Der heilige Maximilian -
- Festtag, Gedenktag ist der 12. Oktober
- * zu Cilly, dem Celje im heutigen Slowenien
- † am 12. Oktober 288
Der erste Bekenner des christlichen Namens aus den unter der Vorbemerkung der Herrschaft der Römer beschriebenen Provinzen des römischen Reiches, der seinen Glauben mit dem Martertode bekräftigte, ist der heilige Bischof Maximilian.
Allenthalben hatten es die Christenverfolger auf die geistlichen Hirten der Herde Christi abgesehen.
Denn überall waren es diese Nachfolger der Apostel, welche die Lehre des Heils den Ungläubigen verkündeten und dadurch immer mehrere Glieder der Kirche gewannen.
Überall waren sie es, die mit übernatürlicher Kraft ausgerüstet, die Gläubigen in der Verfolgung zum Ausharren im Bekenntnisse des Glaubens ermunterten, die Schwachen stärkten und die Wankenden aufrecht erhielten.
Wollte man die Kirche vertilgen, so mußten vorerst sie weggeräumt werden.
Und so begegnet uns denn auch hier ein heiliger Bischof als das erste Opfer, das in unserem Lande um Christi willen geschlachtet wurde.
Maximilian war zu Cilly, dem Celje im heutigen Slowenien von christlichen und sehr reichen Eltern geboren.
Diese übergaben ihn schon in seiner frühesten Jugend einem frommen Priester Namens Oranius, daß er ihn in der Gottesfurcht erziehen und in den notwendigen Kenntnissen unterrichten sollte.
Schon als Knabe zeichnete sich der Heilige durch Barmherzigkeit gegen die Armen aus.
Aus Liebe zu den Notleidenden versagte er sich oft selbst das Notwendigste.
Nach dem Tode seiner Eltern verteilte er das große, von ihnen vererbte Vermögen unter die Armen, und schenkte allen Sklaven des elterlichen Hauses die Freiheit.
So machte er sich mit dem ungerechten Mammon Freunde für den Himmel und sammelte sich Schätze, die ewig bleiben.
Jetzt wanderte er als armer Pilger nach Rom.
Der Vater der Christenheit, Papst Sixtus II. (Xystus) vom 30. August 257 bis zum 6. August 258 nahm ihn freundlich auf.
Bekümmert um die verfolgten Christen Panoniens redete Sixtus ihm zu, er solle wieder in seine Heimat zurück kehren und daselbst der Kirche, die unter der Grausamkeit der Statthalter hart bedrängt war, zur Stütze und zum Troste sein.
Vor Allem sollten die zerstreuten Schäflein an ihm einen Hirten haben.
Maximilian war vollkommen bereit, alle Mühseligkeiten, die ihm in diesem Geschäfte bevorstanden, auf sich zu nehmen und selbst den Tod zu leiden um Jesu willen.
Er kam in seine Heimat zurück und begab sich nach Laureacum (Lorch), der damaligen Hauptstadt von Norikum, am Einflusse der Ens in die Donau, etwa drei Stunden vom heutigen Linz entfernt.
Der Kirche von Lorch stand der Heilige zwanzig Jahre als Bischof vor.
Hier befestigte er die Gläubigen in ihrem Glauben und gewann Viele von den Ungläubigen für die Kirche Gottes.
Indessen wurden die Gläubigen in seiner Heimat schrecklich verfolgt und zum Abfall vom Glauben verleitet.
Dieses Elend ging dem heiligen Bischof sehr zu Herzen.
Diesen seinen Landsleuten zu Hilfe zu kommen, begab er sich in seine Heimat Cilly.
Sogleich trat er vor den Statthalter Ejulasius und hielt ihm seine Gottlosigkeit vor, daß er nämlich die Diener Christi von dem Einen, wahren Gotte abtrünnig mache und sie zwinge, ohnmächtigen Geschöpfen göttliche Ehren zu erweisen.
Ejulasius fand sich schon dadurch beleidigt, daß ein Untergebener und zwar ein Christ ihn eines Besseren belehren wollte.
Er ließ sich jedoch mit dem Bischofe in einen Wortstreit ein.
Hier sah er bald, daß er nichts gewinne.
Die Niederlage in diesem Streite erbitterte ihn noch mehr.
Von Zorn entflammt, befahl er den umstehenden Schergen, den Bischof in den Tempel des Mars zu führen und ihn zu zwingen, Opfer dar zu bringen.
Der Heilige sprach seinen Abscheu vor diesen Opfern aus.
Den Götzendienern stellte er die große Thorheit, Zuflucht zu nehmen zu den Götzen, die doch weit schwächer und unvermögender als die Menschen wären, recht klar vor Augen.
Auf dieses befahl der Statthalter, er sollte enthauptet werden.
Der heilige Bischof freute sich eines Todes, der ihm dieTüre zum ewigseligen Leben eröffnete, und vollendete seine segenvole Laufbahn mit dem glorreichen Martertode den 12. Oktober um das Jahr 288.
Sein heiliger Leichnam wurde in der Folgezeit durch den heiligen Rupert nach Lorch gebracht.
Nach der Zerstörung Lorchs kam der Heilige Leib im zehnten Jahrhundert nach Passau in die dortige Domkirche.
Dort wird das Andenken des Heiligen und diese seine irdische Hülle seit dem zwölften Jahrhundert von den Gläubigen verehrt.
Die späteren Geschichtsschreiber erzählen von außerordentlichen Wundern, die auf die Fürbitte dieses Heiligen schon an seinem Grabe zu Lorch und ebenso dann in Passau gewirkt wurden.
(Ex Ruinarti Act. Martyrum.)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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