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Die selige Mechtildis, Äbtissin zu Dießen und Edelstetten
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Die selige Mechtildis, Äbtissin zu Dießen und Edelstetten -

  • Festtag, Gedenktag ist 31. Mai (Ihr Fest feiert man jedesmal am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag - Der Dreifaltigkeitssonntag ist der Sonntag nach Pfingsten.)
  • * 1125 auf Schloss Andechs
  • am 31. Mai 1160

Mechthildis (Mathildis) war im Jahre 1125 auf dem Schloss Andechs geboren. Ihre Eltern waren Berthold, Graf von Andechs und seine fromme Gemahlin Sophia von Ammerthal. Beide waren ebenso durch ihre Tugend wie durch ihren Adel ausgezeichnet. Wenige Jahre nach ihrer Geburt stifteten ihr Vater Berthold und Otto von Wolfratshausen ein Männer- und ein Frauenkloster zu Dießen am Ammersee, und besetzten es mit Mönchen und Nonnen aus dem Augustiner-Orden. In dies Nonnenkloster zu Dießen wurde Mechthildis schon mit 5 Jahren zur Erziehung übergeben.

Schon von Kindheit an übte diese fromme Seele die strengste Abtötung. Sie aß nie Fleisch, enthielt sich des Weines gänzlich und gebrauchte nie Bäder. Auch nahm sie nie eine Medizin. Sie war in allen Stücken pünktlich gehorsam und oblag dem Gebete und den frommen Übungen mit Innigkeit und heiliger Freude. Ihre größte Erquickung war die heilige Kommunion, die sie sehr oft empfangen durfte. So erstarkte sie am Geiste, dass sie in den vielen Leiden und bei den schwersten Prüfungen und Versuchungen mit Geduld und Standhaftigkeit ausharren konnte. Nie hörte man von ihr eine Klage, nie gewahrte man ihr ein Zeichen von Ungeduld.

Mit der größten Sorgfalt bewahrte sie ihr Gewissen rein von jeder Sünde. Was nur immer die Reinheit und Lauterkeit ihrer Seele trüben konnte, vermied sie mit zarter Gewissenhaftigkeit. Selbst mit ihren eigenen Brüdern redete sie nur ganz kurz; allen Umgang mit Männern wich sie durchweg aus, und immer war sie in sich gesammelt und mit ihrem Gott beschäftigt. Nur wo sie gefragt wurde, redet sie; außerdem hielt sie das strengste Stillschweigen. Obgleich vom vornehmen Stande, war sie doch, wie die letzte Magd im Kloster, mit den niedrigsten Arbeiten beschäftigt und doch erfreut, wenn sie einer Mitschwester dienen konnte. Bei all dem war sie die lauterste Demut.

Nach dem Tode der Oberin wurde sie, noch ganz jung, wider ihren Willen zur Oberin erwählt. Jetzt, da sie auf den Leuchter gestellt ward, wurden ihre Tugenden noch mehr offenbar und reizten ihre Untergebenen zur Nachahmung. Überall, im Chore und bei der Arbeit, war sie die Erste, und in Haltung der Regel ging sie Allen mit ihrem Beispiele voran. Sie verdoppelte ihre Gebetsübungen, fastete noch mehr als zuvor, war anhaltend im wachen und voll Liebe gegen alle ihre Schwestern. Sie lie0ß sich nie "Frau," sondern nur "Schwester" nennen, und unterschied sich von den Mitschwestern nur dadurch, daß sie das ärmlichste Gewand trug und die schlechtesten Speisen genoss.

Von der Gottseligkeit und segenvollen Wirksamkeit der frommen Mechthildis erhielt auch Bischof Konrad von Augsburg Kunde (1150-1167). Demselben lag sehr daran, das Kloster Edelstetten bei Ursberg zu heben. Dazu schien ihm die fromme Mechthildis das tüchtigste Werkzeug zu sein. Dieses Kloster war im Jahre 1126 durch Gisela, die Tochter des Grafen Wernher von Schwabeck und Balzhausen gestiftet worden. Nach dem Tode der Gisela drohte die ganze Stiftung zu zerfallen und Bischof Konrad berief die Mechthildis als neue Oberin und Gründerin der Zucht nach Edelstetten. Sie weigerte sich ihr Kloster zu verlassen. Der Bischof wendete sich in dieser Angelegenheit nach Rom. Papst Anastasius IV. erließ ein Breve an sie, worin er sie unter dem gehorsam verpflichtete, das Kloster Edelstetten zu übernehmen. Mechthildis trennte sich unter vielen Tränen von ihren geliebten Schwestern. Auch diesen fiel ihr Abschied schmerzlich.

