Der heilige Blasius von Alban Butler - Bischof von Sebaste in Armenien und Märtyrer
- Festtag, Gedenktag ist der 3. Februar
- * in
- † am
(Wir haben vier verischidenen Akten von dem heil. Blasius, die alle in griechischer Sprache geschrieben sind.
Die Verfasser davon sind nicht sehr alt und verdienen wenig Glauben. Bollandus, der diese verschiedenen Akten bekannt machte, begleitet sie mit gelehrten Anmerkungen, welchen wir gefolgt sind.)
Die Lebensgeschichte dieses Heiligen Bischofs ist uns unbekannt;
wir wissen von ihm nur, daß er Bischof von Sebaste war und auf Befehl des Agricolaus, Stadthalter von Cappadocien und Kleinarmenien, gegen das Jahr 316, während der Verfolgung des Licinius, gemartert wurde.
Ferner finden wir noch in den den Akten des heil. Eustrat, der unter Diocletian hingerichtet wurde, daß der heil. Blasius, Bischof von Sebaste, seine Gebeine mit Ehrfurcht sammelte um sie mit jenen des heil. Orest zu begraben und daß er mit aller Genauigkeit die letzten Befehle des seligen Eustrat vollzog 1).
Das Fest unseres Heiligen ist bei den Griechen ein gebotener Feiertag und wird am 11. Februar gehalten.
Man findet auch seinen Namen in dem alten Martyrologien des Abendlandes, welche dem heil. Hieronymus zugeschrieben werden.
Sein Name wird auf den 15. Februar bei Adon, Usuard und den anderen Martyrologisten, die noch viel früher geschrieben haben 2) angegeben.
Als durch die Kreuzzüge die Gebeine des heil. Blasius in das Abendland gebracht wurden, ist seine Verehrung da zugleich sehr verbreitet worden.
Durch viel wunderbare Heilungen, welche auf seine Fürbitte geschehen sind, hat sich die Verehrung dieses hl. Märtyrers bei dem Volke noch vermehrt.
Er ist Titularpatron von Ragusa 3).
Dürfen wir wohl an die Peinen, welche die Märtyrer aus Liebe zu Jesus Christus erduldet haben, gedenken, ohne uns unserer Freigheit zu schämen?
Welche Unbeständigkeit in unseren Entschlüssen, einem Gott, der so viel für uns getan hat, zu dienen!
Die kleinste Beschwerde bringt uns in Verwirrung und wir kehren schnell wieder auf den Weg unserer ersten Verirrungen zurück.
Wie! werden wir denn nie den Mut haben, unser Leben nach unseren besseren Einsichten einzurichten?
Werden wir uns immer als Schwächlinge vom Strome der Welt dahin reissen lassen, ihren verführerischen Beispielen folgen und ihre falschen Grundsätze annehmen, die wir doch, als dem Geiste des Evangeliums zuwider, verdammen, wofern wir nur ein wenig mit ruhigem Gemüte über dieselben nachdenken?
Werden wir nie aufhören, Sklaven einer Einbildung zu sein, welche die Hindernisse immerdar in unseren Augen vergrößert um uns vom einzig wichtigen Werke der Bekehrung stets zurück halten.
Solln uns denn immer die Eigenliebe blenden, welche uns unsere Schlaffheit unter trügerischem Scheine verbirgt?
O fassen wir heute einen Entschluß, uns fest an Got anzuschließen; allein dieser Entschluß muß auch wirksam sein und uns siegreich aus allen kämpfen führen, welche wir gegen das Fleisch und die Welt zu bestehen haben und welche uns immer in unser alten Treulosigkeiten zurückzuwerfen suchen.
1) Dieser heil. Märtyrer wird in der Kirche auf den 13. Dezember verehrt.
2)Sieh Chastelain, am 3. Februar
3)Sieh Bollandus; den Pater Pagi, ad an. 3,6; Chastelain, a.a. O, p-507, und Joseph Assemani, in Calen. iniv. ad 11. Febr, tom. VI, p. 123. Leben der heil. II.Band
Quelle:
Leben der Väter und Märtyrer, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler, nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier. (1823-1827)
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