Der heilige Lambertus, Bischof zu Freising -
- Festtag, Gedenktag ist der 19. September
- * in ?
- † am 19. September 957
Dieser heilige Bischof soll von dem Grafen von Sempt abstammen.
Als unmündiges Kind versagte er sich an bestimmten Tagen der Woche die Milch und jede Nahrung in derselben Weise, wie es die Legende vom heiligen Bischof Nikolaus erzählt.
Diese Entsagung war Gott so wohlgefällig, daß mittelst der auf diese Weise erübrigten Milch drei Blinde sehend gemacht wurden.
Der Name dieses Heiligen kommt schon vor seiner Erhebung auf den bischöflichen Stuhl in den Urkunden Freisings vor.
Daraus schließt man mit Recht, daß er schon früher an der Kirche daselbst angestellt und durch die Wahl seiner Mitbrüder mit dem bischöflichen Amt bekleidet worden sei.
Er bestieg den bischöflichen Stuhl Freisings am 28. August 938.
In einem Schreiben des Papstes Leo VII. an die Bischöfe Deutschlands aus dieser Zeit wird der Bischof Lambert namentlich aufgeführt.
Während der heilige Lambertus Bischof in Freising war, wurde die Stadt von den wilden Ungarn auf ihrem Zuge durch Bayern und Schwaben niedergebrannt.
Auch die Kirchen des heiligen Vitus und des heiligen Stephanus wurden in Asche gelegt.
Nur die Domkirche blieb stehen.
Es geschah dieses gerade vor der großen Schlacht auf dem Lechfelde. (10. August 955)
Die Rettung des Domes schrieb man dem Gebete des heiligen Bischofs zu.
Sechs Tage lang mordeten und sengte und brannten die Ungarn in Freising und in der Umgegend.
Dessen ungeachtet kamen sie nicht auf den Domberg.
Ein dichter Nebel hatte ihnen den selben verhüllt, so daß sie ihn nicht sahen.
Einige berichten, man habe wirklich an der Domkirche Feuer angelegt, allein das Feuer habe nicht gefangen.
Die Glut der Andacht, mit der Lambertus gebetet, sei mächtiger gewesen, als das verheerende Element, und gegen die Macht der beschützenden Patrone habe die rohe Wut der Ungarn nichts vermocht.
Dies ist das Einzige, was uns über das heilige Leben dieses Bischofs berichtet wird.
Außerdem wissen wir nur, daß Kaiser Otto I. ihm die von Arnulf gemachte Schenkung der Abtei Moosburg und der Güter in Vöhringen bestätigt hat, daß er bei der Synode zu Augsburg 952 gegenwärtig gewesen ist und daß er im Jahre 955 oder 957 in Gott selig verschieden ist.
An seinem Grab, in der Domkirche Freisings, geschahen viele Wunder, die in geistlichen Hymnen besungen wurden.
Als die ausgezeichnetste Tugend dieses Heiligen wird seine Demut gerühmt.
Die Diözese Freising feiert sein Andenken am 19. September.
(Meichelbeck.)
Quelle:
- BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
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