In Edelstetten wurde Mechthildis gut aufgenommen und um das Jahr 1153 vom Bischof Konrad zur Äbtissin geweiht. Sie war damals erst 28 Jahre alt. Durch ihr sanfte Wesen, durch ihre demütige Liebe und durch ihre Freundlichkeit gewann sie bald das Herz ihrer Untergebenen. Ihr Beispiel war eine unablässige Predigt für die Schwestern. Diese schämten sich bald ihrer Lauheit und ihres Leichtsinns, wo sie die unermüdliche Andacht und den heiligen Ernst der neuen Äbtissin kennen lernten und immer vor Augen sahen. Das ganze Kloster gewann bald eine ganz andere Gestalt. Einige Wenige, die gar keinen Klostersinn hatten, erhielten vom Bischof die Erlaubnis auszutreten. Die übrigen erklärten sich zu allen Verbesserungen bereit. Nun wurde, wie in Dießen, strenge Clausur eingeführt, und unter diesem Schutze konnte das wahrhaft klösterliche Leben erst recht gedeihen. Viele von den Schwestern wären bereit gewesen, noch weit größere Strenge zu übernehmen, als Mechthildis ihnen zum Gesetze machte. Die weise Äbtissin überließ das Vollkommenere der freien Wahl der Stärkeren; sie wollte nämlich den Schwächeren nicht ein Joch auflegen, das sie nicht zu tragen vermochten. So ging die Verbesserung des Klosters unvermerkt und stille vorwärts, und alle Schwestern waren vollkommen zufrieden und vergnügt.

Die fromme Äbtissin lebte noch sieben Jahre in diesem Kloster. Sie brachte, nachdem Alles in guten Gang gebracht war, sehr viele Zeit in der Kirche zu. Da fand man sie gar oft in der Entzückung. Sie lebte fortwährend ein Leben der höchsten Contemplation. Bei all dem aber war sie voll Sorgfalt für ihre geliebten Schwestern. So strenge sie gegen sich war, so wollte sie doch, daß keine ihrer Untergebenen von dem etwas entbehren sollte, was die heilige Regel erlaubte. Wo immer einer derselben ein Leiden zustieß, da ging es ihr so zu Herzen, daß sie oft bittere Tränen vergoss. Der Armen außer dem Kloster, der Witwen und Waisen nahm sie sich mit mütterlicher Liebe an, und spendete Almosen, so viel sie nur konnte.

Je mehr sie sich zurückzog und in der Verborgenheit lebte, desto mehr verbreitete sich der Ruf von ihrer Heiligkeit. Die köstliche Frucht eines treuen Ordenslebens reiste gar früh. Die gottselige Äbtissin war kaum 34 Jahre alt, als sie von einer Krankheit überfallen wurde. Zugleich wurde ihr das nahe Ende geoffenbart. Jetzt wollte sie in ihr Mutterkloster Dießen zurück, um dort ihr heiliges Leben zu beschließen, wo sie durch die Gnade des Herrn es angefangen hatte. Sie erhielt dazu die Erlaubnis, ermahnte noch ihre Schwestern in Edelstetten zur Gottseligkeit, zur Liebe und Eintracht, und kam nach Dießen. Diesem Kloster vermachte sie noch, was ihr vom elterlichen Vermögen geblieben war. Dann empfing sie die heiligen Sterbesakramente und erwartete mit heiliger Sehnsucht ihre letzte Stunde. Diese kam am 31. Mai 1160. Ihr Leichnam wurde in der Klosterkirche zu Dießen begraben. In derselben werden ihre Reliquien noch öffentlich verehrt. Ihr Fest feiert man jedesmal am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag

Hier gibt es demnächst die Legende aus
BAVARIA SANCTA

(Braun)

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Bayern unter Amtsherzogen des deutschen Reiches (911-1180)
Band II. - Vierter Abschnitt
(Vorbermerkung, Geschichte)
  1. Benno
  2. Edigna
  3. Diemudis
  4. Egino
  5. Ulrich
  6. Gualfard
  7. Bruno
  8. Otto von Bamberg
  9. Herluka
  10. Berthold
  11. Rupert
  12. Konrad
  13. Wilhelm
  14. Otto
  15. Bertha
  16. Makarius
  17. Ulrich
  18. Walto
  19. Stilla
  20. Otto der Große
  21. Mechtildis
  22. Eberhard
  23. Hartmann
  24. Arnold
  25. Gerhoh
  26. Marold
  27. Grimmo
  28. Adalbert



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