker aufzunehmen; wegen dieser Vorzüge wurde ihm die Folge die bischöfliche übertragen.

Ob er wirklich Bischof von Worms gewesen, oder wie der heilige Emmeram, nur als Regionar-Bischof für die Mission geweiht wurde, kann nicht ermittelt werden. Was wir aus dieser seiner Zeit sicher wissen, das sind die Nachrichten von seinem apostolischem Eifer, indem er nahe und fern den Götzendienst auszurotten und die Erkenntnis und Verehrung des einen wahren Gottes auszubreiten bemüht war. Ebenso berichten uns die ältesten Lebensbeschreibungen dieses Heiligen, daß er all seine Habe unter die Armen verteilt und ganz arm gelebt hat. # Auch einen seiner Grundsätze in dieser Beziehung haben sie uns aufbewahrt, den man öfters von ihm hörte und der also lautet: „Von Allem was wir in der Welt besitzen, können wir nur das unser Eigentum nennen, was wir den Armen geben; denn alles andere raubt uns der Tod, und nur das bleibt uns im Himmel als ein Schatz hinterlegt, was wir den Armen geben.”

Der Name dieses apostolischen Mannes wurde weit und breit bekannt, und Unzählige kamen zu ihm, um Belehrungen und Rat zu erhalten. Er zeigte allen mit Liebe und Selbstaufopferung den Weg des Heils und war unermüdet in seinem schweren Beruf.

Während aus der ferne alles dem Heiligen zu strömte, entspannte sich in Worms selber die Verfolgung gegen ihn. Das strenge Leben des für alle sich opfernden Bischofs war den leichtfertigen und ausgelassenen Großen ein Dorn im Auge, und seine Bußpredigten waren ihnen zuwider. Sie suchten seiner los zu werden und erregten einen Aufruhr gegen den wehrlosen Diener Gottes. In der Stadt waren noch einige Götztendiener und gar viele, die nur mit dem Munde den christlichen Glauben bekannten. Diese vereinigten sich, mißhandelten den Bischof und vertrieben ihn aus der Stadt. Zwei Jahre lang zog er jetzt in der Gegend umher, immer das Evangelium verkündend und die Gläubigen in ihrem Glauben zu bestärken. Während dieser zeit machte er auch eine Wallfahrt nach Rom.

Inzwischen war der Ruf des Heiligen bis nach Bojoarien gedrungen, und der Herzog Theodo wünschte, diesen apostolischen Mann für sein Land zu erhalten. Der Herzog kannte das Christentum, hatte aber noch nicht einmal die Taufe empfangen. Er sehnte sich nach besserer Kenntnis und wollte, daß auch seine Untertanen der Segnungen des Heils teilhaftig werden möchten. Darum ordnete er Abgesandte an ihn ab, mit der Bitte, der Heilige möchte kommen und das Licht des Glaubens denen bringen, die noch in den Finsternissen des Heidentums saßen.

Rupert glaubte, in dieser Einladung einen Ruf von Gott zu vernehmen, und war entschlossen, diese Missionsreise anzutreten . Aber davor sendete er noch einige Priester an den Herzog, um sich zu versichern, daß die Einladung ernstlich gemeint sei. Dann kam er selbst um das Jahr 580. (Andere Quellen berichten, daß er im Jahr 697 zu Regensburg eintraf) Er sah bald, daß ihm die Gnade Gottes schon vorgearbeitet hatte, daß das Verlangen des Herzogs und seines Hofes nach der Lehre des Heils ein aufrichtiges war. Und so unterrichtete er die nach dem Heile Verlangenden in den Wahrheiten des Glaubens und erteilte dem Herzog und seinem ganzen Haus die heilige Taufe.

Dem Beispiel des Herzogs und seiner Umgebung folgten auch die Untertanen. Rupert reiste mit seinen Gefährten im Lande umher, predigte überall, erteilte den vom Götzendienste sich Bekehrenden die heilige Taufe, und Gott wirkte durch ihn viele Wunder.

