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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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Die heiligen Marinus und Anianus, Märtyrer
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Die heiligen Marinus und Anianus, Märtyrer -

  • Festtag, Gedenktag ist der 15. November
  • * in ?
  • am 15. November 697

Unter vielen anderen Glaubenspredigern kamen auch Marinus und Anianus aus Irland in unser Vaterland. Auf dieser Insel hatte sich nämlich das christliche Leben in ungetrübter Frische erhalten, während es in England immer tiefer versumpfte und dann durch die Angelsachsen fast ganz vertilgt wurde. In Irland waren ausgezeichnete Klöster, in denen immer wieder neue Hirten für die Gläubigen heran gebildet wurden. Viele dieser edlen Männer verleißen ihre Heimat, um die Segnungen des Christentums auch in andere Länder zu tragen. Zu diesen gehört der heilige Bischof Marinus. Er war in einem Kloster Irlands in den Wissenschaften unterrichtet und in heiliger Zucht heran gebildet worden. In seinem Eifer für die Ausbreitung der Lehre des Heils verließ er mit seinem Neffen, dem Diakon Anianus, die Heimat und wallfahrtete zuerst nach Rom. Damals regierte Eugenius I. (654-657), der Nachfolger des heiligen Papstes und Märtyrers Martinus, die Kirche Gottes. Der nahm die beiden Pilger gütig auf. Als der Papst ihr Verlangen, als Missinare das Evangelium zu predigen, vernommen hatte, erteilte er ihnen dazu die apostolische Vollmacht und entließ sie mit seinem Segen.

Die beiden Diener Gottes wanderte nun nordwärts, gegen die Alpen hin, überstiegen diese und kamen am Fuße der Alpen an die südliche Grenze des jetzigen Bayern. In der nähe eines römischen Castells, an dem eine Römerstraße vorbei führte, ließen sie sich nieder. Den Ort ihrer Niederlassung ziert seit Jahrhunderten eine Wallfahrtskirche, die ihnen zu Ehren erbaut wurde, Wilparting heißt und in der heutigen Pfarrei Irschenberg (1861) liegt. Hier erbaute sich der heilige Marinus eine Hütte, in der Entfernung einer Viertelstunde von ihm wählte sich Anianus seine Wonhnstätte. Zwischen beiden Einsiedeleien lag ein tiefer Graben. Diese Männer Gottes wollten nämlich nach Art der ersten Einsiedler abgesondert dem Gebete und der Betrachtung obliegen, und von diesen Stätten aus den Leuten der Umgebung das Wort des Lebens verkünden und die Heilmittel der Kirche spenden. Hier lebten sie in der größten Entsagung nur von Brot und Kräutern mit Salz. Die Bewohner der Umgebung hatten sie voll Freuden, wie Engel des Himmels, aufgenommen und ließen sich auch willig von ihnen leiten.

So lebten diese Heiligen vierzig Jahre lang im Dienste Gottes, als Arbeiter in diesem verlassenen Weinberge. Auf einmal kam eine Räuberhorde in diese Gegend und plünderte alle Häuser, um verborgene Schätze zu finden. Die Leute flüchteten zum Teil. Die Räuber kamen auch zur Wohnstätte des heiligen Marinus. Bei ihm, meinten sie, könnten die Flüchtigen ihre Schätze verborgen haben. Bei ersten Anblick des ehrwürdigen Bischofs erschraken die wilden Männer und traten zurück. Sie fanden nämlich den Heiligen auf den Knien liegend im Gebete begriffen. Aber gar bald bewältigten sie den ersten Eindruck, den der Heilige auf sie gemacht hatte, und ergriffen ihn mit Ungestüm. Zuerst wurde Geld verlangt. Der heilige erklärte, er habe und kenne keinen anderen Schätze, als diejenigen, die im Himmel ihm hinterlegt sind und die ihm der Herr Jesus geben werde. Als die Männer den Namen Jesus hörten, forderten sie den Heiligen auf, diesen Namen zu lästern. Dieser aber erklärte, unmöglich könnte er denjenigen verwerfen und lästern, dem er von Kindheit an allein gedient habe und der fürihn Alles sei. Schäze habe und wisse er nicht und diesen seinen Ort werde er auch nicht verlassen.

