Suchbegriff(e) eingeben:

Heiligenlegenden im Jahresverlauf oder von A - Z
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
A B C
D E F
G H I
J K L
M N O
P Q R
S T U
V W X
Y Z

Weitere Legenden


Leben der Väter und Märtyrer
ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler

für Deutschland bearbeitet von Dr. Räß und Dr Weis




Hier entsteht ein Nachschlagewerk
über die Legenden der Heiligen

Ein Service von
www.feiertagsseiten.de



Zur übersicht »» BAVARIA SANCTA ««  |  Druck Version  |  PDF Version  |  Zurück
Translate this page into English Translate this page into English   |   Traduction française de cette page Pressure Version

Der selige Arno, erster Erzbischof von Salzburg
Copyright © by www.heiligenlegenden.de
Der selige Arno, erster Erzbischof von Salzburg -

  • Festtag, Gedenktag ist der 24. Januar
  • * Sohn des Grafen Haholt, aus dem Isener Raum östlich von München
  • am 24. Januar 821

Um das Jahr 786 starb der Nachfolger des heiligen Virgilius, der Bischof Berthrich von Salzburg. An seine Stelle wurde Arno gewählt. Arno war ein Bruder des berühmten Lehrers Alkuin und somit, wie dieser seiner Herkunft nach eine Irländer. Seine Weisheit und Beredsamkeit nebst den anderen ausgezeichneten Eigenschaften zeigten, daß er zu etwas großem geboren sei. Er soll früher in einem Kloster Belgiens, das der heilige Amandus gestiftet hatte, Abt gewesen sein und von dort nach Salzburg gekommen sein. Zuerst war er dort Abt im Kloster des heiligen Petrus. Nachdem der Bischof geworden war, übertrug er das Amt des Abtes einem Mönche des Klosters mit dem Namen Ammilion, der dann auch sein Nachfolger im Oberhirtenamte wurde.

Dieser Bischof genoß ganz besonders das Vertrauen des bayerischen Herzogs Thassilo II. Dieser sendete ihn mit dem Abte von Mondsee in seinem Streite mit Karl dem Großen an den Papst, um seine Sache zu vertreten. Aber hierin konnte er nichts ausrichten. Diese beiden Gesandten brachten nur die Nachricht, daß Karl der Große mit Krieg, und daß der Papst mit dem Banne drohe, wenn Thassilo nicht von seiner angemaßten Unabhängigkeit absehe. Damit war Thassilo nicht zufrieden. Aufgereizt durch seine Gemahlin, die Tochter des Longobardenkönigs Desderius, verband er sich mit den Avaren, diesen Erbfeinden des christlichen Reiches, und begann den Krieg aufs neue. Das Ende des Krieges und der bayerischen Herzoge aus dem Stamme der Agilolfinger ist bekannt.

Zur Zeit des Sturzes der Agilolfinger, dieser Gründer des Bistums Salzburg, gewann diese ihre Stiftung ein neues Ansehen. Der heilige Bonifazius hatte zwar Bistümer in Bayern errichtet und der Kirche Bayerns ausgezeichnete Bischöfe gegeben; aber dieselben standen in keiner Verbindung unter einem Erzbischof. Nun war die Zeit gekommen, in der man diesen Mangel fühlte. Die Bischöfe des Bayerlandes wendeten sich an den Papst Leo III. mit der Bitte, daß er sie in eine Provinz vereinigen und ihnen den Bischof Arno von Salzburg als Erzbischof geben wolle. Es waren die Bischöfe Alim von Seben, Hatto von Freising, Adalwin von Regensburg, Waltrich von Passau und Simpert von Neuburg. Kaiser Karl der Große unterstützte ihr Bittgesuch und Papst Leo III. erklärte durch eine Bulle vom 11. April des Jahres 800 die Sprengel der genannten Bischöfe als eine Kirchenprovinz und den Arno als Erzbischof. Zugleich sendete er dem selben das Pallium, als Zeichen der erzbischöflichen Würde. So wurde die Kirche von Salzburg zur Metropolitankirche der bayerischen Provinz.

Durch diese Verwendung für Arno beim Papste hatte Karl der Große gezeigt, wie hoch er den ehrwürdigen Bischof Arno, der früher auf Seite seines Gegners Thassilo gestanden, schätzte und ehrte. Karl hatte ihm jene Verwendung für seinen ehemaligen Landesherrn durch seine reise nach Rom vollkommen verziehen. Schon bei seiner Besitznahme von Bayern hatte er den Bischof von Salzburg als den ausgezeichneten unter den Bischöfen des Landes kennen gelernt.

Arno zählte zu den gelehrtesten Männern der damaligen Zeit, war mit allen christlichen Tugenden geziert und dem Gebete ergeben. Als Bischof war er voll Eifer für die Verherrlichung Gottes und seiner heiligen Kirche, voll Liebe gegen alle seine Untergebenen, insbesondere gegen die Armen. Mit treuer Sorgfalt wachte er über die ihm untergebene Geistlichkeit. Er selber war unermüdet in der Verkündung des göttlichen Wortes und hielt alle ihm untergebenen Diener der Kirche strenge zur Erfüllung dieses ihres Berufes an. Darum wurde er von dem Kaiser häufig zu Rat gezogen und mußte öfters am Hofe erscheinen. Das Leben am Hofe Karls war ein wohl geordnetes, ein christliches. Auch Bischöfe und Mönche konnten dort ganz nach den strengen Regeln ihres Berufes leben. Es galt nicht das Wort des Dichters:

„Ferne bleibe vom Hof, wer sich der Frömmigkeit weiht.”

