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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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Erster Abschnitt - Bayern unter der Herrschaft der Römer
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Vorbermerkung

Das Land, welches in späterer Zeit von dem deutschen Volksstamm der Bojoarier in Besitz genommen, und von dem eben darum ein Teil Bayern genannt wurde und noch genannt wird, war in dem Jahrhunderte, das der Geburt Christi voraus ging, bereits bewohnt. Die damaligen Bewohner des Landes gehörten dem Volksstamme der Kelten an. Diese Kelten hatten schon vor Christus den größten Teil des westlichen Europas bevölkert. Die im jetzigen Bayern wohnten, werden von den Römern als ein Volk geschildert, das noch auf einer sehr niederen Stufe der Kultur steht. Als Hirten und Jäger hatten diese Kelten keine festen Wohnsitze. Von kriegerischem Geiste beseelt und von Lust nach Beute gestachelt, machten sie häufig Einfälle in das römische Gebiet. den Straßenraub sahen sie als eine Vorübung für den Krieg an. Den Römern machten sie viel zu schaffen. Der erste römische Kaiser, Augustus, sendete im 15 v. Chr. seinen Feldherrn Publius Eilius, und ein Jahr später seine beiden Stiefsöhne Drusus und Tiberius mit mächtigen Heeren gegen die Barbaren aus. Nach vielen blutigen Kämpfen wurde das ganze Alpengebiet und das Land an der oberen Donau von ihnen erobert und in mehrere Provinzen geteilt.

Die Namen, welche die Römer diesen Provinzen gaben, sind: Vindelizien, Norikum, Rhätien und Panonien.

Vindelizien
Zu Vindelizien gehörte alles Land zwischen der oberen Donau und den Rätischen Alpen, und zwischen dem Bodensee und dem Inn   —   somit nach der jetzigen Benennung der nördlichste Teil der Schweiz, der südöstliche von Baden, ganz Würtemberg und Bayern diesseits des Rheins nebst dem Norden von Tirol. Die Hauptstadt dieser Provinz war Augusta Vindelicorum (Augsburg). Andere feste Plätze und Kastelle in dieser Provinz waren: Reginum (Regensburg) Arbor felix (Arbon in der Schweiz), Brigantia (Bregenz), Campodunum (Kempten), Veldidena (Kloster Wilten bei Innsbruck), Abodiacum (Epsach) am Lech), Quintana Castra (Künzen bei Osterhofen an der Donau), Batava castra (Passau).

Norikum
Norikum umfaßte alles Land zwischen der Donau und den karnischen Alpen bis zur Save, dann vom Inn bis zum Kahlenberge bei Wien (Mons Cetius), somit das jetzige Ober- und Niederösterreich zwischen dem Inn, der Donau und dem Wienerwalde, den größten Teil von Steiermark und Kärnten, Teile von Bayern, (was nämlich am rechten Innufer jetzt zu Bayern gehört), das Salzburger Land, das Pinzgau und das Pustertal. Die Hauptstadt von Norikum war Laureacum (Lorch bei Ens). Andere namhafte Orte waren: Juvavium (Salzburg), Celeja (Cilly).

Rhätien
Südlich von Norikum und Vindelizien lag die Provinz Rhätien. Dies grenzte im Norden an Vindelizien, im Westen an das Land der gallischen Helveter, im Osten an den Teil von Italien, der Venetia hieß, und an Norikum, im Süden an den St. Gotthard (Mons Adula) und an den Tenglau (Mons Ocra). es begriff somit in sich das heutige Graubünden, fast ganz Tirol und den nördlichsten Teil der Lombardei. Die festen Orte, welche die Römer in dieser Provinz anlegten, waren: Tridentum (Trient), Sabiona (Seben zwischen Brixen und Bozen), Maja, das im achten Jahrhundert durch den Einsturz des Kaiserberges verschüttet wurde. Aus den Trümmern des selben erbaute man im zehnten Jahrhundert das nicht weit davon entfernte Meran.

