Der selige Walto, Abt von Wessbrunn -
- Festtag, Gedenktag ist
- * um 1090
- † am 27. Dezember 1155
Das Kloster Wessobrunn war im Jahr 753 von Herzog Thassilo II. gegründet worden.
Dort lebten bis zu seiner Zerstörung durch die Hunnen im Jahr 955 Benediktiner Mönche.
Als es wieder hergestellt war, wurde es mit Kanonikern unter einem Probst besetzt.
Im Jahr 1053 wandelte es der achte Probst, Adalbero, wieder in ein Benediktinerkloster um.
Er nahm selbst den Ordenshabit und lebte nach der Regel des heiligen Benedikt.
Die meisten seiner Brüder folgten ihm und Bischof Embriko von Augsburg bestätigte diese Umänderung.
Fast 100 Jahre nach dieser Umgestaltung lebte in Wessobrunn ein sehr heiliger Abt, Namens Walto oder Balto.
Dieser war ausgezeichnet in der Abtötung und Selbstverleugnung und ein Vorbild aller christlichen Tugenden.
Im Jahre 1129 wurde er zum Abt erwählt.
Einst war die Not des Klosters so weit gekommen, daß man nicht einmal mehr Wein zum Messelesen anschaffen konnte.
Der fromme Abt sandte seinen Diener zum Wesso-Brunnen (Wesso war jener Begleiter des Herzogs Thassilo, der diesen Brunnen entdeckt hatte), daß er dort Wasser schöpfe und in einem Gefäß ihm bringe.
Als der Diener das Wasser brachte, segnete es der heilige Diener Gottes und augenblicklich wurde es in Wein verwandelt.
Alle erkannten den Wein als vortrefflich und nun konnten die Priester wieder das heil. Opfer dar bringen.
Das Gefäß, in welchem das Wasser in Wein verwandelt wurde, hat man in Wessobrunn zum ewigen Gedächtnis dieses Wunders aufbewahrt und ist jetzt in Landsberg.
Der ehrwürdige Abt stand seiner Gemeinde 26 Jahre vor.
Er hatte in jenen kriegerischen Zeiten viele Drangsale zu leiden; aber immer war er heiter und voll Ergebung in den göttlichen Willen.
Im Jahr 1155 am Feste des heiligen Evangelisten Johannes verschied er sanft und selig im Herrn.
Sein Leichnam wurde anfangs am Eingang der St. Nikolai-Kapelle zur Erde bestattet.
Dann aber hat man ihn erhoben und in der Klosterkirche hinter dem Altar begraben.
Über das Grab wurde ein großer Stein gelegt und um diesen zündete man lange Zeit an allen Feiertagen acht große Kerzen an.
Dies zum Zeichen der Verehrung des gottseligen Abtes
(Rader)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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