Die seligen Adalbertus und Oktarius, Stifter des Klosters Tegernsee -
- Festtag, Gedenktag ist der
- * in ?
- † im 8. Jahrhundert
Diese frommen Brüder stammen wahrscheinlich aus der Familie der Agilolfinger.
Sie sollen zur Zeit, als die Longobarden unter Gregor III. Italien verwüsteten und Rom bedrohten, im Dienste des Papstes gekämpft haben.
Nach ihrer Rückkehr aus Italien gründeten sie auf ihren Gütern das Kloster Tegernsee und schenkten all ihr Vermögen dem Kloster.
Dies geschah im Jahre 746.
Nicht zufrieden, das Ihrige Gott geweiht zu haben, traten sie selbst in das neu erbaute Kloster ein und Adalbertus wurde der erste Abt des Klosters Tegernsee.
Er war eben so unterrichtet in den Wissenschaften als ausgezeichnet durch christliche Tugend.
Sein Bruder Otkar lebte als armer Laienbruder im Kloster.
Zur Zeit des Papstes Zacharias wallfahrteten die beiden Brüder nach Rom.
Sie wurden dort äußerst freundlich aufgenommen und erhielten die Gebeine des heiligen Quirinus als kostbaren Schatz für ihr neu gebautes Kloster.
Mit diesen Heiligtümern kehrten sie wieder nach Tegernsee zurück.
Die Zahl der Mönche vermehrte sich noch zu ihren Lebzeiten auf hundert und fünfzig.
In der selben Zeit stiftete ihr Schwestersohn Utto das Kloster Ilmünster.
Die zwei Brüder blieben bis an ihr seliges Ende im Kloster.
Ihre Leichname wurden in der Kirche begraben und mit einem Marmorstein bedeckt.
Dahin kam einst ein vom bösen Geiste geplagter Mensch und setzte sich auf das Grabmahl.
Plötzlich fühlte er sich, wo er so da saß, von seiner Plage befreit und vollkommen gesund.
Überall erzählte er von der wunderbaren Heilung, sie ihm zu Teil geworden ist.
Die Leute meinten, es sei dies auf die Fürbitte des heiligen Quirinus geschehen.
Der Geheilte wurde zu den Reliquien dieses Heiligen geführt; allein er erklärte, nicht an dieser Stelle sei ihm die Heilung zu Teil geworden.
Dann sah er sich in der Kirche um und erblickte das Grab der seligen Klosterstifter.
Nun erkannte er den Ort, an dem er geheilt worden ist, und bezeichnete als solchen das Grab der beiden Klosterstifter.
Alle Anwesenden staunten über dieses Wunder und dankten Gott für diese Verherrlichung seiner treuen Diener.
Das Jahr ihres Todes ist nicht genau bekannt.
(Rader. Mundt.)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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