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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

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Der gottselige Bruno, erster Abt von Scheyern
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Der gottselige Bruno, erster Abt von Scheyern -

  • Festtag, Gedenktag ist 16. September
  • * in ?
  • 1127 oder 1128

In den unheilvollen Zeiten Heinrichs IV., wo man wenig Ausnahmen alle geistlichen und weltlichen Machthaber zu dem exkommunizierten Kaiser hielten, gab eine Frau, die Witwe des großen Otto II. von Scheyern, die Ahnfrau unsers Regentenhauses, das Beispiel heldenmütiger, treuer Anhänglichkeit an die Kirche. Es ist dies die fromme Hazaga (Haziga), die Gründerin des Benediktinerklosters, das jetzt in Scheyern ist. Die Sorge für die Erziehung ihrer unmündigen Kinder, von denen der älteste Sohn beim Tode ihres Gemahls erst 17 Jahre zählte, war wohl ihre nächste, aber nicht ihre einzige Angelegenheit. Wie alle Rechtgläubigen des Adels in jener Zeit, so hatte auch sie sich an den Abt Wilhelm von Hirschau, diesen edlen Bayer, angeschlossen, um von ihm geleitet zu werden in den gefahrvollen Stürmen der unheilvollen Zeit. Von ihm erhielt sie zur Bevölkerung des Klosters Bayerisch-Zell zwölf Kleriker und zwölf Laienbrüder. Dieses Kloster wurde bald darauf nach Wildschönau verlegt. Für dasselbe hatte Otto II. von Scheyern nach seiner Kreuzfahrt vom Papst Paschalis II. im Jahre 1102 einen oberhirtlichen Schutzbrief erhalten. Allein bald zeigte es sich, daß die Lage von Vischbachau nicht geeignet sei. Der edle Sohn der frommen Hazaga und der Graf Berthold von Burkheim bei Rain beantragten und vermittelten eine Verlegung des Klosters in die Burg Glaneck bei Eisenhofen (Usenhofen an der Glon, südlich von Scheyern), und die meisten Mönche von Vischbachau wanderten nun in dies neue Kloster. Papst Paschalis II. erteilte auch dieser Stiftung einen Bestätigungs- und Schirmbrief, indem er der Schenkungen des Grafen Berthold, des für die Religion begeisterten Otto von Scheyern, der frommen Hazaga und ihrer älteren Söhne gedenkt.

Am 3. Jäner 1107 stellte Heinrich V., der mit den edlen und vielvermögenden Grafen von Scheyern in gutem Vernehmen zu sein wünschte, in Regensburg einen Schutzbrief für das neue Kloster Usenhofen aus, das man den St. Petersberg nannte.

Im Jahre 1111 wurde Bruno Abt dieses Klosters, dessen Kirche noch steht. Er war der nächste Verwandte des kaiserlichen Hauses; allein die Ehre, ein demütiger Jünger des armen Jesus zu sein, galt ihm weit mehr, als alle Auszeichnungen und Ehren der Welt. Deswegen hatte er schon früher die Welt verlassen und sich in das berühmte Kloster Hirschau begeben, um seine Seele zu retten. Unter der Leitung des gottseligen Abtes Wilhelm hatte er ausgezeichnete Fortschritte im geistlichen Leben gemacht. Er war unter den zwölf Klerikern gewesen, welche auf das Verlangen der frommen Hazaga nach Bayerisch-Zell gesendet wurden. Unter ihm blühte die Zucht und Ordnung in dem neuen Kloster; allein der gänzliche Mangel an dem notwendigen Trinkwasser machte die Versetzung des Klosters an einen anderen Ort sehr erwünscht.

Indessen hatte sich der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, wie er sich jetzt nannte, mit Heinrich V. enge verbunden und sich auch an jenem Heerzuge beteiliget, indem der Papst Paschalis II. in tyrannischer Weise war gefangen gehalten worden. Dadurch hatte er den päpstlichen Bannfluch auf sich geladen. Um von diesem Banne los zu werden, wendete sich Otto im Jahre 1121 an den Papst Calirt II., den rechtmäßigen Nachfolger des Papstes Paschalis, und erbot sich zu einer entsprechenden Büßung. Der Papst erteilte ihm die Lossprechung und legte ihm die Stiftung eines Klosters zur Buße auf. Diese Buße übte er nach allgemeiner Meinung durch Stiftung des Klosters Scheyern. Bald war der Bau des Klosters zu Stande gebracht.

Am 26. März 1123 genehmigte Papst Calirt II., daß die Mönche von Usenhofen mit ihrem Abte Bruno in das neue Kloster Scheyern übersiedeln durften. Am 25. April 1124 erhielt die neue Stiftung auch die kaiserliche Bestätigung. Neben dem Kloster stand noch lange Zeit das alte Schloß der Schyren. Der Pfalzgraf Otto III. wünschte selbst, in das von ihm gestiftete Kloster sich zurückzuziehen und mittelst der nahen geistlichen Hilfe sich für die große Reise in die Ewigkeit vorzubereiten. Abt Bruno leuchtete in Scheyern noch mehrere Jahre durch Weisheit und Gottesfurcht und erwarb sich die bleibende Verehrung seiner Brüder und aller nachfolgenden Jünger des heiligen Benedikt. Sein Todestag war entweder 1127 oder 1128. Seit Andenken wird jedes Jahr am 16. September gefeiert.

(Damberger. Lechner.)

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Bayern unter Amtsherzogen des deutschen Reiches (911-1180)
Band II. - Vierter Abschnitt
(Vorbermerkung, Geschichte)
  1. Benno
  2. Edigna
  3. Diemudis
  4. Egino
  5. Ulrich
  6. Gualfard
  7. Bruno
  8. Otto von Bamberg
  9. Herluka
  10. Berthold
  11. Rupert
  12. Konrad
  13. Wilhelm
  14. Otto
  15. Bertha
  16. Makarius
  17. Ulrich
  18. Walto
  19. Stilla
  20. Otto der Große
  21. Mechtildis
  22. Eberhard
  23. Hartmann
  24. Arnold
  25. Gerhoh
  26. Marold
  27. Grimmo
  28. Adalbert



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