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Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




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Der heilige Narcissus, und die Bekehrung der hl. Afra
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Der heilige Narcissus - und die Bekehrung der hl. Afra

  • Festtag, Gedenktag nach dem Martyrologium Hieronymianum ist der 29. Oktober und seit dem Jahr 1914 wird das Fest nach dem Martyrologium Romanum am 18. März gefeiert.
  • * in ?
  • um 307 ?

Der Bischof Narcissus kam zur Zeit der Diocletanischen Verfolgung in Begleitung seines Diakons Felix nach Augsburg. Dort ganz unbekannt, nahm er in dem Hause einer Heidin, die Afra hieß, Herberge. Diese war eine öffentliche Sünderin. Dessen sich wohl bewußt, meinte sie, die zwei Fremdlinge wären mit schändlichen Vorhaben zu ihr gekommen, und bereitete ihnen eine köstliche Abendmahlzeit. Vor dem Essen schickte sich der Bischof zum Gebete an. Seine Stellung, sein Antlitz, seine Augen verkündeten laut, daß sein Geist mit Gott redete. So etwas hatte Afra in ihrem Leben nie gesehen. Voll Erstaunen fragte sie, wer den dieser Fremdling wäre. Sie erfuhr, es sei die ein christlicher Bischof. Nun hörte sie aber auch, wie dieser Mann Gottes während der ganzen Nacht mit seinem Diakon betete und das Gottes Lob sang. Zudem sah sie noch, wie seine Wohnstätte durch den wunderbaren Glanz eines himmlischen Lichtes erleuchtet war. Voll Ehrfurcht vor der Heiligkeit dieses Bischofs und voll Scham über ihre Sünden und Laster warf sie sich am frühen Morgen vor den Füßen des Dieners Gottes nieder und bekannte alle Makel ihrer Sünden.

Auf dieß demütige Sündenbekenntnis verkündete ihr der Bischof die unendliche Erbarmung und Liebe Jesu Christi mit so eindringlichen Worten, daß sie sogleich ihrer lasterhaften Lebensweise entsagte und Versöhnung und Gnade durch Christus suchte. Wie gründlich dieser Unterricht und wie ernst es der reumütigen Sünderin gewesen ist, das ersehen wir aus dem vorstehendem Bekenntniss der Afra vor dem Richter. Aber die Beseligte wollte nicht allein gerettet werden. Sie führte den heiligen Bischof zu ihrer Mutter Hilaria und offenbarte ihrer Mutter den unabänderlichen Entschluß, das schändliche Lebend er Sünde für immer zu verlassen und dem lebendigen Gott zu dienen. Die Erscheinung des Bischofs und die Erklärung der Afra machten einen solchen Eindruck, daß nicht allein die Mutter, sondern das ganze Haus nach dem Heil in Christo verlangte und die Belehrung im Glauben begehrte. Narcissus forderte die ganze Familie zu einem siebentägigen Fasten auf und verkündete die lehre des Heils. Während dieser sieben Vorbereitungstage lehrte der heilige Bischof sie Alle den Weg des Heils. Endlich erteilte er der Mutter Hilaria, ihrer Tochter Afra und allen Hausgenossen das Sakrament der Taufe. So wurden sie alle aus unseligen Sklaven des Satans glückselige Dienerinen und Bräute Jesu Christi, den sie von nun an von ganzem Herzen liebten, und für den sie freudig ihr Blut und ihr Leben hingaben.

Denn während die heilige Afra auf der Lechinsel den Martertod litt, standen ihre Mägde, Digma, Eunomia und Eutropia, die mit ihr die heilige Taufe empfangen hatten, am Ufer. Auf ihre Bitten wurden sie nach dem Martertode der heiligen Afra auf einem Kahn zur Insel hinüber gefahren. Dort angekommen, fanden die den Leichnam der heiligen Afra ganz unversehrt. Der Schiffer, der sie zur Insel gebracht hatte, kehrte zurück und verkündete dieß ihrer Mutter Hilaria. Diese begab sich mit einem christlichen Priester auf die Insel. Dort nahm sie den Leichnam der heil. Märtyrerin und brachte ihn in das Grabmal, das sie für sich und die Ihrigen hatte erbauen lassen. Das Grab war zwei Meilen von der Stadt entfernt. In diesem Grabmnale verharrten sie eine Zeit lang. Von dem Allem erhielt der Richter Gajus eine Nachricht. Sogleich sendete er Schergen zum Grabmal hin, mit dem Befehl: Gehet und ergreifet sie! Sind sie bereit den Göttern zu opfern, so führt sie in allen Ehren zu mir her, daß ich sie entsprechend belohnen kann. Findet ihr aber, daß sie in ihrem hartnäckigem Sinne beharren und sich auf keine Weise zum Opfern bestimmen lassen; so füllet das Grabmal mit Brennholz und dürrem Dornengebüsch an und verschließt es über ihnen. Dann zündet es an und sorgt dafür, daß keine euch entkommt.