Karl der Große schrieb öfters an Arno und besuchte ihn auch in Salzburg. Als der Kaiser zur Rettung des Papstes Leo III. nach Rom zog und dann von dem selben am Weihnachtsfeste die Kaiserkrone empfing, war der neue Erzbischof Arno in seinem Gefolge.

Auf seiner Rückreise von Italien im Jahre 803 kam Karl der Große nach Salzburg und wurde von Arno in feierlicher Weise empfangen. Bei dieser Gelegenheit hielt der Kaiser eine Reichsversammlung in Salzburg, bei der auch die Gesandten des orientalischen Kaisers Nicephorus gegenwärtig waren. Als in den folgenden Jahren Papst Leo nach Deutschland gekommen war, und nebst anderen wichtigen Verhandlungen mit dem Kaiser auch die Basilika in Aachen geweiht hatte, nahm der Nachfolger des heiligen Petrus seinen Rückweg nach Italien über Salzburg.

Der eifrige Diener Christi nahm sich mit besonderer Liebe der verwahrlosten Schäflein unter den Karanthanen und Ungarn an. Er sendete Seelsorger dahin ab, besuchte selbst die entferntesten Gegenden seines Sprengels und ordnete überall die kirchlichen Angelegenheiten. Schon im Jahre 799 hatte sich Arno auf einer Synode zu Reisbach in Niederbayern mit seinen Mitbischöfen über die kirchlichen Angelegenheiten beraten. Als Erzbischof berief er die Bischöfe und Äbte seiner Kirchenprovinz zu einer Synode in Salzburg. Au dieser wurden die alten Gesetze der Kirche bezüglich des kirchlichen Zehenten und dessen Verwendung erneuert. Diese Bezüge mußten in vier Teile geteilt werden. Einen Teil erhielt der Bischof; ein zweiter kam der Geistlichkeit zu; der dritte Teil mußte unter die Armen verteilt und der vierte auf die Kirchen verwendet werden.

Die Kirche von St. Peter, in welcher der Leichnam des heiligen Rupert lag, war sehr herab gekommen. Der würdige Nachfolger dieses Apostels der Bayern ließ diese Kirche von Grund aus abbrechen und stete ein prachtvolles Gotteshaus über dem Grabe seines heiligen Vorfahrers auf. Den neuen Tempel weihte er zu Ehren des heiligen Erzengels Michael und des Apostelfürsten Petrus ein.

Auch das zeitliche Wohl seiner Bischofsstadt lag dem Erzbischof am Herzen. Mit unsäglicher Mühe und Arbeit unternahm er den Bau einer Wasserleitung und führte das Wasser von dem Flüßchen Alba, das aus den Bergen von Berchtesgaden entspringt und eine Meile oberhalb Salzburg in die Salzach mündet, in die Stadt herein, so daß einem Wassermangel für alle Zukunft vorgebeugt wurde.

Nach dem Tode des Bischofs Urolph von Passau setzte er den Hatto als Bischof ein; und nachdem dieser gestorben war und die Passauer den Reginar als ihren Bischof verlangten, verwarf er den selben und übergab das Hirtenamt über diese Kirche dem würdigen Baturich.

Den Tod seines kaiserlichen Freundes überlebte der gottselige Erzbischof nur sieben Jahre. Er starb im Jahre 821. Die Zeitgenossen nannten ihn, der so großes vollbracht und unter dem die Kirche von Salzburg eine solche Größe erlangt hatte, Arno den Großen. Der Papst selbst hatte ihn während seines Lebens geehrt und seine Weisheit und Heiligkeit gerühmt. Seine sterbliche Hülle wurde in der Domkirche neben den Altar der heiligen Magdalena zur Erde bestattet.
Über seinem Grabe wurde die Inschrift angebracht:

„Im Jahre 821 den 24. Jäner starb der ehrwürdigste Vater und Herr Arno, der erste Erzbischof der Kirche zu Salzburg, der in seiner Zeit der Heiligste genannt zu werden verdiente.”

(Mezger hist. Salisb. Freudensprung.)

Im Lexikon des Mittelalters und anderen Quellen steht:
Arno, 1. Erzbischof von Salzburg war der Sohn des Grafen Haholt, der im Isener Raum östlich von München sehr begütert war, und stammte somit aus bayerischem Hochadel und wurde erzogen im Kloster St. Zeno zu Isen.

Quelle:

  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861)
BAVARIA SANCTA
Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
Band I - Dritter Abschnitt
Bayern unter der Herrschaft der Karolinger

  1. Karl der Große
  2. Hildegardis
  3. Utto
  4. Gerold
  5. Winthir
  6. Simpert
  7. Totto
  8. Arno v. Salzburg
  9. Aigilis
  10. Nidgar
  11. Deochar
  12. Arno v. Würzburg
  13. Richardis
  14. Rathardus
  15. Adelindis
  16. Adalbero
  17. Tuto
  18. Rasso oder Ratho
  19. Lambertus
  20. Eberhard



Die Heiligenlegenden    (http://www.heiligenlegenden.de)
Copyright © by Josef Dirschl, www.heiligenlegenden.de    -    info@heiligenlegenden.de
ALLE RECHTE VORBEHALTEN / ALL RIGHTS RESERVED
Suchmaschinenoptimierung mit Ranking-Hits

Haftungshinweis:
Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf meiner Homepage und mache mir diese Inhalte nicht zu eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Website angebrachten Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.