Der heil. Gordius, Märtyrer - eine Legende von Alban Butler
- Festtag, Gedenktag ist der 3. Januar
- * in
- † am
Der heil. Gordius wurde zu Cäserea in Kappadocien geboren und diente zuerst als Hauptmann bei der Reichsarmee, zog sich aber, sobald Diokletian das Feuer der Verfolgung angefacht hatte, in die Wüste zurück.
Einige Zeit nachher verließ er die Einsamkeit, folgend dem heftigen Drange seiner Begierde, für Jesus sein Blut zu vergießen.
Er kam nach Cäserea, als das Volk in dem Cirkus 1) versammelt war, um die Spiele des Mars zu feiern.
Ein abgezehrter Leib, zerstreute Haare, ein langer Bart, zerrissene Kleider, zogen bald die Augen aller Zuschauer auf sich.
Man entdeckte jedoch bei einem so auffallendem Äusseren eine gewisse Ehrfurcht einflößende Würde.
Kaum aber erfuhr man, daß er ein Christ sei, als man ihn verhaftete und vor den Statthalter führte.
Großmütig bekannte er da seinen Glauben und wurde zur Enthauptung verurteilt.
Nachdem der Spruch gefällt war, bezeichnete er sich mit dem Kreuzzeichen und empfing mit Freuden den Todesstreich.
Der heil. Basilius hielt ihm zu Cäserea an seinem Gedächtnistage eine Lobrede, worin er mehrere seiner Zuhörer Augenzeugen des Triumphes des heiligen Märtyrer nennt.
1) Der Cirkus war ein großer Länglichrunder Platz, wo das Volk herum saß, den Spielen zuzusehen.
Quelle:
Leben der Väter und Märtyrer, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler, nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier. (1823-1827)
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