Nun wollte er auch in jenen Gegenden das Evangelium verkünden, in denen ehedem der heilige Severin den Einwohnern Buße gepredigt und Wunder gewirkt hatte. Die Gläubigen waren aus dem lande ausgewandert und nach Italien gezogen. Selbst der Leichnam des heiligen Severin war in das Land des Glaubens geflüchtet worden. Die Völker, die sich an den Plätzen der ausgewanderten Christen nieder ließen, waren größtenteils Heiden. Rupert fuhr nun auf der Donau hinab und wollte bis in das Gebiet der Sarantanen, um auch diesen das Evangelium zu predigen. Aber unweit der Ens änderte er seinen Plan, ging nach Lorch und verkündete dort die Lehre Jesu unter vielen Wundern. Dann kehrte er wieder nach Bojoarien zurück und begab sich in den südöstlichen teil des selben, in jene Gegend, wo ehedem das alte Juvavia gestanden hatte und wo jetzt Salzburg liegt.

Am Ausfluß des Wallersees erbaute er eine Kirche und weihte sie zu Ehren des heiligen Apostel Petrus ein. In dieser Gegend wollte er als ständiger Bischof seinen Wohnsitz aufschlagen, und von hier aus sollten seine Genossen ihre Missionsreisen durch das ganze Land unternehmen. Der Herzog war mit diesem Plan des Heiligen ganz einverstanden und beschenkte den Bischof mit den umliegenden Wiesen und Wäldern.

Bald fand der Heilige eine Stätte, die ihm zu diesem Zwecke noch mehr geeignet schien. Es war dies jene freundliche und anmutige Stätte, auf der ehedem Juvavia gestanden hat. Diese prächtige Stadt war zu Severins Zeiten von den Herulern gänzlich zerstört worden. Nur einzelne verstümmelte Statuen und eine Menge behauener Steine, die aber in Schutt vergraben und mit Moos und Gesträuch überwachsen waren, gaben noch Zeugnis von der alten Herrlichkeit. Dieser Ort wurde nun als der künftige Bischofssitz gewählt. Rupert entfernte den Schutt von der verwüsteten Stätte und fand noch manche halb zerstörte Wohnungen, die er ohne großen Aufwand wieder herstellen konnte.

Als schon viele Vorkehrungen zur neuen Ansiedlung getroffen und einiges zu Stande gebracht war, setzte Rupert den Herzog von seinem Vorhaben in Kenntnis. Der Herzog kam selbst nach Juvavia, das jetzt den Namen Salzburg erhielt, billigte, was der heilige Bischof bisher unternommen hatte, und gestattete ihm, hier für sich und seine Geistlichen den Wohnsitz aufzuschlagen. Zugleich schenkte ihm der Herzog eine größere Strecke des umliegenden Gebietes. Rupert erbaute nun eine schöne Kirche und Wohnungen für sich und seine Mitarbeiter.

Weil aber die Zahl dieser Mitarbeiter so klein und die geistige Ernte so groß war und so viele Arbeitskräfte erforderte, so mußte der Bischof auf Vermehrung der Geistlichkeit bedacht sein. Aus dem Bojoarenlande konnte er noch keinen Nachwuchs erwarte. Er begab sich darum wieder ins Frankenland und wählte sich dort zwölf Männer aus, die er zu diesem Werk als tauglich erkannte. Mit diesen Missionaren aus dem lande der Vangionen und Nemeter, die um Worms ihre Wohnsitze hatten, kam er jetzt im lande der Bojoarier an. Jeder der selben erhielt ein bestimmtes Gebiet, in dem er die Lehre des Heils zu verkünden und die Sakramente zu spenden hatte.

Damit aber für die Zukunft nicht immer wieder Männer aus der Fremde kommen müssten, welche die Leitung der Gläubigen zu übernehmen hätten, gründete Rupert zu Salzburg eine Erziehungsanstalt für Geistliche und errichtete ein Kloster, indem die Lehrer dieser Zöglinge Gott dienen und den notwendigen zeitlichen Unterhalt erhalten sollten. Es ist dies das Kloster St. Peter, das jetzt noch in Salzburg besteht und seit den Tagen des heiligen Rupert eine Pflanzschule der Gottseligkeit und der Wissenschaften gewesen ist. Die Mönche dieses Klosters mußten nach der ausdrücklichen Bestimmung des Bischofs alle tage die kirchlichen Tageszeiten in der vorgeschriebenen Ordnung beten und alle ihre Tätigkeit der Fürsorge für die ihnen anvertrauten Zöglinge und für die übrigen Gläubigen widmen.

