Die selige Richildis von Hohenwart -
- Festtag, Gedenktag ist der 23. August
- * in ?
- † 1100
Zu den gottgeweihten Jungfrauen, die in gänzlicher Abgeschlossenheit von allem Umgang mit anderen Menschen ein gottseliges Leben führten, gehört die selige Richildis.
Von ihrem Leben ist nichts aufgeschrieben worden.
Sie hatte einen solchen Ruf der Heiligkeit erworben, daß ihr nach dem Tode unter dem Altare der heiligen Apostel Petrus und
Paulus der Ort der Ruhe zuerkannt wurde.
In demselben Grabe lag auch der heilige Leib einer Martyrin aus der Schaar der heiligen Ursula, Namens Juliana.
Später wurd die Zelle, in welcher die Selige ihr heiliges, in Gott verborgenes Leben geführt hatte, in eine Kapelle verwandelt, und der Leib der Seligen darin aufbewahrt.
Die Gläubigen wallfahrteten schaarenweise zu diesem Grabe.
Unzählige erlangten durch die Fürbitte der verklärten Dienerin Gottes wunderbare Hilfe.
Eine Menge von Gedenktafeln sind eben so viel Zeugnisse wunderbarer Gebetserhörungen.
Die Abtissin, die diese Auskunft über die selige Richildis gab, fügte noch bei:
"Die selige Richildis verdiente es wohl, in feierlicher Weise als Heilige erklärt zu werden.
Allein es ist dies eine Sache, zu der das Vermögen meines Klosters nicht ausreichte.
Übrigens hat man gar keinen Grund, an ihrer wirklichen Heiligkeit zu zweifeln, denn diese wird durch vielfältige Wunder, die tagtäglich an ihrem Grabe geschehen, hinlänglich bestätigt.
Es gibt ja Viele, die seit Jahrhunderten als Heilige vererhrt werden, ohne daß sie durch einen päpstlichen Ausspruch als solche erklärt wurden.
Es wolle diese selige Jungfrau uns die Gnade erlangen, daß wir dieselbe Seligkeit, die sie, ganz abgeschlossen von der Welt, erworben hat,
in unserm Verkehr mit den Menschen ererben mögen".
Die Selige erlangte die Krone der Auserwählten am 23. August 1100.
(Rader)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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