Der heilige Bruno, Bischof von Würzburg -
- Festtag, Gedenktag ist der 17. Mai
- * um 1005
- † am 26. Mai 1045
Der Großvater dieses heiligen Bischofs war Herzog Otto von Franken, der Sohn jenes Herzogs Conrad, der auf dem Lechfeld in der Hunnenschlacht ritterlich gekämpft und dabei den Tod gefunden hat.
Die Gemahlin dieses Conrad hieß Luitgardies und war eine Tochter des Kaisers Otto des Großen.
Herzog Otto hatte drei Söhne, Heinrich, Bruno und Conrad.
Heinrich folgte seinem Vater als Herzog von Franken.
Bruno wurde zuerst Mönch, dann Bischof von Verden und regierte zuletzt als Papst Gregor V. die gesamte Kirche Gottes.
Conrad erhielt das Herzogtum Kärnten.
Dieser verehelichte sich mit der Gräfin Mathilde von Querfurt und Mansfeld und hatte zwei Söhne, nämlich Conrad der dem Vater als Herzog von Kärnten nachfolgte und Bruno.
Von der Jugendzeit und dem frühen Leben des heiligen Bruno ist nichts bekannt.
Am 14. März des Jahres 1033 wurde er auf den bischöflichen Stuhl von Würzburg erhoben.
Er wird als ein sehr gelehrter Mann gerühmt, soll mehrere Schriften, unter diesen Erklärungen der Psalmen geschrieben und die wissenschaftliche Bildung seiner Geistlichen mit großem Eifer gefördert haben.
Wegen seiner ausgezeichneten Kenntnisse war er auch bei den beiden Kaisern Konrad II. und Heinrich II. sehr in Ehren gehalten und beliebt.
Schon im ersten Jahr seines Bistums zog er mit Kaiser Konrad nach Italien und half ihm die Lombardei zu erobern.
Bei der Belagerung von Mailand feierte der heilige Bischof am hohen Pfingstfest das Hochamt.
Während dieser Feierlichkeit entstand plötzlich ein solches Donnerwetter, daß alle meinten, der jüngste Tag komme.
Mehrere wurden vom Blitz erschlagen und viele wurden durch den Schrecken ganz betäubt und alles rannte voll Verwirrung hin und her.
Nur der Bischof Bruno blieb ruhig am Altar stehen und vollendete, ohne sich stören zu lassen, das heilige Opfer.
Nach der heiligen Messe begab er sich zum Kaiser und erzählte ihm die Vision, die ihm während des heiligen Opfers überkommen ist.
Der heilige Ambrosius war dem Bischof erschienen und hatte ihm gedroht, es werde der Kaiser mit seinem ganzen Heer zu Grunde gehen, wenn er nicht alsbald von Mailand abziehe.
Diese Vision und die unter dem Heer ausgebrochene pestartige Krankheit bewog den Kaiser, sogleich mit den Mailändern Frieden zu schließen, nachdem er die gefährlichsten Rebellen der Stadt, die schon in seiner Gewalt waren, hatte enthaupten lassen.
Um diese Zeit war die Domkirche zu Würzburg sehr baufällig geworden.
Der edle Bischof unternahm zuerst den Bau seiner Kathedrale im Jahre 1042 und vollführte die Herstellung des herrlichen Tempels ganz auf eigene Kosten, ohne das Einkommen des Stiftes auch nur im Geringsten zu beanspruchen.
Schon neun Jahre früher hatte Abt Willemuth die Klosterkirche zu St Burkhard neu aufzubauen begonnen.
Der fromme Bischof unterstützte den Abt in diesem Werk, das gerade vollendet wurde, als man den Bau der Domkirche anfing.
Am Pfingstfest des Jahres 1042 nahm der Bischof Bruno die Einweihung der neugebauten Klosterkirche vor.
Gegenwärtig waren die Bischöfe Suidger von Bamberg (später Papst Klemens II.) Heriwart von Eichstädt, Hugo von Beßnitz, Severus von Prag und Adeleg von Zeitz.
Im Jahre 1045 mußte Bischof Bruno mit Kaiser Heinrich III. nach Ungarn ziehen, um mit dem selben die ungarischen Angelegenheiten zu ordnen.
Als man unter Linz die Donau hinab fuhr, hatte Bruno, obwohl ganz gesund, eine Ahnung seines nahen Todes.
Man kam glücklich bis nach Ips.
In der Nähe dieser Stadt stand das Schloß Rosenburg nahe an der Donau.
Hier hielt sich aber der Kaiser mit seinem Gefolge einige Tage auf.
Eines Abends begab sich der Kaiser in ein nahe gelegenes Sommerhaus, das hart an der Donau lag und schon sehr baufällig war.
Bischof Bruno kam zu ihm.
Auf einmal brach der morsche Bretterboden und beide fielen in das untere Gemach hinunter.
Der Kaiser blieb unverletzt.
Der Bischof aber wurde so übel zugerichtet, daß man ihn auf das Schloß zurück tragen mußte.
Er lebte noch 8 Tage, bereitete sich zum Tode vor und verschied selig im Herrn am 26. Mai 1045.
Es war dies eben das hohe Pfingstfest.
Den Leichnam des Heiligen legte man in einen Sarg und brachte ihn nach Würzburg, wo er in der Gruft des von ihm erbauten Domes begraben wurde.
Über seinem Grabe steht in Stein eingegraben:
„Im Jahre des Herrn 1045 den 26 Mai starb der heilige Bruno, Bischof und Erbauer dieser Kirche.”
Die Verehrung des heiligen Bischofs nahm in dem Grade zu, als die Wunder an seinem Grabe sich mehrten.
Im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts erscholl der Ruf von den großen Wundern dieses Heiligen durch ganz Deutschland.
Im Jahr 1237 stellte Bischof Herman eine Untersuchung derselben an und sendete diese nach Rom an Papst Gregor IX.
Aber der von Herman begonnene Neubau des Doms nahm alle Aufmerksamkeit und alles Geld in Anspruch.
Die Sache blieb in der Schwebe.
Erst Innozenz IV. soll die Heiligsprechung vorgenommen haben.
Im Jahre 1699 wurden die Gebeine des heiligen Bischofs erhoben und der öffentlichen Verehrung der Gläubigen ausgesetzt.
(Ludewig)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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