Jetzt wurden die Räuber ganz von Wut erfüllt. Sie mißhandelten und peinigten den Diener Gottes auf die grausamste Weise. Dann errichteten sie einen Scheiterhaufen, zündeten ihn an und warfen den Heiligen Bischof mitten in die Feuerflammen. Umgeben von Feier erhob der Heilige seine Hände zum Himmel und betete für seine Mörder.

Zur Zeit dieses Überfalls seines Oheims lag Anianus krank in seiner Hütte. Die Räuber haben ihn scheinbar nicht beachtet. Er erhielt noch die Kunde von dem Martertod des Marinus, nahm die heilige Wegzehrung und verschied am gleichen tag, den 15. November 697. Die Gläubigen versammelten sich um die Leichname ihrer heiligen Missionare und legten beide in ein Grab. An dem selben geschahen viele Wunderheilungen. In folge dessen wurde darüber eine Kirche erbaut, die schon im zehnten Jahrhundert stand. Zu dieser Zeit kam nämlich eine Horde jener wilden Hunnen, die das ganze Bayernland verheerten, auch nach Wilparting, um dort zu plündern. Aber sie wurden mit Blindheit geschlagen, so daß sie den Eingang in die Kirche nicht finden konnten. Als sie diesen unsichtbaren Widerstand erfuhren, zogen sie in wilder Flucht ab und zerstreuten sich in Richtung des Lech hin, wo sie dann von vom Kaiser Otto I. und von dem heiligen Bischof Ulrich von Augsburg gänzlich geschlagen wurden und teils durch das Schwert teils im Lechfluss den Tod fanden.

Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts wurde in Mitte der Kirche über der Ruhestätte der beiden Heiligen ein Grabdenkmal erbaut, 7 Fuß in der Länge, 4 Fuß in der Breite und Höhe. In die Steinplatten über dem selben waren die Abbildungen der Heiligen in Lebensgröße eingegraben. Da in der Folgezeit das Kloster Rott am Inn die heiligen Leiber dieser Missionare zu besitzen behauptete, wurde im Jahre 1723 auf Befehl des Fürstenbischofs von Freising Johannes Franziskus (von Eckher) eine Nachgrabung und Untersuchung veranstaltet, und der Leichnam des heiligen Ananius ganz, von dem des heiligen Marinus war nur etwa die Hälfte und dabei eine Menge Kohlen gefunden. Man nahm sie mit nach Freising, um sie kostbar zu fassen. Acht Jahre später wurden die Heiligen Leiber wieder nach Wilparting gebracht, und seitdem werden sie dort wie früher von den Gläubigen verehrt.
(Bolland, u. Sulzbacher Kalender)

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
  • Fotos: © Josef Dirschl, 29.1.2008

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Band I - Zweiter Abschnitt
Bayern unter der Herrschaft der Agilolfinger

  1. Ingenuin
  2. Agnellus
  3. Eustasius und Agilus
  4. Theodelinde
  5. Emmeram
  6. Rupert
  7. Ansologus
  8. Kuniald und Gisilar
  9. Ehrentrudis
  10. Vitalis
  11. Marinus und Anianus
  12. Magnus
  13. Wikterp
  14. Erhard
  15. Corbinian, (Korbinian)
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  17. Bonifazius, Apostel Deutschlands
  18. Sturmio
  19. Lantfried, Waldram, Eliland usw.
  20. Adalbertus und Oktarius
  21. Willibald
  22. Wunibald
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  24. Alto
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  28. Gamelbert
  29. Sola
  30. Archus, Herenäus und Quartanus



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