Der heilige Agnellus, Bischof von Trient -
- Festtag, Gedenktag ist der 5. Februar
- * in ?
- † am 5. Februar um 618
Schon früher war Trient der Sitz eines Bischofs.
Von einem Bischof dieser Stadt, vom heiligen Vigilius, haben wir schon erzählt.
Dieser wird als der 18. Bischof von Trient bezeichnet.
Fast 200 Jahre nach ihm regierte der heilige Agnellus diese Kirche.
Wie kennen den Heiligen als einen treuen Freund des heiligen Ingenuin.
Mit diesem erkaufte er den 600 in Ferrugo eingeschlossenen die Freiheit.
Aber damit war das Werk der Friedensvermittlung und der Barmherzigkeit noch nicht zu Ende.
Das Heer der Franken machte noch 3 Monate lang Streifzüge durch Italien, konnte sich aber in keinem Treffen mit dem Feinde schlagen, weil König Autharis sich in seiner festen Stadt einschloß.
Durch Ungunst der Witterung und durch Mangel an Mundvorrat genötigt, zog das Heer im Jahr 590 wieder ins Frankenland zurück.
Autharis sendete Friedensvermittler an den König Guntram.
Dieser nahm sie freundlich auf; allein während der Unterhaltung starb der Longobardenkönig Autharis an Gift, und nun wurden seine Gesandten zu Frieden entlassen.
Indessen waren die Gefangenen, welche die fränkischen Krieger während der letzten Jahre nach Frankreich abgeführt hatten, noch nicht ausgelöst worden.
Agilulf, der Nachfolger des Autharis sendete den Bischof Agnellus an den fränkischen Hof, daß er die Freigebung derselben erwirke.
Dieser machte soviel Eindruck auf die Königin Brunhildis, daß sie mit eigenem Gelde eine große Anzahl der selben los kaufte und diese mit dem heiligen Bischof nach Italien zurück kehren ließ.
Mehr als die zeitliche Wohlfahrt seiner Untergebenen lag dem Bischof ihr ewiges Heil am Herzen.
Die Mehrzahl der Longobarden hing damals noch an den arianischen Irrtümern.
Viele der selben waren sogar dem Götzendienst ergeben.
Einem Götzen, der einen Ziegenkopf trug, brachten sie Opfer.
Auch andere heidnische Gräuel gingen im Schwunge.
Die Ausrottung dieses Götzendienstes und jener Irrtümer war das vorzüglichste Werk des heiligen Agnellus.
Es gelang ihm dies erst, als der König Agilulf, durch seine fromme Gemahlin Theodolinde bewogen, dem arianischen Irrtum entsagte und als getreuer Sohn der Kirche die Sache des Herrn zu schützen anfing.
Die Liebe und Hirtensorgfalt offenbarte sich ganz besonders im Jahre 590 bei einer Überschwemmung der Etsch.
Mit eigener Lebensgefahr rettete da der Heilige seine Schäflein nicht bloß vom zeitlichen Tode, sondern noch mehr vom ewigen Verderben, indem er die Geretteten zu einem Wandel in der Furcht des Herrn anhielt.
In der selben Weise zeigte er seine Opferwilligkeit im darauf folgenden Jahre beim Ausbruch einer verheerenden Pest.
Nachdem er viele Jahre als treuer Arbeiter im Weinberge des Herrn gearbeitet und in Werken der Barmherzigkeit sich zum Heil der Seinigen fortwährend zum Opfer gebracht hatte, starb er den Tod des Gerechten am 5. Februar, im Anfange des siebten Jahrhunderts.
Die Kirchenbücher von Trient und Brixen gaben ihm den Namen eines seligen und Heiligen.
(Reschius, Annales eccl. Sab. et Brix)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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