Der heilige Amor von Amorbach, Abt -
- Festtag, Gedenktag ist der 17. August
- * in ?
- † am 17. August 767
Unter den Gefährten des heiligen Pirmin wird einer seiner Jünger mit dem Namen Amor aufgeführt.
Es ist nicht sicher, ob er in Irland oder in Aquitanien geboren wurde.
Unter der Leitung des heiligen Pirmin widmete sich Amor in klösterlicher Einsamkeit dem geistlichen Berufe und zeichnete sich im Streben nach christlicher Vollkommenheit in kurzer Zeit so aus, daß ihn sein heiliger Lehrer auf seinen Missionsreisen zum treuen Mitarbeiter sich erwählen konnte.
Seine Wirksamkeit erstreckte sich vorzüglich auf den Odenwald.
Damals hatte sich Graf Ruthard entschlossen, auf dem später vom heiligen Gotthard sogenannten Gotthardsberge in heiliger Einsamkeit zu leben.
Unten am Berge hatte er eine Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes erbaut, und nun wünschte er, daß dort ein Kloster gegründet werde.
Auf den Rat des heiligen Pirmin zog Amor mit mehreren Brüdern in diese Gegend und gründete das später berühmte Kloster Amorbach.
Dadurch war die Ausbreitung des Christentums in diesen Waldgegenden außerordentlich erleichtert.
Dieses Amorbach liegt in einem freundlichen Tale an dem Fluße Mudau, in der Diözese des heiligen Burkhard.
Dieser Apostel des Frankenlandes unterstützte das Unternehmen Amors aus allen Kräften und arbeitete selbst unermüdet an der Bekehrung der heidnischen Waldbewohner.
Der Abt Amor errichtete, wie es in allen damals gestifteten Klöstern üblich war, eine Klosterschule und betrieb den Unterricht der Jugend selbst mit ausgezeichneter Liebe und Geschicklichkeit.
Auch war er voll Mitleid gegen die Armen und Kranken.
Gott hatte ihn mit der Wundergabe begnadigt.
Mittelst derselben wirkte er ausgezeichnete Heilungen und entfernte die Not und das Elend der Armen oft wunderbar.
Unweit des Klosters war ein Brunnen, der den Mönchen das notwendige Wasser lieferte.
Über dieses Wasser sprach der Heilige seinen Segen, und von dieser zeit an geschahen viele wunderbare Heilungen durch dessen Anwendung.
Man nennt dies Wasser noch den Amorbrunnen.
Besondere Liebe und Verehrung hegte er gegen die Mutter Gottes.
Täglich besuchte er die von Graf Ruthard zu ihrer Ehre erbaute Kapelle, um ihre Fürbitte zu erflehen.
Das Kloster stand schon bei Lebzeiten seines Stifters in großer Blüthe.
Später gingen mehrere Bischöfe aus dem selben hervor.
Die ersten Äbte des selben wurden auf den bischöflichen Stuhl zu Verden erhoben.
Der heilige Amor starb im Jahre 767 und wurde in der Marienkapelle neben dem Amorsbrunnen begraben.
Gott verherrlichte sein Grab durch viele Wunder, die auf die Fürbitte des Heiligen daselbst gewirkt wurden.
Im neunten Jahrhundert wurde das Kloster Amorbach von den Ungarn geplündert und verbrannt.
Einige Mönche retteten sich durch die Flucht, die übrigen wurden von den blutgierigen Feinden grausam ermordet.
Damals wurden alle Urkunden zerstört, und aus diesem Grunde weiß man von der Stiftung des Klosters und von dem Leben des Stifters nur wenig.
Durch die Säkularisation wurde das Kloster in eine fürstliche Residenz umgestaltet.
(Ex Bolland. Butler. Damberger.)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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