Die Schergen gingen hin, und taten, wie ihnen befohlen war. Anfangs ermahnten sie die Frauen mit freundlichen Worten, den Göttern zu opfern. Dann aber forderten sie die Frauen unter Drohungen dazu auf. Alles aber war umsonst. Alle verabscheuten diese Opfer. Jetzt füllten die Schergen das Grabmahl mit Reisern und Dorngebüsch an, verschlossen es, warfen einen Feuerbrand hinein und gingen davon. So erlangten sie alle zusammen, die Mutter und die Mägde, mit der heiligen Afra die Marterkrone und geziert mit dieser Krone konnten sie nun hintreten vor den König der Märtyrer, der da lebt und herrscht mit dem Vater und heiligen Geist in alle Ewigkeit. Amen.

Nachdem die Kirche einen bleibenden Frieden durch Konstantin den Großen erlangt hatte, erbaute man über dem Grabe der heiligen Afra eine Kirche und es begann die Verehrung dieser heiligen Märtyrerin. Schon im sechsten Jahrhundert gibt Fortunatus von Poitiers Zeugnis von dieser Verehrung mit den Worten:

Wenn du nach Augsburg kommst am Lech und der grünlichen Wertach,
Ehre das heil`ge Gebein Afra, der Märtyrerin dort.

Bei den Überfällen barbarischer Völker wurde die Kirche über dem Grabe der heiligen Afra zerstört, so daß man längere zeit nicht einmal mehr wußte, wo ihre heiligen Gebeine begraben legen. Der heilige Bischof Ulrich von Augsburg war so glücklich, die selben wieder am 27. Juli 956 gefunden zu haben. Er ließ die Gebeine in ihrem Sarge unter der Erde liegen und stellte die zerstörte Kirche wieder her. Im Jahre 1064 ließ Bischof Embriko die Kirche der heiligen Afra abbrechen. Bei dieser Gelegenheit fand man den Leib der Heiligen in einem ungeheuren großen, steinernen Sarg verschlossen und sorgfältig verwahrt.

Über sieben Jahrhunderte ruhte der heilige Leib dieser Märtyrerin in ihrem Grabe verborgen. Erst um 1804 oder 1805 wurde anlässlich der 1500-Jahrfeier des Martyriums der heiligen Afra der steinerne Sarg wieder gehoben. Man ließ jetzt die heiligen Reliquien mit Gold und Edelsteinen kostbar einfassen und setzte sie in einem Sarg von Kristallglas unter einem Altar der Ulrichs- und Afrakirche feierlich bei. Dort können wir diesen heiligen Leib noch ganz und in seiner kostbaren Fassung sehen und verehren. Keiner von den glänzend weißen Zähnen ist verloren gegangen. Der Anblick dieser heiligen Reliquien ist eine ergreifende Bußpredigt für jeden Gläubigen; der Ausblick zu der verklärten Märtyrerin ist ein himmlischer Trost für jedes bußfertige Herz, das in dieser heiligen Büßerin ein außerordentliches Wunder der göttlichen Gnade in Christo Jesu und zugleich eine mächtige Fürsprecherin verehrt.
(Ruinart. Act. M.)

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)

BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Band I - Erster Abschnitt
Bayern unter der Herrschaft der Römer
    Erster Abschnitt
    Bayern unter der Herrschaft der Römer
    »» Vorbemerkung ««
  1. Maximilian
  2. Florianus
  3. Victorin
  4. Quirinius
  5. Afra
  6. Narciissus und die Bekehrung Afra`s
  7. Cassian
  8. Sisinius, Martyrius, Alexander
  9. Vigilius
  10. Maxentia, Mutter des Vigilius
  11. Claudianus, Majorianus
  12. Romedius u. Gefährten
  13. Valentin
  14. Severin
  15. Silvinus
  16. Maximus u. die 50 Märtyrer



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