Die drei elenden heiligen Vimius, Zimius und Martinus, Einsiedler - („elend” im Sinn von „auswärtig, ausländisch, aus der Fremde kommend”)
- Festtag, Gedenktag ist der 12. Juni
- * um
- † im 13ten Jahrhundert
Eine Viertelstunde von dem Städtchen Dietfurt entfernt, am rechten Ufer der Altmühl, liegt das Dörfchen Griesstetten (im heutigen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) mit einer schönen Kirche.
Schon vor 600 Jahren hatten die Äbte des Schottenklosters zu Regensburg dort eine Kirche erbaut und einen Ordenspriester zur Ausübung der Seelsorge dorthin gesetzt.
Veranlassung dazu gaben die vielen Wallfahrten zu den sogenannten drei elenden Heiligen: Vimius, Zimius und Martinus, die dort begraben liegen.
Von dem Leben dieser Heiligen weiß man nur sehr wenig.
Sie waren Irländer und Martinus hatte zuvor als Mönch und Priester im Schottenkloster zu Regensburg gelebt.
Dann waren sie miteinander an die Altmühl gezogen und hatten da, wo jetzt der Einsiedlerhof steht (1862), eine Kapelle und für sich Einsiedler-Zellen erbaut.
Wie lange sie hier gelebt haben und wann sie starben, ist nicht bekannt *).
Sie lebten als Heilige und starben im Rufe der Heiligkeit.
Nach ihrem Tode begannen sogleich Wallfahrten zu ihrem Grabe.
Dann wurde, wie oben erwähnt, nicht weit von ihrem Grabe eine Kirche erbaut mit einer Seelsorger Wohnung.
Diese Wohnung wurde samt der Kirche im Jahr 1633 von den Schweden zerstört.
Der Ordensgeistliche mußte sich flüchten.
Die Stelle blieb lange unbesetzt.
Erst längere Zeit nach dem Schwedenkrieg wurde die jetzige schöne Kirche, eine Rotunde mit Fresken geziert, aufgebaut.
Im Jahre 1689 geschah die feierliche Erhebung der drei heiligen Leiber des Vimius, Zimius und Martinus durch den Regensburger Suffraganbischof von Wartenberg.
Von dieser Zeit an blieben diese heiligen Leiber immer ein Gegenstand der Verehrung für die Gläubigen, die zu diesen Heiligen ihre Zuflucht nehmen in ihrem Anliegen.
Noch immer ist der Zulauf der Wallfahrer sehr groß.
Die Franziskaner von Dietfurt besorgen die Gottesdienste und üben die Wallfahrtsseelsorge an dieser heiligen Stätte aus.
Im Jahre 1862 wurde die Heiligenverehrung päpstlich anerkannt.
(Sulzbacher Kalender)
*) Martinus soll nach anderen Quellen im Jahr 1153 gestorben sein.
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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