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Der selige Ulrich, Bischof von Passau
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Der selige Ulrich, Bischof von Passau -

  • Festtag, Gedenktag ist der 7. August
  • * im Jahre 1026
  • 7. August 1121

Nach dem Tode des Bischofs Embriko von Augsburg (30. Juli 1077) erhielt diese Kirche zwei Bischöfe auf einmal. Der eine, Sigfried, war vorher Heinrichs IV. Hofkaplan gewesen und wurde von diesem als Bischof aufgenötigt. Der andere, Namens Wigold, war von Herzog Welf aufgedrängt. In dieser traurigen Zeit hatte die Kirche Augsburgs einen vortrefflichen Propst, den seligen Ulrich, den Paul von Bernried, der Verfasser des Lebens der seligen Herluka, einen Mann von unbeschreiblicher Tugend nennt.

Im Jahre 1091 war der selige Bischof Altmann von Passau, dieser treue Kämpfer für die Kirche Gottes gestorben. Der rechtgläubige und eifrige Erzbischof Thiemo von Salzburg kannte keinen, der würdiger gewesen wäre, Altmanns Nachfolger zu werden, als diesen vortrefflichen Propst Ulrich von Augsburg. Ulrich hatte nämlich während der heftigen Stürme, unter den ärgsten Verfolgungen, mit unverbrüchlicher Treue und Standhaftigkeit zum rechtmäßigen Oberhaupte gehalten, mit aller Kraft gegen Simonie und Lasterhaftigkeit gekämpft und sich selbst in allen Stücken untadelich bewährt.

Ulrich war fünfundsechzig Jahre alt, als er am Pfingstfeste 1092 vom Erzbischof Thiemo mit Beihilfe der Bischöfe von Konstanz und Worms zum Bischof geweiht wurde. Durch diese Wahl wurden die Rechtgläubigen sehr getröstet und in ihrem vertrauen, daß die gerechte Sache einmal siegen, und die unselige Trennung ein Ende erlangen werde, mächtig bestärkt.

Der neue Bischof trat ganz in die Fußstapfen des seligen Altmann. Durch seine Tugend und seinen Eifer für die Kirche Gottes erwarb er sich das Zutrauen des römischen Stuhles in so hohem Grade, daß er zum Legaten des Oberhauptes der Kirche in ganz Deutschland ernannt wurde. Schon im Anfange seines bischöflichen Amtes wirkte Ulrich Großes und Fruchtbringendes für seine Diözese. Besonders lag ihm die Verbesserung und Vermehrung der Klöster sehr am Herzen. Als er sah, daß die Chorherren in dem von Altmann gestifteten Kloster Göttweih ihrem Zwecke nicht recht entsprachen, ließ er schon im Jahre 1094 Benediktinermönche von St. Blasien im Schwarzwald kommen und übergab diesen vortrefflich geübten Ordensmännern die Stiftung seines Vorfahrers. Auch in anderen Klöstern schuf er heilsame Reformen. Durch seinen Eifer für die kirchliche Zucht, durch seine Strenge gegen gewissenlose Geistliche und durch seine treue Anhänglichkeit an das rechtmäßige Oberhaupt machte er sich bei Heinrich IV. so verhaßt, daß ihn dieser seines Bistums entsetzte und dasselbe einem gewissen Thiemo gab. Dieser Eindringling verfolgte und plagte den rechtmäßigen Bischof auf alle erdenkliche Weise. Ulrich sah ein, daß seine Anwesenheit in Passau nichts mehr nütze, und flüchtete im Jahre 1099 in das Kloster Raitenbuch in Oberbayern, gegen den Lech und die Alpen hin. Hier war er durch den Herzog Welf gegen alle weiteren Verfolgungen geschützt. Hier lebte er nahehin zwei Jahre lang, ganz dem Gebete und den Übungen der Gottseligkeit sich weihend.