Außer diesen Anstalten gründete der heilige Bischof auch ein Kloster für Jungfrauen, die in Gebet und Entsagung den Gläubigen mit gutem Beispiel voran leuchten und dem Dienste Gottes obliegen sollten. Zu diesem Zweck ließ er seine Nichte Ehrentrudis aus dem Frankenland nach Salzburg kommen. Der Herzog Theodo war bis an sein Ende der treue Schutzherr des heiligen Bischof. Vor seinem Ende ermahnte er seinen Sohn, der des Reiches Erbe war, noch ganz besonders, daß er den Bischof ehren und in allen seinen Unternehmungen unterstützen sollte. Dies geschah auch wirklich. Der Sohn trat in die Fußstapfen seines Vaters, besuchte sogleich nach dem Antritt seiner Regierung den Apostel des Landes und bezeugte ihm seine aufrichtige Verehrung. Zugleich schenkte er ihm mehrere Güter im Chiemgau und Isengau, die bis in die letzten Zeiten Eigentum der Kirche Salzburgs geblieben sind.

Als die Kirche des heiligen Maximilian im heutigen Bischofshofen im Pongau, deren Bau schon unter Herzog Theodo angefangen wurde, ihre Vollendung erhalten hatte und eben eingeweiht werden sollte, begab sich der Herzog selbst an die heilige Stätte und wohnte der Feierlichkeit bei. Den umliegenden Wald einem Umkreis von drei Meilen, schenkte er der neuen Kirche.

Während der ganzen Zeit seines apostolischen Lebens wanderte der Heilige im ganzen Land umher, bekräftigte die neu Bekehrten im Glauben, erteilte ihnen das Sakrament der Firmung, ordnete die kirchlichen Angelegenheiten, belehrte die von ihm aufgestellten Geistlichen und bekräftigte sein Wort durch viele Wunder.

Der Tag seines Hinscheidens war ihm schon lange vorher verkündet worden. Als er den Tag heran rücken sah, kehrte er zu seiner bischöflichen Kirche in Salzburg zurück und weihte noch seinen Nachfolger zum Bischof. es war dies Vitalis, ein Priester aus dem Frankenland.

Diesen treuen Diener des Herrn übertrug er die Sorge für die neu gegründete Kirche. Dann versammelte er seine Geistlichen um sich, ermahnte sie zur Treue und Ausdauer in dem begonnenen Werk und versicherte sie des göttlichen Beistands, den sie bisher oft in wunderbarer Weise erfahren hatten, für alle Zukunft. Nun begann er zu beten, und betend gab er seinen Geist auf, am Osterfest des Jahres 723 am 27. März.

So endete der erste Bischof des Bayerlandes, der einen ständigen Wohnsitz und eine eigne Kirche hatte, die auf Jahrhunderte den Vorrang über alle nach ihr gegründeten bischöflichen Kirchen des Landes behauptete und noch jetzt als die Mutterkirche der übrigen verehrt wird.

Der Leichnam des Heiligen wurde in der von ihm erbauten Kirche zur Erde bestattet; allein ungefähr hundert und fünfzig Jahre später ließ ihn der heilige Bischof Virgilius in die von ihm zu Ehren des heiligen Rupert erbaute prachtvolle Kirche übertragen und feierlich beisetzen. Dies geschah am 24. September 773. 73 Jahre später 846 wurde diese Kirche durch Brand zerstört und etwa 40 Jahre darauf wieder neu aufgebaut. Den Leichnam des Heiligen hatte man aus dem Schutt wieder gefunden; nun wurde er in die neu erbaute Rupertskirche an dem selben Tage wieder beigesetzt, an welchem die erste Übertragung geschehen war. Dies geschah mit großer Feierlichkeit im Jahre 882. Das Fest der Erhebung des heiligen Leichnams wurde ebenso wie der Todestag des heiligen Bischofs in der Diözese Salzburg als ein Festtag gefeiert.
(Bolland. Reschius. Baillet.)

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Band I - Zweiter Abschnitt
Bayern unter der Herrschaft der Agilolfinger

  1. Ingenuin
  2. Agnellus
  3. Eustasius und Agilus
  4. Theodelinde
  5. Emmeram
  6. Rupert
  7. Ansologus
  8. Kuniald und Gisilar
  9. Ehrentrudis
  10. Vitalis
  11. Marinus und Anianus
  12. Magnus
  13. Wikterp
  14. Erhard
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  29. Sola
  30. Archus, Herenäus und Quartanus



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