Pannonien
Östlich von Norikum lag die vierte römische Provinz, das ober oder erste Pannonien. Diese erstreckte sich vom Kahlenberge bei Wien bis zum Einfluß des Arabon, der jetzt Raab genannt wird, in die Donau, und von da bis zur Save. Es faßte somit in sich die östlichen Teile von österreich, Teile von Krain, Kärnten und Steiermark, und auch ein Stück von Ungarn und Kroatien. Die Hauptstadt dieser Provinz war Sabaria (Stein am Anger in Ungarn); andere festen Plätze waren: Vindobona (Wien), Scarabantia (Oedenburg), Arrabo (Raab), Sciscia (Gissel in Kroatien), Alvona (Laibach), Pettavio (Pettau in Steiermark).

Die in diesen Provinzen angelegten Städte wurden mit römischen Kolonisten bevölkert. Diese brachten römische Sprache, Sitten und Kultur ins Land. So ging die ursprüngliche Landessprache und Sitte unter. Denn die Römer verstanden es, wie es noch kein anders herrschendes Volk verstanden hat, den ihnen Unterworfenen die eigene Sitte und Nationalität zu rauben und die Besiegten zu sogenannten römischen Provinzialen zu machen. Dies gelang ihnen auch in den genannten eroberten Provinzen vollkommen. Darum finden wir unter den ersten heiligen, die wir aus diesen Provinzen kennen, keinen einzigen, der nicht einen römischen Namen hätte. Von den Eroberten wurden nämlich auch die Segnungen des Christentums den Bewohnern des unterjochten Landes zu Teil. Die ersten Anfänge dieser Umgestaltung unseres Vaterlandes kennen wir nicht. Auf einmal lesen wir von Christenverfolgungen in Norikum und Vindelizien, ohne daß wir wüßten, woher diese Christen gekommen. Wahrscheinlich waren die ersten Verkünder der Lehre des Heils römische Soldaten, die in diesen Gegenden stationiert waren. Vielleicht waren es Gläubige, die sich in der Zeit der Verfolgung in diese Provinzen geflüchtet hatten. Vielleicht waren es auch Andere, die Geschäfte halber in dies Land kamen. Was man von einer Verkündigung des Evangeliums durch Apostel und Schüler der Apostel in Deutschland erzählt, das hat keinen geschichtlichen Grund.

Die ersten Heiligen, welche wir aus diesen Provinzen kennen lernen sind Märtyrer. Das Schwert der römischen Kaiser, das fast dreihundert Jahre lang die Kirche Gottes befeindete und zu vernichten drohte, wütete in der letzten der Christenverfolgungen auch in diesen Provinzen. Mit den Erzählungen aus dem leben dieser heiligen Märtyrer, die noch vor Erhebung der christlichen Religion zur Staatsreligion ihr Bekenntnis mit ihrem Blute besiegelten, machen wir den Anfang. Auf diese folgen jene Heiligen Männer, welche aus Frankreich und Britannien herüber kamen, um unseren Vorfahren die frohe Botschaft des Heils zu verkünden, die eigentlichen Apostel des Bayerlandes. Wir nehmen aber dieses Land in der weitesten Ausdehnung , die es je gehabt hat, soweit sich nämlich die Bojoarier je einmal ausgedehnt und die Länder beherrscht haben. darum kommen in den nachfolgenden Erzählungen Heilige vor, die in österreich, in Tirol, ja bis an die Grenze Ungarns lebten und wirkten, weil alle diese Gebiete einst zum Bayerland gehört haben. Wir werden aber auch jene Heiligen kennen lernen, die den jetzt zu Bayern gehörigen Stämmen, den Franken und Pfälzern, das Evangelium gepredigt und in diesen Provinzen die Kirche begründet haben, damit wir einsehen lernen, welche Wunder der Macht und Erbarmung der Herr unserem Lande vom Anfang erwiesen, und wie sehr wir ihm zum Danke verpflichtet sind.

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Band I - Erster Abschnitt
Bayern unter der Herrschaft der Römer
    Erster Abschnitt
    Bayern unter der Herrschaft der Römer
    »» Vorbemerkung ««
  1. Maximilian
  2. Florianus
  3. Victorin
  4. Quirinius
  5. Afra
  6. Narciissus
  7. Cassian
  8. Sisinius, Martyrius, Alexander
  9. Vigilius
  10. Maxentia, Mutter des Vigilius
  11. Claudianus, Majorianus
  12. Romedius u. Gefährten
  13. Valentin
  14. Severin
  15. Silvinius
  16. Maximus u. die 50 Märtyrer



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