Im Jahre 1101 zogen diese Adeliche, Bischöfe und Mächtige des Reiches, unter ihnen auch der Erzbischof Thiemo von Salzburg ins gelobte Land, um die Herrschaft der Gläubigen in Jerusalem gegen die Ungläubigen zu beschützen und zu befestigen. Bischof Ulrich schloß sich diesem Kreuzzuge an. Die meisten seiner Gefährten kamen auf dem Wege um. Viele derselben, unter ihnen Erzbischof Thiemo, wurden grausam zu Tode gemartert. Bischof Ulrich, die frommen Pilger so dahinsterben sehend, machte das Gelübde, ein Kloster zu gründen, wenn er wieder zurückkommen und sein Bistum aufs Neue antreten werde.

Ulrich kam glücklich wieder in Passau an und konnte die Leitung dieser Kirche übernehmen. Zur Danksagung für diese Rettung erfüllte er sein Gelübde und erbaute im Jahre 1105 das Kloster Herzogenbusch für regulierte Chorherren. Er nahm sich jetzt besonders der Klöster Göttweih und Fornbach an und versah dieselben mit ausgezeichneten Äbten. Bei Passau rief er das Kloster St. Nikolaus wieder ins Leben und unterstützte die Gründung des Klosters Seitenstetten. Unter ihm wurde das Kloster Mölk von aller andern geistlichen Gerichtsbarkeit befreit und unmittelbar dem päpstlichen Stuhle untergeordnet. Mehrere Kirchen seines Bistums wurden durch ihn geweiht. Als der heilige Otto, Bischof von Bamberg, das Kloster Prüfening gegründet und den gottseligen Erminold als Abt für die neue Stiftung bestimmt hatte, erteilte Ulrich demselben die Weihe.

Ganz besonders nahm sich der fromme Bischof seiner eigenen Domkirche und seiner Domgeistlichkeit an. Die Verherrlichung des Hauses Gottes und die Verbesserung der Diener des Herrn lag ihm vor allem Andern am Herzen. In letzter Beziehung hatte er schwere Arbeit. Während der heillosen Spaltung hatte arge Zuchtlosigkeit eingerissen. Es gelang ihm mit Gottes Hilfe, viel Böses abzustellen und viel Heilsames anzuordnen. Eine unbeschreibliche Freude wurde ihm zu Teil, als sich im Jahre 1120 die heiligen Reliquien des Bischofs Valentin wieder fanden. In größter Feierlichkeit wurden dieselben in Gegenwart mehrerer Bischöfe und einer unübersehbaren Volksmenge in der Domkirche zur Verehrung ausgesetzt, und Gott verherrlichte seinen treuen Diener Valentin durch viele Wunder, die bei der Erhebung seiner Reliquien an vielen Kranken und Preßhaften gewirkt wurden.

Nach dieser erhebenden Feierlichkeit lebte der ehrwürdige Bischof noch ein Jahr lang. Unter den heftigsten Stürmen der Verfolgung in Augsburg und in Passau, in den bittersten Widerwärtigkeiten und in unablässiger Mühe und Arbeit hatte er seine Lebenstage bis auf 95 Jahre gebracht. Er starb im 29. Jahre seines bischöflichen Amtes selig im Herrn, den 7. August 1121. sein Leichnam wurde in der Domkirche zu Passau zur Erde bestattet.

(Braun. Hurter.)

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Bayern unter Amtsherzogen des deutschen Reiches (911-1180)
Band II. - Vierter Abschnitt
(Vorbermerkung, Geschichte)
  1. Benno
  2. Edigna
  3. Diemudis
  4. Egino
  5. Ulrich
  6. Gualfard
  7. Bruno
  8. Otto von Bamberg
  9. Herluka
  10. Berthold
  11. Rupert
  12. Konrad
  13. Wilhelm
  14. Otto
  15. Bertha
  16. Makarius
  17. Ulrich
  18. Walto
  19. Stilla
  20. Otto der Große
  21. Mechtildis
  22. Eberhard
  23. Hartmann
  24. Arnold
  25. Gerhoh
  26. Marold
  27. Grimmo
  28. Adalbert



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